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Möglichkeiten Von Ecos; Loks Steuern; Datenformate; Datenformat Motorola - Esu ECoS Betriebsanleitung

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Möglichkeiten von ECoS
7. Möglichkeiten von ECoS
ECoS als modernes Mehrzugsteuerungssystem bietet Ihnen
viele Möglichkeiten. Wir möchten im Folgenden diese Möglich-
keiten und einige Technische Hintergründe näher erläutern.
Die genaue Bedienabfolge wird dann ab Abschnitt 13 erklärt.
Sie können auch direkt dort weiterlesen, wenn Sie die Techni-
schen Hintergründe bereits kennen oder zunächst nicht wei-
ter interessant finden.

7.1. Loks steuern

ECoS kann bis zu 16384 Loks gleichzeitig steuern. Dies ist na-
türlich nur ein theoretischer Wert, der in der Praxis kaum er-
reicht werden kann: Die hierfür erforderliche Leistung würde
weit mehr als die maximal möglichen 128 Booster erfordern.
Die Antwortzeiten für jede einzelne Lok wären hierbei ebenfalls
sehr lang.
Als Multiprotokollzentrale unterstützt ECoS hierbei verschie-
dene Datenformate zum Steuern Ihrer Loks:

7.1.1. Datenformate

7.1.1.1. Datenformat Motorola

Motorola I („Altes" Motorola-Format)
Märklin® Loks der ersten zweiten Generation unterstützen
dieses Datenformat, in dem neben den 14 Fahrstufen-
informationen noch der Zustand der Lichtfunktion (function)
gesendet wird. Nur beim Umschalten der Fahrtrichtung wird
ein spezieller Umschaltbefehl an diese Loks gesendet. Es kann
daher vorkommen, dass die Fahrtrichtung von Lok und Zentra-
le zunächst nicht übereinstimmt. Sie müssten in diesem Fall
erneut die Richtung wechseln, damit sich beide abgleichen.
Motorola® II (sog. Neues Datenformat)
Hier wird neben der Fahrstufeninformation (14 Fahrstufen sind
möglich) die Richtungsinformation stets mitgesendet. Die Rich-
tung von Lok und Zentrale stimmen stets überein.
Der Zustand der Funktionen F1 bis F4 wird in einem gesonder-
ten Paket versendet. Das Paket wird nur generiert, wenn sich
der Zustand einer der Tasten geändert hat. Ausgereifte Deco-
der speichern daher den aktuellen Soll-Zustand der Funktions-
tasten lokal, damit er im Falle einer Stromunterbrechung auch
dem der Zentrale entspricht.
ECoS nimmt keine Unterscheidung in Motorola alt und neu
vor, sondern sendet nach einem speziellen Verfahren Daten-
pakete in beiden Formaten.
In ECoS nennen wir diesen Modus „Motorola 14"
Märklin® baute in die populären Decoder der Reihe 6090x
eine Erweiterung ein, um 27 Fahrstufen zu erreichen: So ge-
nannte „halbe" Fahrstufen zwischen den eigentlichen Fahr-
stufen erhöhen die Auflösung. Die Zentrale muss hierbei spezi-
elle Befehlsfolgen absetzen, um diese Fahrstufen zu erreichen.
ECoS kennt diesen Modus als „Motorola 27".
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Wenn Sie eine Lok unter „Motorola 27" fahren und bemer-
ken, dass die Funktionstasten nur bei jeder zweiten Fahrstufe
geschaltet werden können, unterstützt Ihr Decoder den 27-
Fahrstufenmodus leider nicht. Fahren Sie diese Loks mit
„Motorola 14"
ESU erweiterte alle Decoder für das Motorola®-Format um
einen zusätzlichen Modus namens „Motorola 28". Hierbei
werden 28 echte Fahrstufen erzeugt.
Steuern Sie Ihre mfx® Decoder mit „Motorola 28", um ein
feinfühliges Regeln zu ermöglichen.
Märklin® brachte in den späten 1980er Jahren einige Funktions-
modelle auf den Markt (z.B. Tanzwagen, Gesellschaftswagen,
etc.), die abweichend von den Lokomotiven mit einem speziel-
len Datenpaket angesprochen werden müssen. Dieses Daten-
paket ähnelt vom physikalischen Aufbau einem Weichen-
kommando. Wir nennen es „Motorola Fx 14".
ESU LokSound® mfx-Decoder unterstützen eine zweite
Motorola®-Adresse. Mit Hilfe dieser Adresse können auch die
Tasten F5 bis F8 erreicht werden. ECoS unterstützt das Senden
dieser zweiten Adresse aus der Oberfläche heraus, so dass Sie
wirklich 9 Funktionen erreichen können.

7.1.1.2. Adressumfang Motorola

Märklin® definierte für sein damaliges Digitalsystem 80 Adres-
sen. Da dieser Adressvorrat für viele Anwendungen zu gering
war, wurde er von verschiedenen Decoderherstellern erwei-
tert. ESU LokSound mfx®, LokPilot mfx® und LokPilot V3.0
unterstützen bis zu 255 Adressen im Motorola-Format.

