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MULTICOM PRO-XL MDX4600/COMPOSER PRO-XL MDX2600/AUTOCOM PRO-XL MDX1600 Bedienungsanleitung
(1) Bei gedrücktem COUPLE-Schalter sind die Kanäle gekoppelt. Die Steuerung
übernehmen die Kontrollelemente von Kanal 1, wobei das Steuersignal
aus der Energie beider Sidechain-Kanäle abgeleitet wird (True Stereo-
Summierung). Bei Aktivieren des COUPLE-Schalters werden daher mit
Ausnahme der IN/OUT-, SC EXT-, SC MON-, LO CONTOUR-, TUBE-, DE-ESSER-,
MALE-, ENHANCER- und I/O-METER-Schalter sowie des OUTPUT-, DE-ESSER
LEVEL- und ENHANCER LEVEL-Reglers alle Schalter und Regler von Kanal 2
außer Betrieb gesetzt. Bei dem Modell MDX4600 steuert im gekoppelten
Modus Kanal 3 dementsprechend Kanal 4.
2.1 Die expander/gate-sektion
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Abb. 2.2: Bedienungselemente der Expander/Gate-Sektion
(2) Mit dem TRIGGER-Regler der Expander/Gate-Sektion bestimmen
Sie die Pegelschwelle unterhalb derer die Expansion einsetzt,
d. h. Signale unterhalb dieser Pegel schwelle werden abgedämpft.
Der Einstellbereich liegt zwischen OFF und +10 dB.
(3) Liegt ein Signal unterhalb des eingestellten Werts, so leuchtet die rote LED
(Expansion in Betrieb). Liegt der Signalpegel oberhalb des eingestellten
Werts, leuchtet die grüne LED.
(4) Um das Expander/Gate dem Programmmaterial optimal an zupassen,
kann mit dem RELEASE-Schalter zwischen einer kurzen oder einer langen
Rücklaufzeit gewählt werden. Perkussives Klangmaterial mit wenig bzw.
ohne Hallanteil wird in der Regel mit einer kurzen Rücklaufzeit bearbeitet
(Schalter nicht gedrückt), wohingegen für lang sam ab klingende oder
stark verhallte Signale vorzugsweise die lange Rücklaufzeit gewählt wird
(Schalter gedrückt).
(5) Mit dem GATE-Schalter wählen Sie zwischen der Expander-Funktion
(Schalter nicht gedrückt) und der Gate-Funktion (Schalter gedrückt). Mit der
Gate-Funktion können Sie Signale, die unterhalb des Einstellwerts liegen
(z. B. Rauschen), unterdrücken.
Anwendungstipps
Das Ziel bei der Anwendung eines Expanders ist es, die nutzbare Dynamik
nach unten hin zu erweitern. Praktisch bedeutet das, leise Signale von dem
unvermeidlichen Rauschen besser zu trennen, indem man den Pegel des
Rauschens absenkt.
Starten Sie bei der Einstellung des Expanders, indem Sie den TRIGGER-Regler
aus der Stellung OFF im Uhrzeigersinn drehen, bis die LEDs das Einsetzen
der Pegelreduktion anzeigen. Vorzugsweise sollten Sie dazu Musikmaterial
wählen, das Pausen und leise Stellen enthält. So können Sie besser feststellen,
ob beispielsweise Wortanfänge oder -endungen vom Expander abgeschnitten
oder zu stark unterdrückt werden. Probieren Sie ggf. eine andere Release-Zeit aus
oder senken Sie die Pegelschwelle wieder etwas.
Das Gate funktioniert im Prinzip genauso. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, dass die Pegelreduktion stärker ist als beim Expander. Fällt der Signalpegel
unter die eingestellte Schwelle, wird das Signal komplett stummgeschaltet.
Der klassische Anwendungsfall für ein Gate ist das Trennen der Signal e mehrerer
Mikrofone bei einer Mehrspuraufnahme. Speziell bei der Aufnahme von
Drumsets ist ein Gate nahezu unentbehrlich, wenn das Einstreuen z. B. der
Becken in die Mikrofone der Tom-Toms vermieden werden soll.
Sie sollten jedoch unbedingt die Richtcharakteristik der verwendeten Mikrofone
soweit wie möglich nutzen, um die Kanaltrennung zu erreichen. Umso besser und
natürlicher wird das Ergebnis sein, wenn Sie die so gewonnene Einstellung mit
dem Gate optimieren.
Die programmabhängige IRC-Schaltung macht die Einstellung des Gates und des
Expanders äußerst komfortabel und einfach. Experimentieren Sie trotzdem auch
hier mit einer anderen Release-Zeit und verschiedenen Trigger-Einstellungen,
um ein optimales Ergebnis zu erzielen!
2.2 Die kompressorsektion
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MDX4600
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MDX1600
Abb. 2.3: Bedienungselemente der Kompressorsektionen
(6) Mit dem THRESHOLD-Regler stellen Sie den Einsatzpunkt des Kompressors
im Bereich von -40 bis +20 dB ein.
(7) Die drei Leuchtdioden (nur bei AUTOCOM PRO-XL und COMPOSER PRO-XL)
zeigen an, ob das Eingangssignal unter oder über dem eingestellten
Einsatzpunkt des Kompressors liegt. Die mittlere, gelbe LED
kennzeichnet den IKA-„Soft Knee"-Bereich (leuchtet nur bei aktivierter
IKA-Regelcharakteristik).
(8) Ist der SC EXT-Schalter aktiviert, wird die Verbindung zwischen dem
Signaleingang und der Reglereinheit für die Kompression unterbrochen.
Gleichzeitig kann nun über die rückwärtige SC RETURN-Buchse ein
externes Steuersignal eingespeist werden. Die Dynamikbegrenzung des
Eingangssignals unterliegt nun diesem Steuersignal. Auf diese Weise
können Sie z. B. den Schwerpunkt für die Regelfunktion einem bestimmten
Frequenzbereich zuordnen, indem Sie über die SC SEND- und SC RETURN-
Buchsen einen Equalizer einschleifen. Nähere Informationen zu dieser
speziellen Anwendungsweise finden Sie in Kap. 3 „beispiele für Sidechain-
AnWENDUNGEN". Diese Funktion besitzen ebenfalls nur AUTOCOM PRO-XL
und COMPOSER PRO-XL.
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