Die UKW-Sendeeinheit sendet die Datentelegramme auf einer von zwei
international
festgelegten
AIS-Funkfrequenzen
aus.
Eine
der
Besonderheiten der AIS-Technologie gegenüber anderen Funkdiensten ist
die automatische Organisation des Zusammenspiels von mehreren AIS-
Geräten
auf
einer
Funkfrequenz,
ohne
dass
gegenseitige
Beeinträchtigungen auftreten.
Dies wird erreicht durch das SOTDMA Übertragungsverfahren („Self
Organising Time Divison Multiple Access").
Die Daten werden innerhalb eines oder mehrerer für das AIS-Gerät
reservierten Zeitschlitze auf den zwei Funkkanälen übertragen. Jedes AIS-
Gerät erstellt hierfür seinen eigenen Übertragungszeitplan, basierend auf
dem von ihm beobachteten, vergangenen Datenverkehr und der Kenntnis
von
zukünftigen
Aktionen
anderer
AIS-Geräte
innerhalb
der
Funkreichweite. Hierbei werden die für die eigene Übertragung
benötigten Zeitschlitze belegt. Die gesendeten Datenpakete werden von
allen ebenfalls mit einem derartigen Gerät ausgerüsteten Fahrzeugen
innerhalb der Funkreichweite empfangen, so dass alle oben genannten
Daten übertragen werden können. Die dynamischen Schiffsdaten werden
dabei sehr häufig übertragen im Vergleich zu den statischen und
reisebezogenen Daten, die nur in Minutenintervallen ausgesandt werden.
Die Aussendungen der Datentelegramme geschehen automatisch, in
kurzen
Zeitintervallen,
abhängig
von
der
Situation,
d.h.
der
Geschwindigkeit und der aktuellen Manöversituation. Befindet sich ein
Berufsschiff beispielsweise vor Anker, sendet es nur alle drei Minuten einen
Report, ist es in Fahrt und ändert gleichzeitig den Kurs, sendet es in Zwei-
Sekundenabständen.
1.1
AIS Standards
Der "Class A" AIS Service ist in dem Dokument ITU-R M.1371-1 beschrieben,
wobei das R für „Recommendation", also Empfehlung steht.
Dieses „Normpapier" ist das gültige Dokument für den AIS Datentransfer
mit Vorgaben für den so genannten „Class A" und „Class B" Service.
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