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Einführung in TCP/IP
TCP/IP-Implementierungen sind heute vom Großrechner bis zum PC,
unabhängig vom Hersteller, von der Hardware und vom Betriebssystem
verfügbar. Dies hat TCP/IP die Aufmerksamkeit eines großen Publikums
beschert, das weit über das ursprüngliche Interesse in der U.S.A. hinaus
geht. Weltweit lösen damit heute Anwender die Probleme, die bei der
Datenübermittlung zwischen Rechnern verschiedener Hersteller entstehen.
TCP/IP ist eine Abkürzung für viele verschiedene Standards mit vielen
verschiedenen Merkmalen und Funktionen. Dieses Kapitel gibt einen
Rückblick auf die Entstehung von TCP/IP und stellt die wichtigsten
Komponenten vor.
2.1
Geschichte
Im Jahre 1969 startete die Advanced Research Projects Agency (ARPA),
eine Abteilung des Department of Defense (DoD), ein Entwicklungsprojekt
mit dem Namen ARPANET. Dieses Netz sollte der in der damaligen Zeit
aufkommenden Forderung der Universitäten und Forschungseinrichtungen
nach einer landesweiten Nutzung der vorhandenen Rechnerkapazitäten
gerecht werden. Es sollten Techniken für eine zuverlässige herstellerunab-
hängige Datenkommunikation entwickelt werden. Ziel war es also, einen
allgemeinen Standard zu entwickeln, der es erlaubte, unterschiedliche
Rechner und auch Netze zu verbinden Damit konnte ein Informations-
austausch zwischen allen Organisationen erfolgen, die über ein eigenes
Computernetz verfügten. An dieser Neuentwicklung arbeiteten Universi-
täten, Forschungseinrichtungen und militärische Einrichtungen.
Die Anfänge bestanden aus mehreren Knotenrechnern, die über gemietete
Leitungen zu einem Netz verbunden wurden. Durch diese Knotenrechner,
sogenannte Internet Message Processors (IMP), war der Zugang zum
ARPANET für einen einzelnen Hostrechner möglich. Als IMPs wurden ur-
sprünglich Honeywell DDP-516 Minicomputer mit 12 K 16 Bit Wortspeicher
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