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Phonik Celeus 400 Bedienungsanleitung Seite 10

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18. COMP & LED
Mit diesem Regler kontrollieren Sie die Kompressorfunktion in
den Monokanälen. Drehen Sie den Regler im Uhrzeigersinn
bis zur 12-Uhr-Position auf, um kombiniert die Threshold- und
Ratiowerte zu verändern. Jenseits der Mittelstellung kommt neben
dem Kompressor auch noch ein Expander ins Spiel (mit anderen
Worten, Sie haben einen ein Kompander). Sie verändern also
nicht nur die Kompressorparameter, sondern gleichzeitig auch
den Expander.
Was macht ein Kompressor?
Banal gesagt besteht die Aufgabe von Dynamikprozessoren darin,
das Verhältnis zwischen lauten und leisen Tönen zu verändern. Je
nach Stärke ihres Einsatzes kann dies dazu führen, dass sie auch
maßgeblich den Klang eines Signals verändern, d.h. nicht nur die
Amplituden, sondern auch die Frequenzen beeinflussen. Weiter
unten wird noch genauer darauf eingegangen...
Ein
Kompressor
begrenzt
die
musikalischen Darbietung. Audio Signale haben sehr hohe
Spitzenpegel im Vergleich zum Durchschnittspegel. Dies ist
der sogenannte Dynamikumfang, also die Differenz zwischen
dem lautesten und dem leisesten Signal. Diese Spitzen können
Verzerrungen bei Aufnahmen oder bei der Wiedergabe erzeugen.
Ein Kompressor ist ein Verstärker, bei dem die Verstärkung
abhängig ist von dem Signal, das ihn durchläuft. Man kann den
Maximalpegel bestimmen, der durch den Kompressor laufen soll,
wobei eine automatische Reduzierung des Pegels oberhalb eines
bestimmten Schwellenwertes ausgelöst wird.
Kompression bezieht sich grundlegend auf die Möglichkeit,
den Ausgangspegel eines Audiosignals in einem bestimmten
Verhältnis zum Eingangspegel zu reduzieren. Es ist sinnvoll,
den Dynamikumfang eines Instruments oder einer Stimme
zu begrenzen, weil dadurch Aufnahmen ohne Verzerrungen
möglich
werden.
Beim
Abmischen
Lautstärkeanpassungen verringert werden. Nehmen Sie z. B.
einen Sänger, der sich während der Darbietung vor dem Mikrofon
hin und her bewegt, wodurch ständig der Ausgangspegel auf
unnatürliche Weise schwankt. Ein Kompressor hilft, diese
Pegelschwankungen auszugleichen, so dass allzu starke Signale
den Gesamteindruck nicht stören.
Nun können Sie den Kanal insgesamt lauter machen, ohne
dass es aber schreiend laut wird. Der gewünschte Nebeneffekt
eines Kompressors ist demnach, dass ursprünglich relativ leise
Signale, also z. B. Sprechgesang oder die Ansagen zwischen zwei
Musikstücken, wesentlich besser zu hören sind.
Mit dem Kompressorregler im CELEUS 400 werden, wie oben
bereits erwähnt, der Threshold und die Ratio gleichzeitig verändert
und so eine immer stärker werdende Kompression erreicht, je
weiter Sie den Regler bis zur Mittelstellung aufdrehen.
Durch die Dynamikstauchung verdichtet sich der Klang, und die
Musik (das Instrument, die Stimme) wird insgesamt druckvoller –
gerade ein Kompressor wirkt nicht nur auf die Amplitude, sondern
eben auch auf den Klang.
Hintergrundwissen
Ratio und Threshold
Wie stark der Kompressor den Pegel reduziert, hängt von
der eingestellten Kompressionsrate und dem Schwellenwert
(Threshold) ab. Eine Rate von 2:1 oder weniger bezeichnet man
als sanfte Kompression, Raten von 10:1 oder mehr bezeichnet
man als harte Begrenzung (Limiter).
