Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Außergewöhnliche Einwirkungen; Extreme Lastfälle - Peikko DELTABEAM D20-200 Technisches Handbuch

Verbundträger
Inhaltsverzeichnis

Werbung

1.1.3
Außergewöhnliche Einwirkungen
Gebäude sind so zu bemessen, dass sich ein örtliches Versagen aus außergewöhnlichen Einwirkungen nicht
auf größere Gebäudeteile ausbreiten kann. Die Zulagebewehrung in Längs- und Querrichtung ist daher für eine
ausreichende Robustheit gemäß ÖNORM EN 1991-1-7 und nationalem Anhang auszulegen.
1.1.4
Extreme Lastfälle
Die Bemessung für extreme Lastfälle, wie z. B. ein Erdbeben oder ein Stützenverlustszenario, erfordert duktile und
flexible Konstruktionen, die über eine ausreichende Rotationskapazität verfügen und in der Lage sein müssen,
große Verformungen zu ertragen, ohne ihre Festigkeit zu verlieren. Erdbeben und generell außergewöhnliche
Einwirkungen sind dynamische Phänomene, die selten auftreten und nur wenige Sekunden dauern. Es wäre
unwirtschaftlich, eine Konstruktion in einem Extremfall elastisch zu planen und ihre Fähigkeit nicht auszunutzen,
ein plastisches Verhalten anzunehmen und sich plastisch zu verformen, ohne dabei ihre Festigkeit und Steifigkeit
zu verlieren. Die seismischen Auslegungsregeln für dissipative Verbundkonstruktionen zielen auf lokale plastische
Mechanismen (dissipative Zonen) in der Struktur und einen zuverlässigen globalen plastischen Mechanismus ab, der
unter der Erdbebeneinwirkung so viel Energie wie möglich abbaut.
Wenn eine Konstruktion oder ein Teil davon unter axialer Druckbelastung steht, können einzelne Scheiben des
Elements, wenn sie zu schlank sind, ausbeulen, bevor das Element seine volle Tragfähigkeit erreicht. Dieses
örtliche Beulen ist eines der Hauptthemen bei der Bemessung von Stahl- und Verbundkonstruktionen, da es im
Wesentlichen die Festigkeitsgrenze der Elemente definiert. Die Normen enthalten deswegen eine Klassifizierung
von Stahlprofilen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, örtlichem Beulen zu widerstehen und folglich ihr plastisches Moment
und ihre Rotationsfähigkeit zu erreichen.
Durch umfangreiche und gründliche experimentelle und analytische Untersuchungen wurde bewiesen, dass
DELTABEAM® in Verbindung mit einer geeigneten Stahlbewehrung ein duktiles Verhalten aufweist, das den Träger
für die gesamte Bandbreite von Gebäuden und Bemessungsmethoden, die von den Normen abgedeckt werden,
nutzbar macht und Vorteile bringt. Die Bewehrung verhindert das Versagen des umgebenden Betons und somit,
durch die Umschließung des DELTABEAM®, auch das örtliche Beulen der Stegbleche, selbst bei sehr hohen
Durchbiegungen. Die Ergebnisse zeigen, dass DELTABEAM® nicht nur für die Bemessung im Endzustand, sondern
auch für Extremfälle wie progressiver Kollaps und Erdbeben eingesetzt werden kann.
Abbildung 11.  Durchbiegung und Rotation eines DELTABEAM® während des Tests
INFORMATIONEN
VErsIon: AT 11/2022
11

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis