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Behringer MULTICOM PRO-XL MDX4600 Bedienungsanleitung Seite 7

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MULTICOM PRO-XL MDX4600/COMPOSER PRO-XL MDX2600/AUTOCOM PRO-XL MDX1600 Bedienungsanleitung
(9) Mit dem SC MON-Schalter wird eine Verbindung zwischen dem Side Chain-
Eingangssignal und dem Audioausgang hergestellt, wobei gleichzeitig
das Audioeingangssignal stummgeschaltet wird. Diese Vorrichtung
erlaubt das Vorhören des Side Chain-Signals, z. B. in Verbindung mit einem
eingeschleiften Equalizer oder einem anderen in den Side Chain-Kanal
eingeschleiften Gerät. Die SC MONITOR-Funktion erleichtert so z. B. die
Abstimmung der Equalizer-Filter für das Steuersignal.
Aktivieren Sie den SC MONITOR-Schalter, so liegt nur das Sidechain-
Signal am Ausgang an! Dieser Zustand wird durch die blinkende
Schalter-LED angezeigt.
(10) Der RATIO-Regler bestimmt das Verhältnis von Eingangs- zu Ausgangspegel
für alle Signale, die den Threshold-Punkt um mehr als 10 dB überschreiten.
Die Kompression beginnt bereits früher, die IKA-Charakteristik sorgt aber
für das weiche, unhörbare Einsetzen der Pegelreduktion. Deshalb ist
der Ratio-Wert erst ab 10 dB oberhalb der Einstellung erreicht. Er kann
stufenlos im Bereich von 1:1 (keine Kompression) bis oo :1 (Limiter-Funktion)
eingestellt werden.
(11) Die 12-stellige GAIN REDUCTION-Anzeige (bei MDX4600: 8-stellig)
gibt Aufschluss über die aktuelle Pegelminderung durch den
Kompressionsvorgang und zeigt diese in einem Bereich von 1 bis 30 dB an.
(12) Der LO CONTOUR-Schalter aktiviert ein Hochpassfilter im Side Chain-Weg
und verhindert das „Pumpen", das durch den Einfluss der energiereichen,
tiefen Frequenzen auf das Regelverhalten des Kompressors verursacht wird.
(13) Mit dem ATTACK-Regler bestimmen Sie, wann die Kompression nach
Überschreiten des Threshold-Punkts einsetzt (nur MDX1600 und MDX2600).
Der Bereich umfasst 0,3 bis 300 Millisekunden.
(14) Durch Drücken des INTERACTIVE KNEE-Schalters können Sie von der
„Hard Knee"- auf die IKA-Charakteristik umschalten: Übersteigen die
Eingangssignale den eingestellten Threshold-Punkt um bis zu 10 dB,
werden sie mit der „Soft Knee"-Charakteristik bearbeitet. Oberhalb
des 10 dB-Bereichs geht die Regelcharakteristik in die konventionelle
„Hard Knee"-Kompression über. Die IKA-Charakteristik bietet eine sehr
unauffällige, musikalische Programm verdichtung und sollte daher
gewählt werden, wenn nicht bewusst ein hörbarer Kompressionseffekt
gewünscht ist.
(15) Durch Aktivieren der AUTO-Funktion mittels AUTO-Schalter werden die
ATTACK- und RELEASE-Regler außer Betrieb gesetzt und die Attack- und
Release-Zeiten automatisch aus dem Programmmaterial abgeleitet.
Diese Funktion ermöglicht eine große und zugleich musikalische
Verdichtung für Signale mit stark variierenden Pegeln oder von komplexem
Programm-material.
(16) Der RELEASE-Regler (nur MDX1600 und MDX2600) bestimmt, wann die
ursprüngliche Verstärkung von 1:1 erreicht ist (Rücklaufzeit), nachdem der
Signalpegel wieder unter den eingestellten Threshold-Wert gefallen ist.
Der Bereich umfasst 0,05 bis 5 Sekunden.
(17) Mit dem TUBE-Schalter (nur MDX2600) verleihen Sie ihrem Ausgangssignal
den typischen transparenten und warmen Klangcharakter, wie er von
Elektronenröhren erzeugt wird.
(18) Der OUTPUT-Regler ermöglicht das Anheben bzw. Absenken des
Ausgangssignals um max. 20 dB. Damit lässt sich ein Pegelverlust durch den
Kompressions- bzw. Limitierungsvorgang ausgleichen. Heben Sie den Pegel
um etwa den gleichen Betrag an, wie er durch die Kompression vermindert
wird. Den Wert können Sie an der GAIN REDUCTION-Anzeige (11) ablesen.
Beachten Sie bitte beim Einstellen des LIMITER-Reglers der Peak
Limiter-Sektion, dass die Output-Pegelregelung der Kompressor sektion
vor der Peak Limiter-Sektion erfolgt. Eine zu hohe Pegel einstellung
kann daher zu einem ständigen Ansprechen des Peak Limiters führen
(siehe LIMITER-Regler (29) der Peak Limiter-Sektion).
