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elv SWR 1 Bau- Und Bedienungsanleitung Seite 5

Doppelsuperhet-kurzwellenempfänger

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Funktion des SWR 1
Wie bereits erwähnt, ist die Schaltungs-
technik gemessen an den technischen Da-
ten und Features relativ übersichtlich. Doch
zunächst wollen wir die Funktionsweise
des Gerätes näher betrachten, Abbildung 1
zeigt das Blockschaltbild des SWR 1, das
aus insgesamt 11 Funktionsblöcken be-
steht.
Das Antennensignal wird zunächst über
den variablen Abschwächer „RF Gain" (1)
geführt und gelangt von dort aus auf einen
in der Grenzfrequenz umschaltbaren Tief-
pass (2) (14 MHz/34 MHz/3 dB). Da die
erste Zwischenfrequenz 10,7 MHz beträgt,
liegt die Spiegelfrequenz um 21,4 MHz
höher als die Empfangsfrequenz (doppelte
ZF). Im unteren Empfangsbereich (ab
2,1 MHz) könnten ohne den Tiefpass, des-
sen Grenzfrequenz dann 14 MHz beträgt,
Frequenzen ab 23,5 MHz als Spiegelfre-
quenz empfangen werden. Diese werden
durch den Tiefpass entfernt. Im oberen
Frequenzbereich (ab 9 MHz) erhöht sich
die Grenzfrequenz dann auf 34 MHz. Vom
Tiefpass gelangt das Antennensignal auf
den HF-Verstärker (4) und anschließend
auf den 1. Mischer (4).
Der Oszillator (3) erzeugt in 6 Bereichen
Frequenzen zwischen 12,8 MHz und
33,1 MHz. Das Oszillatorsignal wird eben-
falls auf den 1. Mischer geführt. Dort bildet
sich u.a. die Differenzfrequenz aus Oszil-
lator- und Eingangssignal. Da die Zwi-
schenfrequenz durch das nachgeschaltete
1. ZF-Filter auf 10,7 MHz festgelegt ist,
lassen sich durch Veränderung der Oszilla-
torfrequenz Signale im Bereich von
2,1 MHz bis 22,4 MHz auf die 10.7 MHz
Zwischenfrequenz mischen und empfan-
gen (12,8 MHz – 10,7 MHz = 2,1 MHz/
33,1 MHz – 10,7 MHz = 22,4 MHz).
Die Zwischenfrequenz wird verstärkt (5)
und auf den 2. Mischer (7) geführt. Auf
diesen Mischer gelangt ebenfalls das Sig-
nal des quarzstabilisierten 10,245 MHz Fest-
frequenzoszillators (6), wodurch als Diffe-
renzfrequenz die zweite Zwischenfrequenz
von 455 kHz (10,7 MHz – 10,245 MHz =
455 kHz) entsteht, die durch den selektiven
2. ZF-Verstärker (8) verstärkt wird.
Der AM-Demodulator (9) gewinnt das
NF-Signal durch Demodulation der 2. ZF
zurück, das der Endstufe (10) zur weiteren
Verstärkung zugeführt und letztlich auf
den Lautsprecher gegeben wird.
Der Regler (11) vergleicht die Span-
nung des demodulierten NF-Signals mit
einem fest vorgegebenen Sollwert und
regelt die Verstärkung der Funktions-
blöcke 1. ZF-Verstärker (5), 2. Mischer
(7), und 2. ZF-Verstärker (9) so, dass
eine nahezu konstante NF-Spannung ent-
steht.
Bild 3: Innenschaltung des
Mischerbausteins
Im Folgenden beschäftigen wir uns mit
der Schaltungstechnik.
Schaltung des SWR 1
Abbildung 2 zeigt die Schaltungstech-
nik des Kurzwellenempfänges SWR 1.
Die Schaltungsbeschreibung erfolgt ana-
log zum bereits beschriebenen Signal-
fluss.
Das Antennensignal wird über eine
3,5-mm-Klinkenbuchse und C 1 auf den
als Poti ausgeführten HF-Abschwächer
„RF-Gain" geführt. Vom Poti gelangt das
Antennensignal auf das Tiefpassfilter mit
schaltbarer Grenzfrequenz, das durch die
Spulen L 12 und L 13 sowie die Konden-
satoren C 40 und C 35 realisiert wird. Der
Drehschalter S 1B schaltet im unteren Fre-
quenzbereich den Kondensator C 35 paral-
lel zu C 40 und verringert so die Grenzfre-
quenz auf ca. 14 MHz.
Der Übertrager L 1 (wird auf einen
Ringkern gewickelt, Windungsverhältnis
3:25) erfüllt 2 Aufgaben: Hochtransfor-
mieren des Antennensignals und Anpas-
sung des Eingangswiderstandes von IC 1
an die Antenne.
Die Baugruppen HF-Vorverstärker (4),
1. Mischer (4) und 1. Oszillator (3) werden
durch IC 1 (SA 602 D) in kompakter Form
realisiert. Abbildung 3 zeigt die Innen-
schaltung dieses universell einsetzbaren
Mischerbausteins. Das IC verfügt über eine
interne Spannungsstabilisierung, einen HF-
Verstärker, einen Doppelbalancemischer
und einen Oszillatortransistor. Ein Dop-
pelbalancemischer, der hier als sogenann-
te „Gilbert-Zelle" ausgeführt ist, bietet den
Vorteil, dass am Ausgang lediglich Sum-
men- und Differenzfrequenz, nicht aber
Oszillator- und Eingangssignal anstehen.
Der SA 602 D zeichnet sich insbesondere
durch folgende Eigenschaften aus:
- Eingangsfrequenz bis 500 MHz
- Oszillatorfrequenz bis 200 MHz
- Geringer Stromverbrauch (2,4 mA)
- Sehr gutes Rauschverhalten
- Hohe Verstärkung und Empfindlichkeit
- Wenige externe Komponenten erforder-
lich
V
cc
Spannungs-
Oszillator
stabili-
sierung
GND
Wie bereits erwähnt, koppelt der Über-
trager L 1 das Antennensignal auf den
Eingang (Pin 1 und 2) von IC 1. IC-intern
passiert das Signal den Verstärker und ge-
langt dann auf den Mischer.
Der interne Oszillatortransistor ist durch
externe Komponenten als Colpitts-Oszil-
lator beschaltet. Mit dem Drehschalter S 1A
wird die für den jeweiligen Empfangsbe-
reich erforderliche Induktivität zugeschal-
tet. Parallel dazu liegt die Kapazitätsdiode
D 1, deren Kapazität sich über die mit den
Tuning-Potis R 5 und R 6 abgegriffene
Spannung verändern lässt. IC-intern wird
das Oszillatorsignal auf den Mischer ge-
koppelt. Das Mischer-Ausgangssignal steht
als Differenzsignal zwischen Pin 4 und Pin 5
an. Über BR 1 gelangt es von Pin 5 auf das
10,7 MHz-Keramikfilter Q 1, das durch
R 9 und den Basis-Emitter-Widerstand von
T 1 abgeschlossen wird. Der Transistor T 1
mit Peripherie bildet den 1. ZF-Verstärker
und stellt das verstärkte 10,7-MHz-ZF-
Signal am Kollektor zur Verfügung.
Mit T 3, L 9, Q 3 und den peripheren
Widerständen und Kondensatoren ist der
10,245-MHz-Festfrequenzoszillator reali-
siert, dessen Signal über die 2. Wicklung
der Spule L 9 ausgekoppelt wird und über
C 29 auf den Emitter des als 2. Mischer
arbeitenden Transistors T 2 gelangt. Auf
die Basis wird über C 20 das 10,7-MHz-
Signal gekoppelt.
Der im Kollektorkreis von T 2 liegende,
aus L 8 und C 24 bestehende Parallel-
schwingkreis ist bereits auf die zweite Zwi-
schenfrequenz von 455 kHz abgestimmt.
Die Sekundärwicklung von L 8 koppelt das
herausgefilterte 455-kHz-Signal zur weite-
ren, schmalbandigen Filterung auf das aus 2
Elementen bestehende Keramik-ZF-Filter
Q 2. Der Abschluss des Filters erfolgt über
R 19 und den Basis-Emitter-Widerstand
von T 4. Es folgt der zweistufige 455-kHz-
ZF-Verstärker bestehend aus T 4 und T 5. In
den Kollektorkreis von T 5 ist die Spule L 11
eingefügt, deren Sekundärwicklung in Ver-
bindung mit C 38 den letzten auf 455 kHz
abgestimmten Kreis bildet.
Die Schottkydiode D 2 bildet den De-
modulator und richtet das 455-kHz-ZF-
Signal gleich. C 39 und R 23 legen die
006195103A
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