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schweisskraft HIGH-TIG 230 DC Betriebsanleitung Seite 58

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Beim Gleichstrom-Schweißen liegt der Minuspol meistens an der Elektrode. Der
Minuspol ist der kältere Pol, dadurch wird die Strombelastbarkeit und die Stand -
zeit der Wolfram-Elektroden erheblich größer als beim Pluspol-Schweißen.
Beim Wechselstrom-Schweißen wird die Belastbarkeit der Elektrode stark durch
die Balanceeinstellung beeinflusst. Durch die Balanceeinstellung wird der Plus-
und der Minusanteil des Schweißstromes zwischen der Elektrode und dem
Werkstück verteilt. Während der positiven Halbwelle wird die Aluminiumoxidhaut
zerstört und an der Elektrode entsteht eine höhere Temperatur. Bei der negativen
Halbwelle kühlt die Elektrode wieder ab und das Aluminium wird erhitzt. Da zum
Aufreißen der Aluminiumoxidhaut meist nur ein kurzer Plusimpuls notwendig ist,
kann bei den Schweißkraft-WIG-Anlagen mit einem hohen Minusanteil
gearbeitet werden.
Dies hat mehrere Vorteile:
1. die Temperaturbelastung der Elektrode wird reduziert
2. die Elektrode kann mit einem höheren Strom belastet werden
3. der Strombereich der Elektrode vergrößert sich
4. es kann mit einer spitzen Elektrode geschweißt werden
5. der Lichtbogen wird schlanker
6. der Einbrand wird tiefer
7. die Wärmeeinflusszone der Schweißnaht wird geringer
8. die Schweißgeschwindigkeit wird höher
9. die Wärmeeinbringung ins Werkstück verringert sich
Zur berührungslosen Zündung des Schweißlichtbogens sind in den Schweißkraft
HIGH-TIG 2-Anlagen Hochspannungszündgeräte serienmäßig eingebaut. Durch
die Hochspannung wird die Strecke zwischen der Wolframelektrode und dem
Werkstück elektrisch so ionisiert, dass der Schweißlichtbogen überspringen
kann. Ein hoher Oxidanteil in der Wolframelektrode sowie ein naher Abstand
zum Werkstück beeinflussen das Zündverhalten positiv.
Beim Gleichstrom- und beim Wechselstromschweißen kann der Lichtbogen
durch die eingebaute Programmsteuerung auch ohne Hochspannung gezündet
werden. Dabei ist folgendermaßen zu verfahren:
Die Einstellung HF wird auf „Aus" gestellt, die Wolframelektrode wird auf das
Werkstück aufgesetzt, danach wird der Brennertaster gedrückt und die Elektrode
durch Kippen des Brenners über die Gasdüse vom Werkstück abgehoben. Das
Zünden des Lichtbogens ohne Hochspannung ist dann von Vorteil, wenn z.B. in
Krankenhäusern geschweißt werden soll oder an elektronisch gesteuerten
Maschinen Reparaturschweißungen durchgeführt werden müssen, bei denen
durch die Hochspannungszündeinrichtung Störungen am Steuerungsablauf
entstehen können.
Die Schweißkraft-WIG-Anlagen eignen sich durch ihre schnelle und präzise
Regeldynamik ganz hervorragend als Stromquellen zum Elektroden-Schweißen.
Die einzustellende Stromstärke und Polarität werden von den Elektrodenher-
stellern angegeben. Beim Verschweißen von basischen Elektroden ist die
Pluspolschweißung anzuwenden.
Mehr Hinweise finden Sie in der Fachbuchreihe des
DVS-Verlag GmbH
Aachener Str. 172
40223 Düsseldorf
www.dvs-verlag.de

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