(19) Die 12-stellige INPUT/OUTPUT LEVEL-Anzeige (MDX4600: 8-stellig)
informiert Sie sowohl über den Pegel des ankommenden Audiosignals als
auch über den Pegel am Ausgang des Dynamik prozessors. Die Anzeige
umfasst den Bereich von -30 bis +18 dB (MDX4600: -24 bis +18 dB).
(20) Mit dem IN/OUT METER-Schalter wählen Sie, ob die Pegel-LEDs
das Eingangssignal (Schalter gedrückt) oder das Ausgangssignal
(Schalter nicht gedrückt) anzeigen.
Die Kalibrierung der Anzeige bezieht sich auf den Arbeitspegel
(-10 dBV oder +4 dBu), den Sie mit dem OPERATING LEVEL-Schalter
(Rückseite) gewählt haben.
(21) Mit dem IN/OUT-Schalter wird der entsprechende Kanal in Betrieb
genommen. Der Schalter stellt eine sogenannte „Hard Bypass"-Funktion
dar, d. h. in der nicht gedrückten Schalterstellung (OUT) oder wenn das
Gerät vom Netz getrennt ist, wird die Eingangsbuchse direkt mit der
Ausgangsbuchse verbunden (nur MDX2600). Der Schalter wird in der Regel
benutzt, um einen direkten A/B-Vergleich, d. h. einen Hörvergleich zwischen
dem unbearbeiteten und dem komprimierten bzw. limitierten Signal
zu ermöglichen.
Anwendungstipps
Die Einstellung des Kompressors wird wesentlich erleichtert, wenn Sie zuvor den
Limiter und den Expander in eine neutrale Stellung bringen, indem Sie beide
Pegelschwellenregler (TRIGGER und LIMITER) auf OFF drehen.
Bei der Einstellung des Kompressionsverhältnisses ist Ihr Gehör gefragt:
Erlaubt ist hier, was gefällt. Generell gilt jedoch, dass für die Bearbeitung
von Summensignalen nicht zu große Ratio-Werte gewählt werden
sollten. Ein Verhältnis von 2:1 ist als Ausgangspunkt sinnvoll und bewahrt
den natürlichen Klang der Musik; für Gesangsaufnahmen hat sich eine
Ratio-Einstellung von ca. 4:1 bewährt. Die IKA (Interactive Knee Adaptation)-
Regelcharakteristik ermöglicht ein unhörbares weicheres Einsetzen der
Kompression und erlaubt daher auch höhere Ratio-Werte. Wenn Sie den
Kompressor als Effekt einsetzen wollen, können Sie durchaus mit höheren
Werten beginnen.
Drehen Sie den THRESHOLD-Regler im Gegenuhrzeigersinn bis die
GAIN REDUCTION-Anzeige die angestrebte Pegel abschwächung anzeigt
(für Summensignale sollten Sie nicht über ca. 6-8 dB gehen). Dieser Vorgang
ist von einer hörbaren Lautstärke minderung begleitet. Drehen Sie nun den
OUTPUT-Regler im Uhrzeigersinn, bis der Lautstärkeunterschied ausgeglichen
ist. Der Pegel des unkomprimierten bzw. komprimierten Signals lässt sich anhand
der INPUT/OUTPUT LEVEL-Anzeige vergleichen, indem der I/O METER-Schalter
betätigt wird. Die Pegel sollten gleich sein.
Die AUTO-Funktion der Attack- und Release-Zeiten liefert eine
programmabhängige Dynamiksteuerung, die den meisten
Standardanwendungen gerecht wird und weitgehend unhörbar arbeitet.
Ist eine „straffere" bzw. „offenere" Klangbearbeitung erwünscht,
können die Attack- bzw. Release-Zeiten auch manuell eingestellt werden
(AUTO-Schalter nicht gedrückt).
Wählen Sie die Release-Zeit zu Beginn eher länger, um sie dann graduell zu
verkürzen. Schnell werden Sie einen unnatürlichen Pumpeffekt feststellen,
der durch die schnell aufeinanderfolgenden Pegeländerungen verursacht wird.
Verlängern Sie die Release-Zeit wieder, bis der Effekt unauffällig ist.
Die Attack-Zeit ist ebenfalls stark vom Musikmaterial abhängig auszuwählen.
Für unauffällige, musikalische Kompression sollten Sie eher längere Attack-Zeiten
ausprobieren. So vermeiden Sie z. B. das Abschneiden der Anstiegsflanken
hochfrequenter Signale, wenn ein gleichzeitiger hochpegeliger Bassdrum-Schlag
die Kompression auslöst. Der Klang bleibt transparent und kompakt zugleich.

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