Dampflok
BR 50.0
Art.-Nr.: 02091 – BR 50 519 der DB, Ep. III
Art.-Nr.: 02093 – BR 50 981 der DB, Ep. III
Art.-Nr.: 02297 – BR 052 908-1 der DB, Ep. IV
D A S V O R B I L D
Die Lokomotiven der Baureihe 50 waren für beide deutsche Bahnverwaltungen im Zeitalter der Dampftraktion eine wichtige Lokomotive. Mit ihrer geringen
Achsfahrmasse konnte sie auf allen Strecken eingesetzt werden. Die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h machte sie für beschleunigte Güterzüge ebenso
geeignet wie für Personen- oder Eilzüge. Im Auftrag der deutschen Rüstung für den Zweiten Weltkrieg in ganz Europa gebaut, hat sie auch eine solche
Verbreitung gefunden. Auch nach dem Krieg wurden noch einige Loks für europäische Bahnen gebaut. Beim Personal war sie wegen ihres geräumigen
Führerhauses und ihrer Zuverlässigkeit beliebt. Auch die Werkstätten hatten wenig Probleme mit ihr. Für die Reichsbahn wurde sie neben der BR 52 zu einer
der wichtigsten Dampfloks. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg wurde die Produktion der BR 50 forciert und es entstanden über 3.000 Loks dieser
Baureihe. Von dieser recht hohen Stückzahl verblieben nach dem Krieg nur 350 Maschinen bei der DR. Der sich nicht als alterungsbeständig zeigende Kessel
aus St 47 K, die bei der Mehrzahl der Loks eingebaut waren, zwang zu einer Rekonstruktion dieser Loks. Die neuen Loks wurden in die Baureihe 50.35 – 37
eingeordnet. Die anderen Lokomotiven blieben im Wesentlichen unverändert im Dienst. Das schließt natürlich Änderungen, wie sie der tägliche
Betriebsalltag oder die Ersatzteilvorhaltung erforderten nicht aus. Auf dem Gebiet der späteren DB verblieben rund 2000 Maschinen dieser Baureihe. Auch
hier spielte die BR 50 eine bedeutende Rolle bei der Zugförderung im mittelschweren Dienst. Anders als bei der DR wurden bei der DB Loks mit dem
störanfälligen Kesseln aus St 47K nicht mit einem Neubaukessel versehen. Die DB benutzte aufgearbeitete Kessel der BR 52 als Ersatz. Die BR 52 wurde dafür
schnell der Ausmusterung zugeführt. Eine Besonderheit an den Loks der BR 50 der DB war die Einführung des Kabinentenders. Erste Baumuster dafür gab es
bereits 1942 am Wannentender. Die DB rüstete ab 1957 insgesamt 751 Tender der Bauform 2´2´T26 mit der Kabine am Kohlekastenende aus, nachdem 1955
die Versuche an 6 Tendern mit der Kabine am Tenderende nicht den erwarteten Erfolg hatten. Die Loks dieser Baureihe hatten aber auch für verschiedene
andere Versuche herhalten müssen, die der Steigerung der Wirtschaftlichkeit dienen sollten. So wurden verschiedene Vorwärmersysteme (Mischpumpe und
Franco-Crosti Kessel) ausgiebig getestet. Die Loks der BR 50 waren bei der DB bis Ende der Siebziger Jahre im Einsatz. Bei der DR erfolgte der Einsatz bis zum
Ende der Dampflokära Ende der Achtziger Jahre. Einige waren danach noch betriebsfähig und wurden an Vereine zur Nutzung als Museumsloks verkauft.
D A S M O D E L L
Das Modell ist eine maßstäbliche Nachbildung mit authentischer Lackierung und Dekoration. Eine hohe Detailtreue wird durch die Ausführung der
Heusingersteuerung aus Kunststoff und vielen einzelnen angesetzten Teilen erreicht. Die Räder sind 2,2 mm breit und haben eine Spurkranzhöhe von 0,9
mm. Damit setzt das Modell entsprechend hohe Anforderungen an die Gleisverlegung. Optimale Fahreigenschaften werden auf sauber verlegten TILLIG-TT-
Modellgleisen erreicht. Das Standardgleis ist wegen seiner großen Toleranzen nicht geeignet. Wird das Modell auf Standardgleisen eingesetzt, dürfen
Weichen nur langsam befahren werden. Die Weichen müssen in einwandfreiem Zustand sein, sonst läuft der Vorläufer auf die "Herzstückspitze" auf. Die
Steuerungsteile besitzen eine größere Elastizität als geätzte Teile aus Metall, sollten aber dennoch nicht unnötig belastet werden. Die Beleuchtung an Lok
und Tender wechselt automatisch mit der Fahrtrichtung. An beiden Fahrzeugenden befindet sich eine Kurzkupplung mit einer Kupplungsaufnahme nach
NEM 358. Der Antrieb des Modells erfolgt über alle Radsätze des Tenders. Die beiden Achsen eines Drehgestells des Tenders sind mit Haftreifen versehen. Alle
Tenderradsätze sowie der erste und vierte Kuppelradsatz der Lok dienen der Stromaufnahme. Der Tenderantrieb ist werkseitig ausreichend gefettet. Ein
Nachfetten sollte erst nach ca. 100 Betriebsstunden mit säure- und harzfreiem Fett (technische Vaseline) erfolgen. Optimale Fahreigenschaften wird das
Modell nach einer Einfahrzeit von ca. 15 Min. in beiden Fahrtrichtungen erreichen. Zum Öffnen des Tenders ist die hintere Pufferbohle des Tenders
abzuziehen. Dazu werden die Puffer leicht (!) nach innen gedrückt, so dass die seitlichen Rastnasen aus dem Fahrgestell ausrasten. Dann wird die
Pufferbohle nach hinten gezogen. Als nächstes wird der Auftritt an der Vorderseite des Tenders abgezogen. Danach kann das Tenderoberteil abgenommen
werden.
