Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Befüllfunktion Für Kältemittel; Regelungsstrategien Mit Bivalenztemperatur; Weitere Regelungsstrategien - Bosch MH 200-1 Installationsanleitung Für Die Fachkraft

Ems 2 modul für hybridsysteme
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Angaben zum Produkt
2.5.1
Befüllfunktion für Kältemittel
Über den Testmodus im Service-Betrieb kann die Befüllfunktion aktiviert
werden. Damit wird das Befüllventil angesteuert und geöffnet. Der Testmo-
dus wird jedoch von der Bedieneinheit nach 30 min beendet. Damit das
Ventil länger geöffnet bleibt und die Befüllung der Leitungen nicht unter-
brochen wird, muss nach dem Öffnen des Ventils der CAN-BUS-Stecker zur
Wärmepumpe abgezogen werden, bis die Befüllung beendet ist.
2.5.2

Regelungsstrategien mit Bivalenztemperatur

Die Bivalenztemperatur legt fest, bis zu welcher Außentemperatur die
Wärmepumpe allein die Wärmeanforderung versorgt. An der Bedienein-
heit ist die Bivalenztemperatur für die Parameter Außentemp. parallel
und Außentemp. alternativ auf 2 °C voreingestellt. Diese Einstellung ist
änderbar.
Die Bivalenztemperatur sollte so eingestellt sein, dass die Wärmepumpe
oberhalb der Bivalenztemperatur den Wärmebedarf allein decken kann.
Weitere Details zur Wahl der Bivalenztemperatur sind in der Planungsun-
terlage des Hybridsystems oder der Wärmepumpe zu finden.
Im Folgenden sind die einstellbaren Regelungsstrategien beschrieben,
die abhängig von der Bivalenztemperatur sind.
Abhängig von der eingestellten Regelungsstrategie entscheidet das Mo-
dul, ob die Wärmepumpe oder der konventionelle Wärmeerzeuger oder
beide die Wärmeanforderung versorgen. Dazu sperrt das EMS 2-Regel-
system den konventionellen Wärmeerzeuger oder gibt ihn frei. Warm-
wasser und Heizung können dabei unabhängig voneinander gesperrt
werden.
Wenn das Modul den konventionellen Wärmeerzeuger blockiert, wird
dies im Display der Bedieneinheit mit dem Großbuchstaben B verdeut-
licht. Die Wärmepumpe kann weiterarbeiten.
Außentemp. parallel
• Heizbetrieb: Oberhalb der Bivalenztemperatur versorgt die Wärme-
pumpe allein die Wärmeanforderung. Unterhalb der Bivalenztempe-
ratur schaltet sich der konventionelle Wärmeerzeuger hinzu, wenn
die Wärmepumpe die Wärmeanforderung länger als eine halbe Stun-
de nicht decken kann. Der konventionelle Wärmeerzeuger schaltet
sich sofort hinzu, wenn die Wärmepumpe die geforderte Vorlauftem-
peratur wegen ihrer Einsatzgrenzen nicht erreichen kann.
• Warmwasserbetrieb: Die Warmwasserbereitung ist unabhängig von
der Bivalenztemperatur. Hier übernimmt die Wärmepumpe die Spei-
cherbeladung so lange, bis sie ihre maximal mögliche Vorlauftempe-
ratur erreicht. Wenn das nicht ausreicht, um den Speicher vollständig
zu beladen, wird der konventionelle Wärmeerzeuger aktiviert, um die
Beladung abzuschließen.
y [%]
100
80
60
40
20
0
–10
Bild 1
Außentemperatur parallel
4
=
=
=
A
B
0
+10
0010030874-001
x
Außentemperatur
y
Relative Heizlast
A
Bivalenztemperatur
B
Heizgrenztemperatur
[1]
Heizlast
[2]
Wärmepumpe
[3]
Konventioneller Wärmeerzeuger
Außentemp. alternativ
• Heizbetrieb: Oberhalb der Bivalenztemperatur versorgt die Wärme-
pumpe allein die Wärmeanforderung. Unterhalb der Bivalenztempe-
ratur deckt der konventionelle Wärmeerzeuger allein den
Wärmebedarf.
• Warmwasserbetrieb: Oberhalb der Bivalenztemperatur wie bei Au-
ßentemp. parallel; unterhalb der Bivalenztemperatur nur über kon-
ventionellen Wärmeerzeuger.
y [%]
100
80
60
40
20
0
–10
Bild 2
Außentemperatur alternativ
x
Außentemperatur
y
Relative Heizlast
A
Bivalenztemperatur
B
Heizgrenztemperatur
[1]
Heizlast
[2]
Wärmepumpe
[3]
Konventioneller Wärmeerzeuger
2.5.3

Weitere Regelungsstrategien

Unabhängig von der Bivalenztemperatur lassen sich an der Bedienein-
heit weitere Regelungsstrategien auswählen. Diese sind im Folgenden
beschrieben.
Kosten (nach Energiepreisen auf Kosten optimiert)
Diese Regelungsstrategie sollten nur Betreiber wählen, die bereit sind,
1
regelmäßig die Energiepreise in der Bedieneinheit anzupassen. Die kos-
2
tenoptimierte Strategie errechnet, welcher Wärmeerzeuger aktuell kos-
teneffizienter arbeitet, die Wärmepumpe oder der konventionelle
3
Wärmeerzeuger. Es gelten folgende Einflussgrößen:
• Die Effizienz der Wärmepumpe wird beeinflusst durch die Außentem-
peratur, die Vorlaufsolltemperatur und die Modulation der Wärme-
pumpe.
• Die Gas-/Ölpreise und die Strompreise des Betreibers.
• Bei Verwendung einer PV-Anlage ( Kapitel 2.5.5, Seite 6) hat auch
+20
die eingestellte Höhe des Einspeisetarifs einen Einfluss auf die Kos-
x [°C]
tenberechnung der Wärmepumpe. Dies ist vorallem in Mode 3 der
Fall.
Die Wärmepumpe startet im Warmwasserbetrieb nur, wenn sie auch die
geforderte Solltemperatur liefern kann. Durch Einstellung ECO oder Nut-
zung von PV kann der Anteil der Wärmepumpe erhöht werden.
Im Heizbetrieb wird unabhängig von den Kosten der Kessel zugeschaltet,
wenn die Wärmepumpe den Wärmebedarf nicht decken kann oder die
gewünschte Vorlauftemperatur nicht liefern kann.
=
=
=
A
B
0
+10
0010030875-001
MH 200-1 – 6721841587 (2021/11)
1
2
3
+20
x [°C]

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis