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Landung; Schnellabstiegsmanöver - Nova Mentor 4 Bedienungsanleitung

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Achtung: Sollte der Fall eintreten, dass der Schirm nicht mehr über die
Bremsleinen steuerbar ist – weil etwa die Bremsleinen verwickelt sind
–, so kann der Gleitschirm eingeschränkt auch über die C-Gurte gesteu-
ert werden. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung lassen sich so rela-
tiv gute Richtungskorrekturen durchführen. Auch eine sichere Landung
ist mit dieser Technik möglich. Die C-Gurte dürfen dabei nicht zu weit
heruntergezogen werden, um einen Strömungsabriss zu vermeiden. Al-
ternativ kann auch der Speedbrake Riser zum Lenken genutzt werden.

Landung

Die Landung mit dem MENTOR 4 gestaltet sich sehr einfach. In turbul-
enten Bedingungen empfiehlt es sich, leicht angebremst anzufliegen,
um die Stabilität zu erhöhen und um das Gefühl für die Schirmbewe-
!
gung zu vergrößern.
Unmittelbar vor dem Boden (<0,5 Meter) sollte dann stark – durchaus
Achtung: Ein vollstän-
diger Strömungsab-
bis zum Strömungsabriss – durchgebremst werden.
riss (Fullstall) kann
– zu früh gezogen – zu
Schnellabstiegsmanöver
unsanften Landungen
oder gar zu schweren
Zum schnellen Abbau von Höhe empfehlen wir drei Manöver.
Unfällen führen. Daher
Wir reihen sie dem Anspruch ansteigend nach:
sind die Bremsen erst
direkt vor dem Aufset-
zen (<0,5 Meter) ganz
1.) Ohren anlegen
durch zuziehen.
Zum Anlegen der Ohren sind beidseitig die äußersten A-Leinen herun-
ter zu ziehen, welche an einem separaten Gurt aufgehängt sind (geteil-
te A-Gurte). Die Bremsschlaufen bleiben dabei (ohne zusätzliche Wick-
lung) in der Hand. Solange die Gurte unten gehalten werden, bleiben
die Außenflügel eingeklappt, was den Sinkwert erhöht.
Tritt man in den Beschleuniger, erhöhen sich Sinken und Vorwärts-
fahrt. Zudem wird so die Anstellwinkelerhöhung, welche durch den
Zusatzwiderstand der angelegten Ohren erzeugt wird, ausgeglichen.
Zur Ausleitung des Manövers werden die A-Gurte nach oben geführt
und vollständig freigegeben. Sollten sich die Ohren nicht von selbst
vollständig füllen, kann der Pilot die Öffnung durch ein kurzes, impulsi-
ves Bremsen beschleunigen.
2.) B-Stall
Der B-Stall wird durch symmetrisches Herunterziehen (rund 15 Zentimeter)
der B-Gurte eingeleitet. Es empfiehlt sich – für maximalen Halt und Manöver-
sicherheit –, die Gurte am oberen Ende, also am Leinenschloss, zu greifen.
Der Schirm verliert sofort mit Herunterziehen der Gurte seine Vorwärtsfahrt
und geht nach einer kurzen Pendelbewegung in einen stabilen Sackflug-
zustand über.
Zieht man die B-Tragegurte zu weit nach unten (deutlich mehr als
15 Zentimeter), beginnt der Schirm langsam um seine Hochachse zu
rotieren. Ebenso ist es (vor allem in turbulenter Luft) möglich, dass der
Schirm eine so genannte Rosette bildet. Der Schirm deformiert sich und die
Außenflügel wandern nach vorne. In diesem Fall sind die Hände unverzüglich
nach oben zu führen.
Die Neigung zur Rossette lässt sich reduzieren, wenn man die B-Gurte von
innen greift und dann nicht senkrecht nach unten, sondern zusätzlich nach
innen zum Körper zieht.
Wir empfehlen, den B-Stall immer mit Blick zur Kappe durchzuführen – ohne
dabei jedoch die Höhe über Grund aus den Augen zu lassen und das Manöver
rechtzeitig wieder zu beenden.
Der B-Stall wird durch schnelles nach oben führen der B-Gurte wieder aus-
geleitet. Zu langsames Ausleiten kann unter ungünstigen Umständen eine
Sackflugphase nach dem B-Stall zur Folge haben (siehe Sackflug).
Die Bremse wird während des gesamten Manövers ohne zusätzliche Wick-
lung der Leine um die Hand gehalten. Bei der Ausleitung ist darauf zu achten,
dass die Bremse vollständig freigegeben wird, bis der Schirm vollständig
Fahrt aufgenommen hat.
3.) Steilspirale
Die Steilspirale ist die anspruchsvollste Abstiegshilfe und sollte nur in
großer Höhe, am besten während eines Sicherheitstrainings, erlernt
werden.
Die Einleitung hat zwei Phasen:
• Zuerst verlagert der Pilot sein Gewicht auf die Kurveninnenseite und
leitet mit der entsprechenden Bremse eine immer steiler werdende
Kurve ein (Achtung: Nicht ruckartig ziehen, sondern die Bremse konti-
nuierlich betätigen). Mit zunehmender Kurvenbeschleunigung kommt
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