Abschnitt 11
Frequenzschutz
11.3.3
Einstellrichtlinien
Die Parameter für den Frequenzänderungsschutz SAPFRC werden über die lokale HMI oder über
das Bedien- und Parametriertool (PCM600) eingestellt.
Alle im System vorhandenen Frequenz- und Spannungswertbedingungen, auf die SAPFRC-
Funktionen angewendet werden, sind zu berücksichtigen. Gleiches gilt ebenfalls für zugehörige
Geräte, also für deren Frequenz- und Zeitcharakteristik.
Für SAPFRC gibt es zwei Anwendungsbereiche:
1.
Schutz von Einrichtungen, wie Generatoren, Transformatoren und Motoren, vor Schäden, die
durch hohe oder niedrige Frequenzen verursacht werden.
2.
Schutz eines Netzes oder dessen Teilabschnitte vor Störungen, durch Last- oder
Erzeugungsabwurf, wenn Last und Erzeugung nicht ausgeglichen sind.
SAPFRC wird normalerweise in kleinen Netzen in Verbindung mit einer Überfrequenz- oder
Unterfrequenzfunktion verwendet, wo ein einziges Ereignis ausreicht, um zwischen Last und
Erzeugung ein großes Ungleichgewicht entstehen zu lassen. In solchen Fällen muss der Last- oder
Einspeisungabwurf äußerst schnell erfolgen, und es kann ggf. nicht so lange gewartet werden, bis
das Frequenzsignal einen anormalen Wert erreicht hat. Bei einer großen Frequenzänderung
(bezüglich des Vorzeichens) erfolgen daher die Maßnahmen bei einem Frequenzpegel, der eher
noch im Bereich des primären Bemessungswertes liegt.
Der Start-wert für SAPFRC wird in Hz / s eingestellt. Alle auf den Spannungswert bezogenen
Einstellungen werden als Prozentwert der einstellbaren Basisspannung angegeben, welche
normalerweise auf den primären Bemessungsspannungspegel (Leiter-Leiter) des jeweiligen Netzes
oder der jeweiligen Hochspannungseinrichtungen eingestellt ist.
SAPFRC arbeitet mit einer Verzögerung, da die Funktion etwas Zeit benötigt, um einen stabilen Wert
zu liefern. Es ist eine ausreichende Zeitverzögerung zu beachten, bei der Signalstörungen
berücksichtigt werden. Jedoch können Zeit, Frequenzänderung und Frequenzschritte zwischen
verschiedenen Aktionen kritisch sein, und es kann eine ziemlich kurze Auslösezeit erforderlich
werden, die z. B. 70 ms beträgt.
Bei kleineren Netzen im Industriebereich können bereits durch ein einziges Ereignis
Frequenzänderungen von 5 Hz/s auftreten. Selbst große Netze können kleine Inseln mit einem
großen Ungleichgewicht zwischen Last und Erzeugung bilden, wenn schwerwiegende Störungen
(oder mehrere Störungen zusammen) behoben werden. Bei der Trennung einer kleinen Insel von
einem großen Netz wurden bereits bis zu 3 Hz/s gemessen. Bei eher „normalen" größeren
Störungen in großen Netzen beträgt die Frequenzänderung häufig nur einen Bruchteil von 1,0 Hz/s.
11.4
Frequenzzeit-Akkumulations-Schutzfunktion FTAQFVR
11.4.1
Identifizierung
Funktionsbeschreibung
Frequenzzeit-Akkumulations-Schutz
11.4.2
Anwendung
Die Hauptantriebe von Generatoren werden durch abnormale Frequenzstörungen beeinträchtigt.
Aufgrund schwererer Störungen im Netz können bedeutende Abweichungen von der
Bemessungsfrequenz auftreten. Bei einem Erzeugungsüberschuss steigt die Frequenz an, bei einem
Erzeugungsmangel fällt sie.
288
IEC 61850 Identi-
fizierung
FTAQFVR
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IEC 60617 Identi-
ANSI/IEEE Identi-
fizierung
fizierung
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81A
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M14971-3 v7
Feldsteuergerät REC670
Anwendungs-Handbuch