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Allgemeine Verrohrungshinweise - clage SCM215 serie Montageanleitung

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9 Allgemeine Verrohrungshinweise

Vor der Montage der Leitungen sollten Sie die Leitungsführung planen und ggf. Wand- und Deckendurchführungen herstellen (Statik
beachten). Für die Leitungsführung des Solarkreislaufs vom Dach zum Keller sind auch ungenutzte Schächte oder ein stillgelegter
Kaminzug geeignet. Soll ein stillgelegter Kaminzug genutzt werden, ist der Schornsteinfeger vorab zu informieren.
Werden die Leitungen des Solarkreislaufes im Freien verlegt, so müssen diese gegen Witterungseinflüsse geschützt sein. Bei der
Dämmung ist zusätzlich auf UV-Beständigkeit zu achten.
Da bei Solaranlagen Frostschutzmittel eingesetzt werden und teilweise sehr hohe Temperaturen auftreten können, müssen meh-
rere Punkte beachtet werden. Für die Verrohrung kommen grundsätzlich zwei Materialien in Frage: Kupferrohr oder flexibles
Edelstahlwellrohr. Die Kupferohre können metallisch geklemmt oder geschraubt werden. Stahlrohre und verzinkte Stahlrohre sind nicht
geeignet, da diese in Verbindung mit Glykol zur Schlammbildung neigen. Auch Kunststoffrohre sind ungeeignet, da diese nicht tempe-
raturbeständig sind.
Im Solarkreis darf kein Teflonband verwendet werden. Falls eine Verbindung im Solarkreis nachträglich abgedichtet werden muss, sollte
mit Hanf und Fermitol gearbeitet werden. Unbedingt zu beachten ist: Auf eine Kupferrohr-Installation darf - in Fließrichtung gesehen
- niemals eine Installation in verzinktem Stahlrohr erfolgen, auch wenn der Speicher zwischengeschaltet ist. Anderenfalls würde das
verzinkte Stahlrohr durch abgelöste Kupferionen angegriffen. Andererseits darf auf eine Installation von verzinktem Stahlrohr eine
Kupferrohr-Installation folgen.
Der Solarkreislauf muss bis zur höchsten Stelle dauerhaft mit dem Wasser-Frostschutzgemisch gefüllt sein.
Bei der Verrohrung ist auf eine einwandfreie Entlüftung der Solaranlage zu achten. Deshalb sollten „Buckel" in der Leitungsführung
unbedingt vermieden werden. An Stellen, wo dies nicht vermeidbar ist und sich aufgrund der Leitungsführung Gasblasen bilden kön-
nen, sollten in jedem Falle Entlüfter vorgesehen werden. Für Solaranlagen sind metallisch dichtende Handentlüfter zu empfehlen.
Automatische Entlüfter sollten nicht verwendet werden, da diese bei hohen Temperaturen bzw. Dampfbildung im Kollektor die
Solarflüssigkeit entweichen lassen. Sollten dennoch automatische Entlüfter verwendet werden, muss vor dem automatischen Entlüfter
unbedingt ein absperrbares Handventil vorgesehen werden.
Entlüfter sollten möglichst nach Bögen installiert werden. Hierbei ist die Fließrichtung zu beachten. Um die Wärmeverluste der
Leitungen zu reduzieren, sollten diese unbedingt isoliert werden. Für die Warm- und Kaltwasseranschlussleitungen sowie die Leitungen
der Nachheizung kann auf die üblichen im Fachhandel erhältlichen Dämmaterialien zurückgegriffen werden. Dabei ist auf eine
Dämmstärke von 100 % entsprechend Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnlV) zu achten.
Für die Leitungen des Solarkreislaufs ist auf sehr hohe Temperaturbeständigkeit zu achten, da im Solarvorlauf kurzzeitig Temperaturen
bis zu 200°C auftreten können. Übliche Dämmstoffe halten diesen Temperaturen nicht stand und können daher für den Solarkreislauf
nicht verwendet werden. Für den Solarkreislauf muss daher auf Spezial- Solardämmung zurückgegriffen werden. Geeignet sind außer-
dem in der Regel Mineralfaser-Dämmstoffe.
Im Solarkreislauf kann mit der verwendeten Pumpe der notwendige Durchfluss nur durch eine begrenzte Länge der Rohrleitungen
sichergestellt werden. Dabei gilt: je mehr Kollektoren verwendet werden, desto größer wird insgesamt der benötigte Volumenstrom
und desto größer wird der benötigte Rohrdurchmesser.
Die Solaranlage muss als geschlossene Anlage ausgeführt sein, da durch Zutritt von Luftsauerstoff sich die Inhibitoren des
Frostschutzmittels schneller verbrauchen würden.
Die Anlage darf nicht mit primärseitig verzinkten Wärmeaustauschern, Wärmespeichern, Behältern oder Rohren versehen werden, da
Zink von 1,2-Propylenglykol abgelöst werden kann.
Es ist darauf zu achten, dass bei Solaranlagen alle Dichtungs- und Verbindungsmaterialien entsprechend bis zu der Höhe der maxima-
len Stillstandtemperatur beständig sind.
Als flexible Verbindungselemente sind vorzugsweise Metallschläuche zu verwenden.
Es muss sichergestellt sein, dass zwischen Anlagenteilen, die mit Frostschutzmittel in Kontakt stehen, keine elektrischen
Fremdpotentiale vorliegen. An Anlageteilen aus Kupferwerkstoffen darf jedoch ein Fremdpotential in begrenzter Höhe (ca. 1,5 Volt)
anliegen.
Bei der Verrohrung der Kollektoren werden die Vor- und Rücklaufleitungen durch die Dachhaut in den Dachraum geführt, dabei ist auf
eine stetige Steigung der Rohrleitungen zu achten, um eine einwandfreie Entlüftung zu gewährleisten.
Bei der Montage und vor dem Befüllen müssen die Anlage und ihre Komponenten gegen den Zutritt von Schmutz und Wasser
geschützt sein.
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