6
natürliche
Dynamik
einer
kann
die
Zahl
der
Threshold bestimmt den Schwellenwert des Pegels, ab dem
der Kompressor anfängt zu arbeiten. Ist der Schwellenwert zum
Beispiel auf -20 dB eingestellt, bleibt das Signal unbearbeitet, wird
also nicht komprimiert, solange der Eingangssignalpegel unterhalb
dieses Schwellenwerts liegt. Sobald der Pegel den Schwellenwert
erreicht oder überschreitet, fängt der Kompressor an, das Signal
zu komprimieren, abhängig von den Einstellungen der anderen
Parameter.
Ratio ist definiert als das Verhältnis von Ausgangspegel
zu Eingangspegel. Je höher der Wert, desto höher wird die
Kompressionsrate. Ist die Kompressionsrate 1:1, findet keine
Kompression statt. Bei einer Ratio von 2:1 wird jedes Signal,
das den Schwellenwert (Threshold) überschreitet, im Verhältnis
2:1 komprimiert. Das bedeutet, dass bei einem Pegelzuwachs
im Eingang um 1 dB der Ausgangspegel nur um 0,5 dB ansteigt
(bzw. eine Pegelreduktion von 0,5 dB stattfindet). Wird die Ratio
kontinuierlich erhöht, wird der Kompressor letztendlich zum Limiter
(Begrenzer).
Was macht ein Expander?
Wie oben schon erwähnt, kommt jenseits der Mittelposition ein
Expander mit ins Spiel. Ein Expander macht leise Signale, die
unterhalb eines einstellbaren Schwellenwertes liegen, noch leiser.
Dadurch wird in der Konsequenz der Dynamikumfang eines
Signals vergrößert. Somit ist ein Expander das genaue Gegenteil
vom Kompressor.
Ein Expander macht sich z. B. sehr gut bei Gesangskanälen.
Atemgeräusche werden damit etwas in den Hintergrund gedrückt,
aber auch Übersprechen von anderen Instrumenten kann damit
unterdrückt werden, ähnlich einem GATE. Im Unterschied zum
Gate unterdrückt der Expander ein Signal in einem bestimmten
Verhältnis (Ratio), während das Gate ein Signal immer um einen
festen Betrag, ausgedrückt in dB, reduziert.
Jetzt stellen Sie sich sicher die Frage: Was soll das? Erst wird
mit dem Regler komprimiert, also die Dynamik eingeengt, um sie
dann mit dem Expander wieder zu vergrößern? Des Pudels Kern
liegt in dem Aspekt des „in den Hintergrund drücken". Je mehr
Sie ein Signal komprimieren, umso lauter werden Sie letzthin den
Kanal „fahren", d.h. den Kanalfader weiter nach oben schieben.
Das ist ja erst mal gut, das entsprechende Instrument (die
Stimme) setzt sich dadurch in der Mischung besser durch. Das
bedeutet aber eben auch, dass in Spielpausen (also in all jenen
Momenten und Millisekunden, in denen gerade nicht gesungen
bzw. gespielt wird) die Hintergrundgeräusche, d.h. der „Krach
der Anderen" über das jeweilige Mikrofon zu hören ist. Das ist
natürlich unerwünscht. Genau da kommt der Expander ins Spiel
und unterdrückt das Kanalsignal so lange, bis wieder das starke
„Nutzsignal" (die Stimme, das Instrument) anliegt. Durch den sog.
„Verdeckungseffekt" hören Sie im Grunde nur das Nutzsignal,
solange es anliegt, die Hintergrundgeräusche, die das Mikrofon
natürlich genauso überträgt, werden aber von unserem Gehirn
nicht wahrgenommen.
19. TREBLE
Dies ist der Höhenregler. Sie heben die hohen Frequenzen an,
indem Sie diesen Regler nach rechts drehen, um Becken, Stimmen
und elektronische Instrumente "silbriger" erscheinen zu lassen.
Nach links gedreht, unterdrücken Sie diesen Frequenzbereich,
mit dem Ergebnis, dass Zischlaute unterdrückt werden. Der
Regelbereich umfasst +/-15 dB bei 12 kHz mit Kuhschwanz
Charakteristik (Shelving), was bedeutet, dass alle Frequenzen
jenseits der gesetzten Eckfrequenz angehoben bzw. abgesenkt
werden.
CELEUS 400

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