Geräte-Beschreibung
Bestimmung der Gießtemperatur für Dentallegierungen
Für die Güte des Gussobjektes ist die Fließfähigkeit der Schmelze und damit die
Gießtemperatur von entscheidender Bedeutung. Die Probleme, die durch eine zu
kalte oder zu heiße Schmelze entstehen können, sind in der Praxis bekannt und in
der Literatur beschrieben, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
Dentallegierungen haben die Eigenschaft, über keinen festen Schmelzpunkt zu
verfügen, sondern über ein Schmelzintervall. Innerhalb des Schmelzintervalls liegt
die Legierung sowohl zähflüssig als Schmelze als auch kristallin vor. Das Schmelz-
intervall ist in der Schmelz- und Erstarrungskurve gut zu erkennen durch
charakteristische „Knickpunkte", die durch Unregelmäßigkeiten im Temperatur-
verlauf entstehen. Wird eine Legierung geschmolzen, so ist der erste „Knickpunkt"
der sogenannte Solidus und der zweite der Liquidus, ab dem die Legierung
vollständig als Schmelze vorliegt. Dieses Verhalten im Temperaturverlauf wird von
Nautilus
Damit eine optimale Fließfähigkeit der Schmelze in der dentalen Gussform
sichergestellt ist, wird die Schmelze über den Liquiduspunkt hinaus erhitzt. In der
Praxis hat sich dafür je nach Gießverfahren und Legierung eine Temperatur-
erhöhung zwischen 100 °C und 180 °C als optimal erwiesen. Entsprechende
Empfehlungen zu diesen Gießtemperaturen werden durch die Hersteller von
Legierungen und Gießgeräten angegeben, die i. d. R. durch empirische Tests
verifiziert wurden. Die Treffsicherheit zur Erreichung der empfohlenen Gieß-
temperatur bei der visuellen Bewertung der sich entwickelnden Temperatur
obliegt bei den meisten Gussmaschinen immer noch den individuellen Fähigkeiten
des Anwenders.
Im Gegensatz dazu wird in der neuen Gießmaschine Nautilus
maschinelles Messverfahren für die Gießzeitpunktbestimmung verwendet, welches
eine exakte Ermittlung der Gießtemperatur - in sehr kurzer Zeit und auch bei
geringen Legierungsmengen - möglich macht. Dabei wird die Lichtinformation der
Schmelze über eine Optik erfasst und durch ein sogenanntes Pyrometer mit
Mehrkanal-Messsystem ausgewertet und in Temperaturwerte umgerechnet. Mit
den daraus ermittelten Daten wird der Schmelzprozess überwacht, und nach dem
Erreichen der legierungsspezifischen Gießtemperatur kann der Guss automatisch
(auf Wunsch auch manuell) ausgelöst werden. Das angewendete Messverfahren
ist in der Lage, Einflüsse zu kompensieren, die durch Schwankungen der
Lichtemission der Schmelze entstehen, wie sie sich zum Beispiel beim Öffnen der
Oxidhaut beim Aufschmelzen ergeben.
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CC plus mittels eines thermischen Analyseverfahrens genutzt.
Nautilus CC plus
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CC plus ein