4.2
Erfassung der Messdaten und Wiederbefüllung des Tensiometers
Nach erfolgter Installation braucht das Tensiometer eine gewisse Einstell-
zeit, bis es zwischen Boden und dem Innenbereich des Tensiometers zu ei-
nem Druckausgleich gekommen ist, damit realistische Werte angezeigt
werden. Daher sollte in diesem Fall nie sofort gemessen werden. Ansonsten
verlaufen Saugspannungsänderungen im Boden aufgrund der Perkolation
von Niederschlagswasser oder von Verdunstungsvorgängen immer konti-
nuierlich und in der Regel langsam. Dadurch hat das Tensiometer immer
genug Zeit sich an die Änderung des umgebenden Bodens anzupassen.
Führen Sie Messungen entsprechend der Beschreibung im Kapitel
Funktionsweise (3.2) durch. Nehmen Sie zuvor die Schutzkappe vom Ten-
siometer. Notieren Sie den Anzeigewert und anschließend den Füllstand
im Standrohr. Nach Bedarf (siehe Wettervorhersage, evtl. prognostizierte
Trockenperiode) sollte der Füllstand (destilliertes Wasser) anschließend
angepasst werden. Entfernen Sie dazu das Septum vom Tensiometerkopf,
um es unmittelbar wieder zu verschließen.
Ein Messen im Anschluss an die Befüllung ist nicht möglich, da es durch
die Abnahme des Septums im Inneren des Standrohres zu einem Druckausgleich mit der Atmosphäre gekommen
ist. Das Tensiometer benötigt nun wieder eine Einstellzeit.
4.3
Trockenfall und Lufteintritt
Es kann besonders in der Anfangszeit von Nutzen sein, den Wasserstand auch nach jeder Wiederbefüllung zu do-
kumentieren. Dadurch erhält der Anwender einen Eindruck davon, wie schnell zu verschiedenen Jahreszeiten und
unter gegebenen Wetterbedingungen der Boden Wasser durch die Keramik saugt. Anhand dieser Daten lässt sich
verlässlicher einschätzen, wie häufig ein Septumtensiometer im Feld gewartet werden muss, damit es nicht zum
Trockenfall und Lufteintritt in die Keramik kommt. In so einem Fall sind keine realistischen Messungen möglich.
Sollte es, z.B. aufgrund von starker und langanhaltender Trockenheit doch zu einem Trockenfall kommen, dann ist
es ratsam, das Tensiometer auszubauen und neu aufzusättigen. Wiederholen Sie dazu den Vorgang wie in Kapitel
Einbau des Tensiometers beschrieben. Eventuell ist es auch ausreichend, das eingebaute Tensiometer neu zu
befüllen. In jedem Fall darf das Tensiometer für die Zeit der Sättigung nicht sofort wieder verschlossen werden.
4.4
Kalibrierung des Messgerätes
Prinzipiell wird jedes Einstichmessgerät von der Firma Umwelt-Geräte-Technik vorkalibriert. Im Gegensatz zu ande-
ren Tensiometern geschieht die Kalibrierung ohne angeschlossenes Tensiometers. Siehe dazu Kapitel Funktions-
weise (3.2). Es bleibt dem Anwender überlassen, in Abständen selbständig eine Überprüfung vorzunehmen und
u.U. nachzukalibrieren. Dabei sollte mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden. Bei unsachgemäßer Handhabung
erlischt jede Gewährleistung. Lassen Sie daher eine Überprüfung besser vom Fachpersonal der Firma Umwelt-Ge-
räte-Technik durchführen.
Grundsätzlich geschieht eine Kalibrierung in 2 Schritten: 1. Einstellung des Nullpunktes und 2. Einstellung des An-
stieges. Mit Hilfe eines Kreuzschlitzschraubenziehers der Größe PH00 kann der Nullpunkt des Messgerätes an der
Stellschraube N nachjustiert werden (Abb. 10). Führen Sie dazu den Schraubenzieher vorsichtig in die entspre-
chende Öffnung ein und drehen ihn solange unter leichtem Druck, bis Sie sicher sind, dass er sich fest im Schrau-
benkopf befindet. Drehen Sie nun den Schraubenzieher sehr langsam nach rechts oder links, bis der Display den
Wert Null anzeigt. Der erste Schritt erfordert wenig Aufwand und kann häufiger geschehen.
Umwelt-Geräte-Technik GmbH | Eberswalder Str. 58 | D-15374 Müncheberg | Tel.: +49 (0) 33 43 2 - 89 575 |
f
Abb. 9 Septumtensiometer beim
Messvorgang
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