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Dämpfung Von Leistungspendelungen - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
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Detailbeschreibungen zu den Funktionsmodulen
6.2 Regelungen für den Netzstatik-Betrieb
Hinweis
Bezüglich der Strombegrenzungen (z. B. für Schwerlastanläufe von Antrieben oder
Transformator-Zuschaltungen sowie für Netzkurzschlüsse) mit p5478 siehe Kapitel
Inbetriebnahme Wirk-, Blind und Scheinstrombegrenzung (Seite 132).
6.2.3
Dämpfung von Leistungspendelungen
Leistungspendelungen und unerwünschte Leistungsspitzen können insbesondere dann
auftreten, wenn mehrere Erzeuger im Netz arbeiten.
Beispielsweise übernimmt im Falle eines sprunghaften Wirklastanstiegs im Netz derjenige
Erzeuger kurzzeitig den Last-Hauptanteil, dessen Frequenz am höchsten bleibt bzw. den
geringsten Einbruch durchführt. Während rotierende Erzeuger (Generatoren) zumindest
temporär eine Drehzahlabsenkung erfahren, könnten Wechselrichter die Ausgangsfrequenz
auch bei maximalen Laständerungen konstant halten. Dies würde aber unerwünschte
Überlastungen der Netzwechselrichter bewirken.
Um während derartiger Laständerungen eine gleichmäßige Leistungsaufteilung zwischen
den Erzeugern zu gewährleisten, wird mit den PT1-Gliedern p5409 und p5419 das
grundsätzliche zeitliche Übergangsverhalten von rotierenden Maschinen nachgebildet. Je
größer diese Zeitkonstanten gewählt werden, desto "steifer" verhält sich das Active Line
Module als Energieerzeuger und desto größer werden die Lastspitzen am Active Line
Module (während "weichere" Erzeuger im gleichen Netz temporär entlastet werden). Große
Werte für p5409 entsprechen also Generatoren mit einem großen Trägheitsmoment bzw.
einer großen Schwungmasse. Die Zeitparameter sollten also an das Zeitverhalten der
anderen Netzerzeuger angepasst werden.
Leistungspendelungen zwischen Erzeugern können auch ohne Laständerungen durch
Netzverbraucher auftreten, wenn die Netzparameter und die Statikeinstellungen zu einem
instabilen Arbeitspunkt führen.
Zur Sicherung der Netzstabilität im Falle mehrerer Erzeuger im Inselnetz wird daher
dringend die Einstellung mindestens einer Dämpfungsoption für die Statikregelung
empfohlen:
● Durch die schnelle Zusatzstatik p5413 wird der Frequenzeinbruch eines Generators über
den Sollwert der Netzstatik hinaus nachgebildet, der im Falle eines Lastsprungs auftritt.
Dies lässt sich in einen differenzierenden Anteil der Regelung umrechnen und erhöht die
Dämpfung im Regelkreis maßgeblich (p5413 = 50 % ... 100 %).
● Alternativ oder bei Bedarf auch zusätzlich kann die Statik-Regelung durch einen
expliziten DT1-Zweig ergänzt werden (p5476 = 50 % ... 100 %).
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Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 04/2015, A5E03347401A

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