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Anhang; Stallalarm - Flytec 5030-GPS Bedienungsanleitung

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Flytec 5030-GPS

5 Anhang

5.1 Stallalarm

Wenn ein Pilot seinen Flügel immer langsamer macht, so wird er beim Unterschreiten einer
bestimmten Geschwindigkeit einen Strömungsabriss hervorrufen, der je nach Fluggerät
unter-schiedliche Folgen hat.
Würde die Strömung über der gesamten Fläche mit einem Mal abreißen, so wäre ein völlig
unvorhersehbarer Absturz vorprogrammiert. Deshalb bauen die Hersteller unserer
Tragflächen eine sogenannte Schränkung in die Flügel ein, das heißt, die Flügelenden
haben im Flug gegenüber der Luft immer einen kleineren Anstellwinkel als die Flächenmitte.
Wenn nun durch zu geringe Fluggeschwindigkeit die Strömung im Mittenbereich der Fläche
abreißt, so bleibt immer noch ein Auftrieb an den Flügelenden vorhanden. Das Fluggerät
befindet sich jetzt im sog. Sackflug oder Stall. Weil die Flügelenden hinter dem Schwerpunkt
des Gerätes liegen, wird das Fluggerät die Nase senken und selbständig durch
Geschwindigkeitserhöhung versuchen die Strömung wieder zu vergrössern.
Es ist davon abzuraten längere Zeit in diesem überzogenen Flugzustand zu verweilen, da
der Flügel extrem empfindlich auch auf nur kleine Luftturbulenzen reagieren wird. Ganz
besonders im Landeanflug kann ein Strömungsabriss gefährlich werden. Ein Abschmieren
über eine Fläche oder auch eine nicht gewollte 180 Grad-Kurve kann die Folge sein.
Der Stallalarm ist ein lautes, prägnantes, akustisches Signal, das den Piloten informiert,
schneller zu fliegen. Er hilft in erster Linie den Drachen u. weniger den Gleitschirmfliegern.
Jeder der einmal an einem Landeplatz den einfliegenden Drachen zugeschaut hat, kann
dabei folgende Beobachtung machen.
Immer dann, wenn guter Gegenwind herrscht, werden viele Piloten ihren Steuerbügel zu früh
rausdrücken, der Flügel steigt noch einige Meter in die Luft um im günstigen Fall danach mit
dem Kielrohr im Boden zu stecken.
Bei Nullwind oder schwachem Rückenwind warten die meisten Piloten zu lange mit dem
Rausdrücken des Bügels. Mit etwas Glück folgt jetzt nur eine Bauchlandung, aber auch ein
Kringel mit gebrochenem Basis-Seitenrohr kann die Folge sein oder aber die Drachennase
im Boden bremst die Energie ab, der Pilot pendelt durch und schlägt mit dem Helm an das
vordere Kielrohr.
Für
jeden
Flügel
und
unterschiedliche
Pilotengewichte
gilt
eine
andere
Abrissgeschwindigkeit. Es sind einige Versuche nötig um für die eigene Anordnung, die
richtige Stallalarmgrenze im Setup-Menue einzustellen. Außerdem ist anzumerken, dass im
Bodenbereich, durch das unter den Flügeln befindliche Luftpolster, der Abriss ca. 2 km/h
niedriger erfolgt, als in der freien Luft. Bei den selbst geflogenen Geräten befand sich die
richtige Einstellung immer zwischen 30 u. 34 km/h.
Die Abrissgeschwindigkeit ist aber auch noch vom spezifischen Gewicht der Luft, sprich: von
der Flughöhe abhängig. Im 5030-GPS wird automatisch die Grenze für den Stallalarm mit
steigender Flughöhe heraufgesetzt, genau entsprechend der Indicated-Airspeed. Es spielt
keine Rolle ob der Pilot zur Geschwindigkeitsanzeige True- oder Indicated Airspeed gewählt
hat. Der Geschwindigkeits-abstand zum Stall lässt sich sehr gut in der Speed-Analog-Skala
kontrollieren.
Die Grenze zwischen Stallalarm und der Geschwindigkeit für minimales Sinken ist nur sehr
klein. Deshalb haben einige Piloten reklamiert, dass beim Aufkreisen in sanfter Thermik mit
der Geschwindigkeit des min. Sinkens, manchmal der Stallalarm einsetzt. Im Setup-Menue
gibt es dafür eine vom Piloten einstellbare Höhengrenze, oberhalb der kein Stallalarm
ausgelöst wird. Die Landeplätze sollten dann natürlich unterhalb dieser Grenze liegen.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass etwa die Hälfte der sonst unschön verlaufenden
Landungen durch das Rausdrücken des Bügels beim Einsetzen des Stallalarms, gerettet
werden konnten.
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