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ABB C570 Bedienungsanleitung Seite 22

Sicherheitsschaltgeräte c57x und c67xx series
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Einstufung einer Maschine in
Kategorien laut EN 954-1
Gemäß der Maschinenrichtlinie 89/393/EWG muss
jede Maschine den einschlägigen Richtlinien und
Normen entsprechen. Es müssen Maßnahmen ge-
troffen werden, um das Risiko für Personen auf ein
erträgliches Maß zu begrenzen.
Im ersten Schritt wird vom Projekteur eine Risiko-
bewertung nach EN 1050 "Risikobeurteilung" durch-
geführt. So sind z.B. die Umgebungsbedingungen
der Maschine zu berücksichtigen.
Anschließend ist ein eventuelles Gesamtrisiko zu
beurteilen. Diese Risikobeurteilung muss so ausge-
führt sein, dass ein Nachweis des Verfahrensweges
und der erreichten Ergebnisse möglich ist. In dieser
Risikobewertung sind die Gefahren und möglichen
technischen Maßnahmen zur Gefahrenreduzierung
festzulegen.
Mit Hilfe der EN 954-1 "Sicherheitsbezogene Teile
von Steuerungen" wird nach der Festlegung der
Risikohöhe, die Kategorie bestimmt, nach denen die
Sicherheitskreise ausgeführt werden.
Diese ermittelte Kategorie legt die technischen An-
forderungen an die Auslegung der Sicherheitsein-
richtung fest. Es gibt fünf Kategorien (B, 1, 2, 3,
4), wobei B (Basiskategorie) das kleinste Risiko
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beschreibt und damit auch die Mindestanforderun-
gen an die Steuerung festlegt.
Mögliche Auswahl der Kategorien gemäß
EN 954-1
Ausgangspunkt für die Risikoabschätzung des
sicherheitsbezogenen Teils der Steuerung
Beschreibung
Anwendungsbereich
Potentielle Gefährdungen durch eine Maschine
müssen im Gefahrenfall so schnell wie möglich
beseitigt werden.
Für gefahrbringende Bewegungen ist der gefahrlose
Zustand in der Regel der Stillstand.
Alle Sicherheitsschaltgeräte der Reihe C570 schal-
ten im Gefahren- oder Fehlerfall in den stromlosen
Zustand, d.h. für Antriebe in den Stillstand.
In der Norm EN 60204 ist verlangt, dass jede
Maschine mit der Stopp-Funktion der Kategorie 0
ausgerüstet sein muss. Stopp-Funktionen der
Kategorien 1 und/oder 2 sind dann vorzusehen,
wenn dies für die sicherheits- und/oder funktions-
technischen Erfordernisse der Maschine notwendig
ist. Kategorie-0- und Kategorie-1-Stopps müssen
unabhängig von der Betriebsart funktionsfähig sein,
und ein Kategorie-0-Stopp muss Vorrang haben.
Die EN 60204 beschreibt drei Stopp-Kategorien:
Kategorie 0:
Stillsetzen durch sofortiges Ausschalten der
Energiezufuhr zu den Maschinenantrieben.
Kategorie 1:
Ein gesteuertes Stillsetzen, wobei die Energiezu-
fuhr zu den Maschinenantrieben beibehalten wird,
um das Stillsetzen zu erzielen und die Energiezu-
fuhr erst dann unterbrochen wird, wenn der Still-
stand erreicht ist.
Kategorie 2:
Ein gesteuertes Stillsetzen, bei dem die Energie-
zufuhr zu den Maschinenantrieben erhalten bleibt.
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2CDC001008C0101
Sicherheitsschaltgeräte
Personen-/Maschinenschutz
NOT-AUS
NOT-AUS Einrichtungen müssen gegenüber allen
anderen Funktionen Vorrang haben. die Energiezu-
fuhr zu den Maschinenantrieben, die gefährliche
Zustände verursachen können, muss ohne weitere
Gefahren so schnell wie möglich abgeschaltet wer-
den. Das Rücksetzen der Antriebe darf keinen
Wiederanlauf einleiten. Der NOT-AUS muss entwe-
der als ein Stopp der Kategorie 0 oder der Kategorie
1 wirken.
Die Grundgeräte der Sicherheitsschaltgerätereihe
C570 können für NOT-AUS-Anwendungen bis zur
maximalen Kategorie 4 nach EN 954-1 eingesetzt
werden. Je nach äußerer Beschaltung und Lei-
tungsverlegung der Sensoren ist die Kategorie 3
bzw. 4 nach EN 954-1 zu erreichen.
Schutztürüberwachung
Gemäß der EN 1088 wird zwischen verriegelten
trennenden Schutzeinrichtungen und verriegelten
trennenden Schutzeinrichtungen mit Zuhaltung un-
terschieden.
Auch hier kommen die Sicherheitsschaltgeräte für
NOT-AUS-Anwendungen zum Einsatz. Steuerungen
bis zu Kategorie 4 nach EN 954-1 sind möglich.
Pressen und Stanzen
Das Zweihand-Steuergeräte C575 ist für Einrichtun-
gen gedacht, bei der die beiden Hände des Bedie-
nenden gleichzeitig eingesetzt werden müssen, wo-
durch der Bedinende vor Gefahren geschützt wird.
Das Nachlaufweg-Prüfgerät C578 wird bei linear-
getriebenen Pressen (z.B. Hydraulik-, Pneumatik-
und Spindelpressen) gemäß VBG7n5.2 eingesetzt.
Es überprüft jeweils nur einmal beim Testhub auf:
- korrekten Anschluss der Bedienelemente
- externe Leitungsunterbrechung
- eventuelles Versagen der zyklisch zu überwa-
chenden Bauteile
Das Nachlaufweg-Prüfgerät kann nur in Verbindung
mit einem Zweihand-Steuergerät eingesetzt werden.