Vorsicht: Die Einzelteile des Tenders verlieren bei dieser Demontage ihren Halt und können abfallen oder nicht mehr in der richtigen Lage sein. Bei
der Montage in umgekehrter Reihenfolge ist beim Aufrasten der Pufferbohle auf die Lage der seitlichen Leitungsnachbildungen zu achten. Diese Leitungen
müssen über die Pufferbohlenseitenwände gelegt werden. Vor einer Demontage der Lok wird dringend abgeraten! Bei Beschädigung des Siegellackes
erlischt der Garantieanspruch. Zur weiteren optischen Aufwertung des Modells sind einige Zurüstteile beigelegt. Alle Teile sollten mit etwas Klebstoff
fixiert werden. Die Anbringung der Zurüstteile geht aus den Abbildungen hervor. Die Befestigung der Bremsschläuche ist nur möglich, wenn Radien größer
als 350 mm befahren werden oder auf eine Kupplung an dieser Seite verzichtet wird. Die Verwendung der Kolbenstangenschutzrohre ist erst bei Radien
oberhalb von 350 mm möglich.
Das Kuppeln von Lok und Tender ist auf einem geraden Gleisabschnitt durch Zusammenschieben beider Fahrzeuge auf dem Gleis vorzunehmen. Zuvor ist
darauf zu achten, daß die Kupplungsdeichsel des Tenders in Mittelstellung steht (Blick von vorn in den Schlitz des Kuppelkastens).
Vorsicht: Durch die Verschärfung der EMV Verträglichkeitsprüfung 2008 (gemeinhin als Funkentstörung bezeichnet) sind wir gezwungen worden, die
Entstörbauelemente für unsere Triebfahrzeuge anzupassen. Das heißt, die Kapazität des Entstörkondensators am Motor ist verdoppelt worden. Das hat zur
Folge, dass bei einer hochfrequenten Ansteuerung des Motors ein höherer Strom durch diesen Kondensator fließt. Eine solche hochfrequente Ansteuerung
erfolgt im Digitalbetrieb ohne eingebauten Decoder (Fahren auf Adresse "0"). Es ist möglich, dass der Strom so hoch wird, dass die Zentrale dies als
Motorkurzschluss wertet und gänzlich abschaltet. Zumindest erfolgt aber eine Überlastung der Entstörbauelemente, was mit einer so starken Erwärmung
einher geht, dass sich die angrenzenden Plasteteile der Lokomotiven verformen können.
Aus diesem Grund ist der Betrieb dieser Modelle mit verstärkter Entstörung im Digitalbetrieb ohne Decoder nicht möglich.
Achtung: Da weiße LEDs eine höhere Flussspannung haben als gelbe, ergibt sich eine höhere Verlustleistung, die sich in einer stärkeren Erwärmung auswirkt.
Da im Tender die LED direkt unter dem Wasserkastendeckel liegt, kann es bei Betriebsspannungen über 14 V am Gleis zu Verformungen des Tenders kommen.
Entweder ist die Gleisspannung entsprechend einzustellen, oder wo das nicht geht (compact, Roco Maus II), die Beleuchtung zu dimmen. Dazu sollte bei
abgenommenen Tenderoberteil mit dem Finger die Temperatur der LED nach ca. 3-minütiger Leuchtdauer ertastet werden. Die nachfolgenden
Einstellungsempfehlungen für die häufig verwendeten Decoder können nur Richtwerte sein, da die Einstellung von der konkreten Gleisspannung abhängt.
Bei Soundeinbau mit ESU-LokSound-micro ist zur Vermeidung von Schäden, der Wert 2 in die CV 113 und 114 zu schrieben. Beim Lenz Gold mini ist CV 55
und 56 mit 90 zu belegen und beim Kühn N 025 ist zunächst in CV 49 und 50, eine 16 zum Einschalten der Dimmfunktion und in CV 55 danach der Wert 6, als
Dimmwert zu schreiben.
D I G I T A L I S I E R U N G
Das Modell ist mit einer Schnittstelle S nach NEM 651 im Tender der Lok ausgestattet. Diese Schnittstelle wird durch Anheben des Kohleaufsatzes zugänglich.
Der Kohleaufsatz ist aufgerastet mit Rastnasen entlang des Kohlekasten und an der Unterkante der Kabinentür. Durch Zusammendrücken des Kohlekastens
vor der Kabine kann diese Rastung entriegelt werden. Der Entstörsatz ist gegen einen Decoder zu tauschen. Beim Einsetzen des Decoders ist darauf zu
achten, dass er nicht gegen die Schwungscheibe stößt. Als Decoder empfehlen wir Art.-Nr.: 66013 (Lenz-Gold mini).
Bitte prüfen Sie vor Inbetriebnahme der Lok die Spannung an Ihrer Digitalzentrale. Für den Betrieb von Fahrzeugen der Spurweiten TT, H0, H0e
und H0m wird eine Digitalspannung von max. 14 Volt empfohlen. Höhere Spannungen führen zu einem höheren Verschleiß der Motoren.
Decoderdefekte (durch Überlast), die durch diese Ursache entstehen, fallen nicht unter die Gewährleistung.
191
Rmin
310
364383-S.1
30.12.2015