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Marshall Amplification JVM410HJS Benutzerhandbuch Seite 5

Joe satriani signature head

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Kanal ÜBeRSiCHt
Die Frontplatte des JVM ist in 2 Hauptbereiche
aufgeteilt: Kanäle und Master. Jeder der
4 Kanäle verfügt über 3 Modi, die über
verschiedenfarbiges Leuchten (grün, orange
oder rot) der in den Schaltern verbauten LEDs
unterschieden werden können; dabei wird
die Gain-Structure im Vorverstärker für jeden
einzelnen Modus individuell umkonfi guriert.
Joe war bei der Findung der 12 Voicings
(Klangfarben) eng eingebunden und hat
mit unserem Entwickler, Santiago Alvarez,
viele Monate hindurch jeden einzelnen zur
Perfektion gebracht. Hier ist eine Beschreibung
aller zwölf Voicings von Joe selbst:
CLEAN KANAL
CLEAN, GREEN-MODUS: Dies ist der Clean-
Kanal des Topteils 6100 zum 30. Jubiläum - mein
Allzeit-Lieblings-Clean-Ton, aber mit mehr tonaler
Flexibilität, als das Original zu bieten hat. Großartig
für schillernd-klare Sounds, und wunderschön
mit etwas Kompression aus einem vorgeschalteten
Pedal. Sie können die Gitarre wirklich spüren, und
genau darum geht es bei Amps - es hat viel damit
zu tun, was man vorne hineingibt. So wie der
Typ mit seiner Vintage Tele
etwas anderes aus
®
den Kanälen herausholt, als jemand mit einer heiß
gemachten Les Paul
, oder jemand mit einer Gitarre
®
mit 25,5" Mensur, Humbuckern mit Spulenabgriff,
Locking-Tremolo, Lindenkorpus und Ahornhals mit
Palisandergriffbrett, wie ich. Mit den 12 Modi des
JVM410HJS wird für alle gesorgt.
CLEAN, ORANGE-MODUS: Hier haben wir nur
etwas mehr Gain untergebracht, ideal für die
Jungs, die ihren Vintage-Ton aus 1 × 12", 2 × 12" oder
3 × 10" Boxen holen, und weniger den „direkt-ins-
Gesicht" Marshall-Sound suchen, als mehr den
„old School"-Sound. Mit diesem bisschen Extra-
Gain aus dem Orange-Modus wird meiner Meinung
nach genau dieses Ziel erreicht.
Hier gibt's diesen kleinen Extra-Bums. Wenn Sie
Distortion- oder Overdrive-Pedale verwenden, wird
Ihnen dieses kleine bisschen mehr Gain als im
grünen Modus eine Menge bringen. Jeder, der Pedale
einsetzt, wird bestätigen, dass etwas Gain in der
Eingangsstufe extrem wichtig dafür ist, ob das
Pedal den Sound vergoldet oder ruiniert. Also waren
wir entsprechend aufmerksam an diesem Punkt.
CLEAN, RED-MODUS: Hier geht's wieder einen
Schritt weiter mit dem Gain. Der Modus klingt
großartig und bietet einen rasselnden, leicht
übersteuernden Ton. Sehr nützlich.
Damit bringt Sie der Clean-Kanal von vollkommen
cleanen Sounds bis hin zu leicht angezerrten und
noch etwas weiter.
Darüber hinaus können Sie diese drei Modi nahtlos
durchspielen. Bei Wechsel von Orange zu Red
erfolgt ein kleiner Lautstärkeschub, den wir
eingebaut haben, um die bei höherem Gain ebenfalls
steigende Kompression auszugleichen. Ein Menge
anderer Amps vernachlässigen dies.
Mir war es sehr wichtig, im Laufe eines Songs
durch alle diese Modi gehen zu können - dies sollte
unbedingt als Leistungsmerkmal umgesetzt werden.
Um es den klassischen Amps vergangener Zeiten gleich
zu tun, verfügen alle 3 Modi dieses Kanals über eine
Pre-Gain Klangregelung (d. h. die Klangregelung liegt
schaltungsmäßig vor der eigentlichen Verstärkerstufe
des Kanals). Das Gegenteil (also Klangregelung hinter
der Haupt-Verstärkerstufe des Kanals) ist typisch für
die meisten Marshalls, und entsprechend arbeiten die
Klangregler des cleanen Kanals etwas anders, als Sie es
erwarten würden. Zusätzlich zur reinen Klangbearbeitung
des Kanals beeinfl ussen die Regler auch die Reaktion des
Amps beim Gain und lassen Sie somit darauf einwirken,
wie das Signal übersteuert wird.
