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Fehlersuche Und -Behebung „Humpeln Beim Einschalten" A4 Cpu-Unit - Philips PM3311 Reparaturhandbuch

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9.1 Fehlersuche und -behebung „humpeln beim Einschalten" A4 CPU-Unit
Ich hatte schon so eine Ahnung, entweder die Programmierung der EPROMs ist so schlecht
geworden, das beim Auslesen Bit-Kipper entstehen (gleich der gedankliche Widerspruch, CRC
Test wird ja fehlerfrei durchlaufen) oder irgendwo ist ein Tantaler der einen Leckstrom besitzt oder
kurzzeitig niederohmig wird. Also erst mal sicherstellen, dass die Bits im EPROMs nicht kippeln.
Fluchs mit dem alten EPROMMER von taskit die EPROMs mehrfach auslesen und schauen ob
sich die CRC des Chips ändert. Halt sprach der CPU-Einschub nicht mit mir, er harkte beim Aus-
ziehversuch, keine Chance. Ein gelber 0,1uF 100V Philips MKT Kondensator C434 hing an dem
Schalter für die Eingangsempfindlichkeit fest. Aber Philips mußte die A4-Unit ja irgendwann und
irgendwie auch mal hinein bekommen haben. Am Kondensator waren Reibspuren vom „Kampf"
mit dem Wahlschalter für die Y-Ablenkung zu sehen. Führungshalter aus Kunststoff an der Aus-
senseite der Gerätes ausbauen, damit man die CPU-Karte, nachdem sie sich aus der Steckver-
bindung gelöst hat, schräg gestellt elegant an dem Schalter vorbei nach hinten geführt und ent-
nommen werden kann. Ich hatte keine Lust alle Einschubkarten auszubauen, glücklicherweise ist
der Einschubplatz hinter der CPU-Karte nicht belegt, sonst hätte die Taktik nicht funktioniert.
Ausbau der Karte und erst mal bestaunen was da für ein Herz im PM3311 schlägt. Wow ein Intel
8085 mit 5Mhz Taktfrequenz aus der grauen Vorzeit der Computertechnik. Das erinnert mich an
die Videospiele mit Klötzchengrafik, war das nicht Atari gewesen, die in den 70er und 80er Jahren
damit viel Geld verdient haben?
Zurück zum Thema „humpeln" beim Einschalten. Die drei EPROMS mit DateCode (DC) von 1984
zeigten keine Auffälligkeiten hinsichtlich Bit-Kipper, gottlob. Es handelt sich ja noch um die Version
mit 21V Programmierspannung (VPP), da werden die Elektronen noch durch ein dickes Gateoxid
getunnelt und bleiben somit eine lange Zeit brav auf dem Floatingate sitzen. Der alte taskit kann
auch noch die erste Generation von EPROMS mit VPP 21 bzw. 25V brennen, nur meiner machte
zwischendurch mal halt, und dann gab es eine Fehlermeldung, CHIP-CRC stimmt mit File-CRC
nicht überein. Mal wieder was neues, es hört auch einfach nicht auf, ich brauche mal einen neuen!
Ist jetzt ein HILO ALL07A, der hat sich gleich mit einem abbrennendem Tantaler vorgestellt.
Irgendwie ziehen die Fehler mich magisch an, oder bilde ich mir das nur einfach ein? Also erst mal
den Fehler beim Taskit einkreisen. Er macht nur beim brennen von FEh einen Fehler und program-
miert dann 0Eh. Was wurde zwischenzeitlich geändert?
Der PC wurde ausgetauscht da die Batterie vom BIOS-RAM (RTC) nach 15 Jahren leer war
(BIOS-Fehler) bzw. es fehlen ein paar Millivolts die das SRAM zum funktionieren braucht. Aber
das Netz hat eine Antwort auf meine Frage, bohre an zwei vorgegebenen Stellen zwei Löcher in
den RTC-Speicherbaustein und adaptiere eine externe Lithium-Batterie daran. Wunderbar, vielen
Dank für die gute Reparaturanleitung und ein Lob an die Leute von Chaintech, die haben noch
einen Sockel für den RTC-Baustein spendiert, scheinbar war noch Geld dafür übrig. Nun läuft alles
wieder wunderbar beim Taskit, er ist halt sehr empfindlich, was die parallele Schnittstelle angeht.
Um es kurz zu machen, ein Trio an EPROMS gebrannt, und Folien auf die Quarzfenster geklebt.
Ich nehme die blaue Abdeckfolie der fotobeschichteten Platinen dafür oder alternativ selbstkleben-
de Alufolie wie Philips es gemacht hat.
Als zweites sind die Tantaler als mögliche Fehlerursache dran. Die im PM3311 verbauten Tantaler
sind orange und von Philips selbst hergestellt worden. Ich denke da gab es auch Vorgaben aus
dem Hause Philips, die selbst produzierten Bauteile zu verwenden. Nach dem Studium des Schalt-
plans der CPU-Karte, fiel mir der Tantaler C433 in einer RC-Beschaltung mit dem Monoflop-IC
D424 für die Watchdog-/Resetschaltung auf, hier könnte der Fehler stecken. Mein portables Hand-
LCR Meter zeigte bei der Kapazitätsmessung mit 8,6uF anstelle von 6,8uF eine deutliche Abwei-
chung auf. Als Vergleichskondensator zeigte C432 mit 6,8uF den richtigen Wert an. Somit zeigt
C433 schon mal ein mögliches Fehlerpotenzial an. Die Widerstandsmessung im ausgebauten
Zustand mit dem DMM stoppte beim C433 bei einem Wert von 3,4Mohm, wohingegen C432 ein
OL dem DMM entlockte, Bingo! Aber 6,8uF sind in meiner Bastelkiste nicht vorhanden, kann man
ja auch aus einer Parallelschaltung von 4u7 + 2u2 realisieren. Ich tausche alle drei orangen Tan-
Ersteller: Markus Dropmann 12.08.2016 V1.5
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