Die Pressensteuergeräte und die Nachlaufweg-Prüf-
geräte eignen sich zum Einbau in Steuerungen für
Excenter-, Hydraulik- und Spindelpressen. Ihr Ein-
satz ist möglich bis zur Kategorie 4 nach EN 954-1.
Speziell für Pressen ist Typ III C nach DIN 574
möglich.
Geräteaufbau
Das Sicherheitsschaltgerät C570 arbeitet intern mit
mehreren Hilfsschützen. Die Kontakte der Schütze
erfüllen die Forderung der Zwangsführung nach
ZH 1/457, Ausgabe 2 1978.
Das heißt, Schließer und Öffner dürfen nicht gleich-
zeitig geschlossen sein. In den neuentwickelten
Sicherheitsschaltgeräten C571-C574, C576, C577
der Kontakterweiterung C579 sowie bei den Pres-
sensteuergeräten C575 und C578 werden Sicher-
heitsrelais mit zwangsgeführten Kontakten verwen-
det.
Diese Gerätereihe zeichnet sich durch eine extrem
platzsparende Baubreite (22,5mm und 45 mm) aus.
Die marktüblichen Zulassungen und Prüfbescheini-
gungen durch BG, SUVA, UL und CSA liegen vor.
In einer redundanten Schaltung wird die Funktion
der internen Hilfsschütze/Relais überwacht.
Bei Ausfall eines Schützes/Relais schaltet das
Sicherheitsschaltgerät auf jeden Fall in den strom-
losen Zustand. Der Fehler wird erkannt und das
Sichheitsschaltgerät kann nicht mehr eingeschaltet
werden. Durch Verwendung von Öffnern und Schlie-
ßern für dieselbe Funktion wird die Forderung nach
Diversität erfüllt.
Freigabekontakte (FK)
Die sicherheitsrelevante Funktion muss über siche-
re Ausgangskontakte, den sogenannten Freigabe-
kontakten, geführt werden. Freigabekontakte sind
immer Schließer und schalten unverzögert ab.
Meldekontakte (MK)
Als Meldekontakt werden Schließer und Öffner ver-
wendet, welche keine sicherheitsrelevante Funktion
ausführen dürfen. Ein Freigabekontakt kann auch
als Meldekontakt verwendet werden.
Verzögerte Freigabekontakte
Lang nachlaufende Antriebe müssen im Gefahren-
fall abgebremst werden. Hierzu muss die Energiezu-
fuhr für elektrisches Abbremsen aufrecht erhalten
werden (Stopp Kategorie 1 nach EN 60 204-1).
Das Sicherheitschaltgerät C574 besitzt neben un-
verzögerten Freigabekontakten auch abfallverzö-
gerte Freigabekontakte. Es stehen Verzögerungs-
zeiten von 0,5 bis 30 Sekunden zur Verfügung.
Zum Sichern gegen unbefugtes Verstellen der
eingestellten Verzögerungszeit kann die plom-
bierbare Abdeckkappe C560.10 (siehe Auswahl-
und Bestelldaten, Zubehör) auf den C574 bzw.
C6702 angebracht werden.
Kontakterweiterung
Wenn die Freigabekontakte des Grundgerätes nicht
ausreichen, können zwangsgeführte Schütze
(z.B. B6, B7) zur Kontakterweiterung verwendet
werden. Eine in der Anwendung sehr einfache und
platzsparende Lösung zur Erhöhung der Anzahl von
Freigabekontakten ist das Erweiterungsgerät C579
(nur 22,5 mm breit). Das Erweiterungsgerät C579
stellt 4 zusätzliche Freigabekontakte zur Verfü-
gung.
Erweiterungsgerät C579
Das Erweiterungsgerät C579 darf in sicherheits-
relevanten Schaltkreisen nicht separat betrieben
werden, sondern ist mit einem Sicherheitsschalt-
gerät C57x zu kombinieren. Zum Anschluss eines
Erweiterungsgerätes wird ein Freigabekontakt des
Grundgerätes benötigt. Die Kategorie einer Steue-
rung mit Erweiterungsgeräten entspricht der Kate-
gorie des Grundgerätes.
Montage
Schnappbefestigung auf Hutschiene 35 mm
nach EN 50 022. Eine Schraubbefestigung der
Sicherheitsschaltgeräte C57x und C67xx ist mit
2 zusätzlichen Einstecklaschen C560.20 (siehe
Auswahl- und Bestelldaten, Zubehör) möglich.
Bedienungsanleitung
Jedem Sicherheitsschaltgerät der Reihen C570 und
C67xx ist eine mehrsprachige Bedienungsanleitung
mit Gerätebeschreibung, Anschlussbildern und
Applikationshinweisen beigepackt.
Applikationshandbuch "Sicherheitstechnik"
Für weitere Informationen steht Ihnen unser
Sicherheitshandbuch zur Verfügung. Hier finden Sie
notwendige Informationen zu den einschlägigen
Sicherheitsnormen und Projektierungshinweise. Das
komplette Spektrum an Bauteilen, die der
Sicherheit dienen, wird dort erklärt; vom Sensor
(NOT-AUS-Befehlsgeräte und Positionsschalter),
über Auswerteeinheiten (Sicherheitsschaltgeräte
C57x und sicherheitsgerichtete Steuerung AC 31 S)
bis zum Aktor (z.B. Schütz zum Schalten von Mo-
toren) sind richtig auszuwählen, um den Anforde-
rungen an moderne Sicherheitseinrichtungen ge-
recht zu werden.
Bitte fordern Sie das Sicherheitshandbuch an.
1SAC 103 201 H 0101 deutsch
1SAC 103 201 H 0201 englisch

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