H45.0.01.6B-02
10 Messtechnik
Es müssen die heißesten Stellen des Futtergutes ermittelt werden.
Achtung: Auf fremde Angaben ist kein Verlass. Entscheidend ist die eigene Gewissenhaftigkeit.
Verdichtete Stellen im Futterstock, wie Greiferabwurfstellen oder Gebläseauswurfstellen, sowie auftre-
tende nasse Kondensschichten an der Oberfläche oder am Rand des Futterstockes sind besonders
sorgfältig zu messen. Eine Messung des Futterstockes ist erst dann ordnungsgemäß durchgeführt,
wenn die Temperaturen im Gesamtvolumen (Boden bis oben, von der Seite bis zur Außenwand) lü-
ckenlos ermittelt wurden.
Achtung! Ab 70 °C droht Brandgefahr. Feuerwehr herbeiholen und geeignete Maßnahmen zur
Abwendung der Brandgefahr ergreifen.
11 Einsatz in Verbindung mit Heuwehrgerät ab 70 °C
Die Mehrpunkt-Messsonde hat sich bereits als unentbehrliches Instrument bei Heuwehreinsätzen erwie-
sen.
Ist der Erhitzungsbereich nach vorstehender Ziffer 10 ermittelt, müssen die Sonden des Heuwehrgerätes
an diesen Stellen eingebracht werden.
Nach Inbetriebnahme des Heuwehrgerätes ist die Mehrpunkt-Messsonde am zweckmäßigsten zwi-
schen den heißesten Sonden des Heuwehrgeräts einzusetzen. Die Überwachung der Temperaturen
kann dabei wirksam in den einzelnen Schichten und Messpunkten erfolgen.
Achtung: Ansteigende Temperaturen (besonders in der ersten Stunde des Heuwehreinsatzes), bei
denen plötzlich 120 °C überschritten wird, lassen auf das Vorhandensein von Glutkernen
schließen. Die Mehrpunktsonde ist in diesem Fall unbedingt noch vor dem Erreichen des
Grenzwertes von 150 °C aus dem Futterstock herauszunehmen.
Gegenmaßnahme: Sofortiges Einpumpen von Löschwasser (siehe Gebrauchsanweisung
Heuwehrgerät)
12 Wartung, Pflege und besondere Hinweise
• Abfallende Temperaturen können als sichtbares Zeichen des bereits einsetzenden Erfolges der Heu-
wehrbehandlung gewertet werden.
• Der Behandlungsfortschritt bei der Entlüftung, wie auch der Belüftung ist beim Heuwehreinsatz nun-
mehr mühelos zu erkennen und festzustellen.
• Bei der Herstellung der Mehrpunkt-Messsonde konnte auf Verwendung von Nirosta-Stahl wegen
Temperaturübertragung und Rostschutz nicht verzichtet werden. Es ist empfehlenswert bei Einstich
der 3.16 bzw. 3.46 m langen Sonde in verdichtetes Material, das Gestänge zunächst bei einer Länge
von ca. 2 m zu fassen und den Vorderteil der Sonde so einzuschieben. Sodann kann der restliche
Teil der Sonde per Holzgriff eingeschoben werden. Sollten evtl. Biegungen an der Sonde einmal aus-
gerichtet werden müssen so ist darauf zu achten, dass Quetschungen oder Verengungen des Rohr-
gestänges wegen der Beschädigungsgefahr der Elektroeinrichtung vermieden werden.
• Der Schneidkegel ist stets scharf zu halten.
• Die Gewinde sind sauber zu halten, stets schonend zu handhaben und von Zeit zu Zeit mit dem vor-
gesehenen Spray einzusprühen.
• Während längerer Nichtbenutzung bzw. nach Einsatz im Grenztemperaturbereich, ist die Sonde auf
einwandfreie Funktion zu überprüfen, um die ständige Betriebsbereitschaft zu gewährleisten.
• Das Messgerät nicht werfen oder harten Stößen aussetzen. Klarsichtscheibe nur mit einem sauberen
trockenen Tuch reinigen.
• Nach dem Sondeneinsatz Messgerät sofort wieder im Transportkoffer ablegen. Darauf achten, dass
der Umhängegurt seitlich in die Schaumstoffaussparung des Messgerätes eingelegt wird und nicht
quer über das Messgerät bzw. die Messtaster – ansonsten besteht die Gefahr, dass nach dem
Schließen des Kofferdeckels der Taster betätigt und die Batterien vorzeitig und unnötig entleert
werden.
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