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Strombegrenzung Bei Dynamischer Netzstützung - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Netzeinspeisung
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Inbetriebnahme
7.10 Inbetriebnahme Zusatzregelungen
7.10.4
Strombegrenzung bei dynamischer Netzstützung
Für Energieerzeugungsanlagen gelten abhängig von den Anschlussrichtlinien eines
Netzbetreibers spezielle Anforderungen an den Stromverlauf während einer Netzstörung.
Dabei ist in der Regel ein Beitrag zur Kurzschlussstrom-Bereitstellung gefordert, also das
Einprägen eines definierten Blindstroms während der Netzstörung. Bei aktiver Netzstützung
(p5501 = 1) besitzt daher – im Gegensatz zum Normalbetrieb – der Blindstrom-Sollwert
Vorrang gegenüber dem Wirkstrom. Gegebenenfalls wird also die Wirkleistung des Active
Line Module reduziert, um Blindleistung gemäß p5506 ins Netz zu liefern.
Die Einstellungen der folgenden Parameter gelten bei aktivierter Funktion "dynamische
Netzstützung" (p5501 = 1):
● p5509[5]: Zusätzlich wirksame Scheinstromgrenze.
● p5509[7]: Zusätzlich wirksame Blindstromgrenze bei Überschreiten des Toleranzbereichs
für Spannungs-Unsymmetrie (r5502.2 = 1).
Mit der Einstellung p5509[7] = 0,1 % kann beispielsweise der netzstützende Blindstrom
gemäß Kennlinie (p5506) für unsymmetrische Netzstörungen deaktiviert werden.
● p5509[8]: Zusätzlich wirksame Grenze für den Scheinstrom des Gegensystems bei
Überschreiten des Toleranzbereichs für Spannungs-Unsymmetrie (r5502.2 = 1).
Mit der Einstellung p5509[8] = 0,1 % wird der für unsymmetrische Netzstörungen
eigentlich notwendige unsymmetrische Stützstrom verhindert. Die meisten Netzrichtlinien
fordern dies.
● p5509[10]: Zusätzlich wirksame Wirkstromgrenze bei Überschreiten des
Toleranzbereichs für die Netzspannung (r5502.1 = 1).
Damit kann die Wirkleistung der Erzeugungsanlage während einer
Netzspannungsabweichung reduziert werden.
● p5520: Zusätzlich wirksame dynamische Scheinstromgrenze bei Überschreiten des
Toleranzbereichs für die Netzspannung (r5502.1 = 1).
Damit können applikationsspezifische Verläufe des Scheinstroms während
Netzstörungen realisiert werden.
● p5500.6 = 1: Zusätzlich wirksame interne Scheinstromgrenze bei Überschreiten des
Toleranzbereichs für die Netzspannung (r5502.1 = 1). Der Grenzwert entspricht dem
geglätteten Scheinstrom vor Beginn der Netzstörung.
Entsprechend den Vorgaben einzelner Netzrichtlinien kann damit der Gesamtstrom vor
und während einer Netzstörung gleich gehalten werden.
● p5500.8 = 1: Während eines Netzkurzschlusses (r5502.4 = 1, r5522.3 = 1) wird der
Wirkstromsollwert intern zu null gesetzt.
Entsprechend den Vorgaben einzelner Netzrichtlinien kann damit ein FRT (Fault Ride
Through) mit reiner Blindleistungsabgabe durchfahren werden (Q-Mode).
● p5500.9 = 1: Während eines Netzkurzschlusses (r5502.4 = 1, r5522.3 = 1) werden der
Wirkstromsollwert und der Blindstromsollwert intern zu null gesetzt.
Entsprechend den Vorgaben einzelner Netzrichtlinien kann damit ein FRT (Fault Ride
Through) ohne Leistungsabgabe durchfahren werden (Z-Mode).
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Netzeinspeisung
Systemhandbuch, 04/2015, A5E03347401A

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