Grundlagen: Arbeiten
Programm-Tabellen (siehe Seiten 36 - 38 und separate Folien)
Die Programm-Tabelle auf Seite 36 enthält alle notwendigen Angaben zum automatischen Vergießen einer
BEGO-Legierung. Jede Legierung belegt einen eigenen Programmplatz. Diese Programmplätze werden vom
Gießer aufgerufen.
BEGO-Legierungen sind auf den Programmplätzen 111 bis 197 abgelegt. Für Nicht-BEGO-Legierungen
stehen die Programmplätze 001 bis 030 zur Verfügung. Diese Programmplätze müssen mit Daten versehen
werden (siehe Seite 26).
Universal-Programme 000 (ohne Tiegeleinsatz) und 999 (mit Tiegeleinsatz)
Die Programme dienen zum Schmelzen von Legierungen, deren Gießtemperatur nicht bekannt ist. Die
Programme können nur im manuellen Modus aufgerufen werden. Die voreingestellten Temperaturen sind
1200 °C (Programm 000) und 1000 °C (Programm 999). Sie können vor Schmelzbeginn und während des
Schmelzens verändert werden.
Gieß- und Vorwärmtemperaturen
Die in den Programm-Tabellen für BEGO-Legierungen angegebenen Gießtemperaturen gelten für die in
dieser Bedienungsanleitung aufgeführten Standard-Modellationen. Wegen der Vielzahl der auf das
Gussergebnis einwirkenden Parameter können diese Giesstemperaturen nur als Richtwerte gelten.
Sehr wichtig ist eine ausreichend vorgewärmte Muffel, die erst kurz vor dem Schmelzen in das Gerät
befördert wird, um das Abkühlen möglichst gering zu halten. Die in der Bedienungsanleitung genannten
Vorwärmtemperaturen sollten eingehalten werden, selbst wenn bisher mit niedrigeren Muffel-
Vorwärmtemperaturen erfolgreich gegossen wurde. Durch den automatischen Guss bei optimaler
Gießtemperatur kann eine zu kühle Muffel die Schmelze vorzeitig zum Erstarren bringen, während dies
beim manuellen Guss mit einer höheren Gießtemperatur noch kompensiert werden konnte.
Tiegeleinsätze
Für das Aufschmelzen von speziellen Legierungsgruppen ist es nötig, zusätzlich zum Keramiktiegel einen
Einsatz aus Graphit oder aus Glas-Kohlenstoff einzulegen (siehe Programm-Tabellen). Der Einsatz aus Glas-
Kohlenstoff kann grundsätzlich an Stelle des Graphit-Einsatzes verwendet werden. Er hat eine wesentlich
höhere Standzeit als der Graphit-Einsatz. Die Legierung wird dann indirekt über den heißen Einsatz
erwärmt. Um zu gewährleisten, dass alle Legierungsbestandteile die Gießtemperatur erreicht haben, erfolgt
das Vorheizen bis Liquidus (die Schmelze wird flüssig). Außerdem wird beim Schmelzen die Gieß-
temperatur eine gewisse Zeit gehalten, bevor die Meldung der Gießbereitschaft erfolgt.
• Einsätze nutzen durch Gebrauch ab und müssen rechtzeitig erneuert werden!
Verbrauchte Einsätze sind am Gewicht zu erkennen (Graphit
dadurch, dass die Temperaturzunahme beim Aufschmelzen von Guss zu Guss langsamer erfolgt. Mit
verschlissenen Einsätzen kann die Gießtemperatur nicht mehr erreicht werden!
• Einsätze sind stoßempfindlich und dürfen nur in einwandfreiem Zustand verwendet werden.
Insbesondere Risse führen zum Abbruch des Gießprozesses.
Legierungen mit hohem Palladiumanteil werden in der Regel ohne Tiegeleinsatz vergossen. Wenn sich
Legierungsplättchen beim Heizen aufrichten und dadurch nicht ausreichend erhitzt werden (fehlgeschla-
genes "Einkoppeln" in das Induktionsfeld), kann ein Einsatz verwendet werden:
bei einem Palladium-Anteil unter 35 % der Graphit-Einsatz, bei einem Palladium-Anteil über 35 % der Glas-
Kohlenstoff-Einsatz, der den Einschluss von Kohlenstoff sicher verhindert.
24
Nautilus CC plus
~
~
6 g, Glas-Kohlenstoff
5 g) aber auch