D I E GES C HI C H T E E I NER W E ST -O ST -PA RT N E R SC H AF T
Es gibt Sätze von historischer Bedeutung, verewigt in den Geschichts-
büchern und im Bewusstsein der Menschen. „Es wächst zusammen, was
zusammen gehört" ist ein solcher Satz. Mit ihm hatte Willy Brandt den
Mauerfall vom 9. November 1989 kommentiert. Ein mittlerweile zum
geflügelten Wort gewordener Ausspruch, der Orientierung gab, weil der
Alt-Kanzler vielen Menschen in West und Ost aus dem Herzen sprach.
Und weil er sie damit aufforderte, den Prozess der Einheit gemeinsam zu
gestalten. Was einfacher klingt, als es ist. Denn Menschen neigen dazu,
in ihrer eigenen Welt mit ihrer eigenen Sicht zu verharren.
Gemeinsam für den Erfolg
Lothar Schmidt und Ronald Boldt hatten diese Scheuklappen nicht. Im
Gegenteil: Sie beherzigten das Zusammenwachsen und füllten es mit Leben –
auch weil das unsägliche Klischee vom „Besser-Wessi" und „Jammer-Ossi" nie
eine Rolle spielte. In der Rückschau sprechen beide von einer beispielhaften
Partnerschaft zwischen West und Ost. Dabei gab es genug Rückschläge
nach der Gründung der SUG im Jahr 1999. Das Jahrhunderthochwasser von
2002 verursachte einen Totalschaden des Betriebes, was einem Neubeginn
gleichkam. Auch die Finanzkrise (2008) und die Uhrenkrise (2016) bewältigten
beide gemeinsam. Über all diese Widrigkeiten hinweg hoben sie die SUG auf
einen technischen Stand, der heute höchste Ansprüche an Technologie und
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Qualität erfüllt.