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Conrad 580406 Bedienungsanleitung Seite 6

Lichtblitzstroboskop
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ren, wenn die vorgeschaltete Glimmstrecke leitend ist; im Ruhe-
zustand sperren sowohl die Glimmlampe wie auch der Thyristor.
Das liegt daran, daß der vorgeschaltete Widerstand aus Poti P1
und R2 so hochohmig ist, als daß er die Glimmentladung auf-
rechterhalten könnte. Er ist so bemessen, daß sich der Konden-
sator C3 langsam aufladen kann, bis die Zündspannung der
Glimmlampe Gl1 erreicht ist. In dem Augenblick schaltet der
Thyristor schlagartig durch, und seine Anoden/Katoden-Strecke
schließt den Stromkreis aus C3 und der Trafo-Wicklung 1/2.
Dadurch kommt es zur Entladung des Kondensators C3, was
einen Stromfluß durch die Primärwicklung 1/2 zur Folge hat. Das
dabei entstehende Magnetfeld induziert in der Wicklung 1/3
eine Sekundärspannung, die zur Triggerung der eigentlichen
Blitzröhre dient. Damit wird nun auch die Stabblitzlampe lei-
tend, weil das innen liegende Gas ionisiert wird. Die in den Elkos
C1/C2 gespeicherte Ladung kann nun über die niederohmige
Blitzröhre abfließen, was mit einem sehr hellen Blitzen verbun-
den ist.
Auch dieser Stromfluß wird rasch wieder unterbrochen, weil die
Elkos innerhalb kürzester Zeit leer sind. Und der über den
Vorwiderstand R1 nachfließende Strom reicht zwar zum Nach-
laden der Elkos aus, nicht aber zum Dauer-Leuchten der Blitz-
lampe. Wie Sie sehen, spielen hier zwei Zünd- und Entladungs-
vorgänge zusammen, wovon der eine zum Auslösen des anderen
benutzt wird.
Als Zündtrafo findet ein speziell für diese Belange gefertigter
Übertrager Anwendung.
Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Spartrafo, bei dem
Primär- und Sekundärwicklung an einem Anschluß verbunden
sind (Pin 1) und daher keine galvanische Trennung zwischen Ein-
und Ausgang besteht. Die ist hier auch nicht erforderlich, weil
die Baugruppe wegen ihrer gefährlichen Spannungen ohnehin
hermetisch gekapselt einzubauen ist.
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Der Zündübertrager hat ein Übersetzungsverhältnis von unge-
fähr 25:1; das aber ist nicht entscheidend für die sekundärseitig
induzierte Spannung, weil wir es nicht mit einer sinusförmigen,
sondern einer Impulsspannung zu tun haben. Und da spielt die
Änderungsgeschwindigkeit des Stromflusses die entscheidende
Rolle, d.h. das schnelle Durchschalten des Thyristors mit
anschließender Entladung von C3.
Beides erfolgt hinreichend schnell, so daß am Trafo-Ausgang 3
kurze Spannungsspitzen von 4000...5000 V auftreten, die zum
Triggern ausreichen. Daß nach erfolgter Zündung von Glimm-
lampe und Blitzröhre sofort wieder der stabile Ruhezustand ein-
tritt, liegt am Verhalten des Thyristors: Sobald der Strom durch
ihn zu Null wird, kippt er automatisch in den gesperrten Zustand
zurück.
Damit Sie eine Vorstellung von den übrigen Größenordnungen
bekommen, die sich hier abspielen, halten Sie sich folgendes vor
Augen:
Die Aufladung der Speicher-Elkos erfolgt mit den positiven
Halbwellen der Netzwechselspannung (für die negativen ist D1
gesperrt). Es dauert im Mittel vier Halbwellen (also 80 ms), ehe
die Ladespannung den Spitzenwert von 1,41 • 230 V
erreicht hat. Dies ist die kürzeste Zeit, in der die Blitze überhaupt
aufeinanderfolgen können (rund 10 Impulse pro Sekunde).
Unabhängig davon spielt sich die Aufladung des Kondensators
C3 ab, die von der Größe des Vorwiderstandes R2+P1 abhängt.
Schneller als die erwähnten 80 ms darf dies nicht passieren, weil
dann die Lampen-Betriebsspannung von ca. 300 V an C1/C2 noch
gar nicht erreicht ist.
Die in den Elkos C1/C2 gespeicherte Energie E errechnet sich wie
folgt:
E = 1/2 • C • U2 in [Ws]
420 V
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