Der anlagenbezogene Bemessungsstrom ist dem Typenschild der Schaltgerätekombination zu entnehmen.
Der Stromzuführung sicherheitsrelevanter Systeme darf kein Hauptlasttrennschalter vorgeschaltet sein.
Der Anschluss ist, gemäß vorhergehender Abbildung, in der Niederspannungshauptverteilung abzusichern
Vor dieser ist nur eine Absicherung
Des Weiteren ist für sicherheitsrelevante Anlagen zu berücksichtigen, dass RCD-Geräte (FI- oder Schutzschalter)
nicht zulässig sind.
10.1. Bemessungsstrom
Nach VDE 0100 werden die elektrischen Zuleitungen und die Leitungssicherungen nach dem einfachen Nenn- bzw.
Bemessungsstrom ausgelegt. Der Nennstrom bei Druckerhöhungsanlagen wird hauptsächlich durch den Nennstrom
der Pumpen bestimmt. Der daraus resultierende Bemessungsstrom wird durch Aufrunden vom Nennstromwert auf
handelsübliche Sicherungsgrößen bestimmt (z. B. nach VDE 0100: Nennstrom 12 A = Bemessungsstrom 16 A).
Für sicherheitsrelevante Anlagen mit Direkt- oder über Sanftanlauf geschalteten Pumpen hat sich in der praktischen
Umsetzung, nach MLAR und in Anlehnung an Richtlinien für Sprinkleranlagen die Ermittlung des Bemessungsstromes
nach dem 1,5-fachen Motoren-Nennstrom durchgesetzt.
(Beispiel: Nennstrom 12 A × 1,5 = 18 A, Bemessungsstrom 20 A).
10.2. Bemessungsstrom bei Mehrpumpenanlagen
Bei Mehrpumpenanlagen ist bei der Dimensionierung der elektrischen Zuleitung zur Schaltgerätekombination (B),
abgehend von der Niederspannungshauptverteilung bis zum Pumpenschaltschrank, die Ausfallwahrscheinlichkeit
zu berücksichtigen.
Aus technischer Sicht wird für die Redundanzbetrachtung der Grundsatz angewandt, dass zu einem Zeitpunkt der
Ausfall nur eines relevanten Bauteils zu berücksichtigen ist. Dieser Umstand ist auch bei der Größenbestimmung
der Anschlussleistung bzw. des Anlagen-Bemessungsstroms einzubeziehen.
Sind mehrere Pumpen zum Erreichen des erforderlichen Förderstroms notwendig, ist eine Pumpe auf das 1,5-fache
und die anderen Pumpen auf den einfachen Nennstrom anzurechnen. Gesperrte Pumpen, die nur im Redundanzfall
anlaufen, werden bei der Leistungsberechnung nicht einbezogen.
10.3. Sicherung
WILO IndustrieSysteme GmbH empfiehlt NH-Schmelzsicherungen mit der Auslösecharakteristik
bzw. Betriebsklasse gG (alte Bezeichnung: gL) zu verwenden.
ƒ Vor Arbeiten an der Anlage ist die Trinkwasser-Trennstation über die Hauptsicherung stromlos
zu schalten.
11. Zusatzoptionen
11.1. Löschwassereinspeisung
Nach DIN 14462 ist zur Absicherung der Löschbereitschaft Feuerwehr eine Einspeiseeinrichtung nach DIN 14461-2
und zusätzlichem Rückflussverhinderer vorzusehen.
Trinkwasser-
Trennstation
21
›
zulässig. Die Verwendung von Lastrennschaltern
Öffentliches
Trinkwasser
Einspeise-Armaturengruppe
mit automatischer Entleerung
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.
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ist optional.
Einspeiseschrank mit
Feuerwehrschloss nach
DIN 14461-2
Auf- oder Unterputzaus-
führung inkl. B-Kupplung
mit Blinddeckel
WILO IndustrieSysteme GmbH 07/2020