7.1.1.3. DCC-Format

Das von der amerikanischen NMRA (National Model Railroad
Association) genormte DCC-Format basiert auf einer Entwick-
lung der deutschen Firma Lenz Elektronik.
Im DCC-Format können bis zu 10.239 Adressen, bis zu 21 Funk-
tionen und bis zu 128 Fahrstufen (Nutzbar sind allerdings nur
126 Fahrstufen, die Restlichen sind für Nothalt reserviert) so-
wie die absolute Fahrtrichtung kodiert werden. Wie viele die-
ser Adressen, Funktionen und Fahrstufen tatsächlich genutzt
werden, hängt vom verwendeten Decoder und der Zentrale
ab. ECoS unterstützt alle derzeit bekannten Möglichkeiten
des DCC-Formats.
Bezüglich der Fahrstufen unterscheiden wir 14, 28 und 128
Fahrstufen. Im letzteren Fall sind 126 Fahrstufen nutzbar.
Je nachdem, mit welchem Modus Sie Ihre DCC-Lok fahren
möchten, wählen Sie bitte „DCC14", „DCC28" oder „DCC128"
als Datenformat aus.
Bitte bedenken Sie, dass die Fahrstufeninformation, welche
die ECoS aussendet, mit der internen Decodereinstellung kor-
respondieren muss: Ein Datenpaket für „DCC14" beispielsweise
ist identisch mit dem für „DCC28", wird aber vom Decoder
unterschiedlich ausgewertet. Sollten die Einstellungen nicht
übereinstimmen, so erkennen Sie das durch Blinken der Lok-
beleuchtung „Ein-Aus" beim langsamen Steigern der Ge-
schwindigkeit.
Wenn Sie nicht sicher sind, welche Modi Ihr DCC-Decoder un-
terstützt, probieren Sie zunächst DCC 28. Dies ist der vorge-
schriebene Vorgabemodus der NMRA. Alle ESU DCC Decoder
erkennen die Fahrstufenanzahl automatisch. Sie können ruhig
gleich mit 128 Fahrstufen beginnen.
7.1.1.4. LGB®-Formaterweiterungen
Für die Steuerung Ihrer Gartenbahnen verwendet auch die
Firma LGB® das DCC Protokoll. Die ursprünglich eingesetzte
Lokmaus® wies neben der Lichttaste allerdings nur eine Funk-
tionstaste „F1" auf. Wie aber sollten mit nur einer Taste die
vielen Funktionen einer Loks geschaltet werden können?
Die „Lösung" war ein als „Sequenzieller Funktionstasten-
modus" bekannt gewordenes Verfahren: Der Benutzer muss-
te, wollte er z.B. Funktion F3 schalten, drei mal hintereinander
die „F1" Taste ein- und wieder ausschalten. Der Decoder zählt
die Anzahl der Wechsel mit und schaltet abschließend die ge-
wünschte Funktion. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass
das Auslösen höherer Funktionen (z.B. F8) länger dauert, da
mehr Ein-Aus-Wechsel gesendet werden müssen.
Falls Sie eine LGB® Lok mit derart ausgestatteten Decodern
mit der ECoS steuern möchten, wählen Sie bitte das Format
„LGB" aus. Es entspricht einem DCC14 Datenformat, allerdings
werden die Funktionstasten im Hintergrund sequenziell ausge-
geben.
Moderne LGB® Lok oder Loks, welche mit ESU LokSoundXL
Decoder ausgestattet sind, verstehen alternativ auch das
„DCC28" bzw. „DCC128" Format. Im Zweifel einfach auspro-
bieren.
7.1.1.5. Selectrix®
ECoS kann auch alle mit einem Selectrix® Decoder ausgestat-
teten Loks direkt ansprechen. Hierbei sind bis zu 112 Adressen,
31 Fahrstufen und zwei Funktionstasten (Licht und F1)
möglich.ECoS nennt diesen Modus „Selectrix".

7.1.2. Multiprotokollbetrieb

ECoS kann alle beschriebenen Datenformate wechselweise
auf dem Gleis ausgeben. Jede Lok wird mit dem für sie be-
stimmten Datenformat angesprochen. Ein Mischbetrieb ver-
schiedenster Decoder auf einem Gleis ist somit in der Regel
problemlos möglich.
Einige sehr alte Decoder kommen unter Umständen nicht da-
mit zurecht, dass neben „ihrem" Datenformat noch andere
Protokolle auf dem Gleis gesendet werden. Dies macht sich
durch unkontrolliertes Anfahren, blinkende Beleuchtung oder
anderes Fehlverhalten bemerkbar.
Auch die erste Bauserie der Märklin Signale 763xx-Serie kommt
durcheinander, wenn neben Motorola® noch andere Daten-
formate am Gleis anliegen.
Wenn auf der Unterseite Ihrer Märklin® Signale kein farbiger
Punkt zu finden ist, lassen Sie Ihre Signale bitte aktualisieren,
ein Softwareupdate sorgt für problemlosen Multiprotokoll-
betrieb.

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