Wenn Sie z. B. den Mittenregler bei höheren Gain-
Einstellungen aufdrehen, wird der Fokus der Übersteuerung
auch dort liegen und lässt Ihren Sound nach traditioneller
Blues- und Rock-Art förmlich „singen". Ebenso kann
es aufgrund der „erst-Ton-dann-Gain" Architektur den
Anschein haben, dass bei hohen Gain-Einstellungen
(speziell im roten Modus) die Tonregler nicht so effektiv wie
erhofft arbeiten, oder zu stark verzerren. Dies liegt daran,
dass die Verzerrung des Signals hinter der Klangregelung
einsetzt und dadurch die Effi zienz der Bass-, Mitten- und
Höhenregler minimiert.
CRUNCH KANAL
Ton-Tipp: An diesem Punkt kehrt der JVM zu der eher
Marshall-typischen Vorverstärker-Bauart „erst-Gain-dann-
Ton" zurück. Dies gilt auch für die Kanäle OD1 und OD2.
Diesen Kanal liebe ich, denn für mich sitzt genau
hier eine ganz wichtige Periode der Marshall-
Geschichte. Er repräsentiert auch drei meiner
Allzeit-Lieblings-Amps, die ich immer für's
Recording benutze. Ich werde jetzt nicht völlig
ausrasten und versuchen, die Amps hier übermäßig
darzustellen, denn jeder, der Marshall kennt und
liebt, kennt die Klassiker und den Sound, auf dem
sie basieren . . .
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GREEN-MODUS: Inspiriert von einem Master
Volume, JMP.
ORANGE-MODUS: Basiert auf einem JCM800
2203, der wie der JMP einfach ein Standard in der
Rockmusik ist.
RED-MODUS: Dieser durchschlagende,
aufgemotzte JCM800-Sound, der so sehr die Ära
der '80er geprägt hat, und noch immer DER Sound
für jede Rockband ist.
Dieser Kanal ist wirklich nützlich. 2 Alben damit
aufgenommen zu haben - ein Solo-Album und
„Chickenfoot III" - und alle 3 Modi auch live
genutzt zu haben ist für mich ein echter Beleg
dafür, wie gut der Crunch-Kanal des JVM410HJS
geworden ist, und wie unterschiedlich sein Ton
sein kann.
OD1 & OD2 KANÄLE
Ich weiß, es ist eine verrückte Idee, aber diese
beiden Kanäle sind identisch. Normalerweise
würden Ihnen Logik und Intuition sagen, dass
man bei 4 zur Verfügung stehenden Kanälen diese
sinnvollerweise unterschiedlich gestalten sollte.
Allerdings habe ich bei meinen Live-Einsätzen
erkannt, dass wenn man erst einmal „seinen Ton"
gefunden hat, diesen in der Mehrzahl der Fälle
gern auch noch etwas lauter und dann mit etwas
anderer EQ-Einstellung zur Verfügung hätte. Aber
niemand will mit zwei Amps arbeiten, wenn er
nicht muss. Viel lieber hätte man nur einen Amp
mit beiden Sounds drin. Und genau deshalb sind die
Kanäle OD1 und OD2 identisch.
Also haben Santiago und ich die beiden Kanäle im
Wesentlichen vom OD1-Kanal des ursprünglichen
JVM410H übernommen. Allerdings können Sie über
die neu hinzugekommene programmierbare Mid-
Shift-Taste einen oder beide Kanäle - was die EQ-
Kurve angeht - dem JVM OD2 gleich machen. Und
so können Sie diesen großen, vollen und organischen
„Get Your Buzz On" Chickenfoot-Sound aus dem
JVM410HJS holen, oder diesen Schalter für etwas
„Scoop" drücken und - wie ich fi nde - noch immer
mit einen wirklich fetten Ton spielen, der aber im
Gesamtsound mehr Raum für Sammy's Stimme
lässt. Umgekehrt möchte ich diesen Raum aber bei
meiner Solo-Arbeit mit meiner Gitarre füllen, und
dafür brauche ich wieder diese Extra-Mitten.
Jetzt habe ich die Möglichkeit, diese beiden Sounds
zu haben, und da die Gain-Structures ebenso
identisch sind wie die Funktionen der beiden Kanäle,
können Sie die Kanäle sinnvoll im Wechsel einsetzen.
GREEN-MODUS: Jede Menge Gain
ORANGE-MODUS: Noch mehr Gain
RED-MODUS: Nicht noch mehr Gain ©Nigel
Tufnel!
Abschließend möchte ich nicht sagen „I'm as
happy as a peach", denn das wäre eine furchtbare
Analogie! Sagen wir einfach, dass ich jetzt bei so
vielen Optionen die Qual der Wahl habe, wie wild
ich meine Gitarre in den 12 Modi des JVM410HJS
klingen lassen will. Ich liebe ihn - wirklich.
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