PIETRA Globussonnenuhr
Unser tägliches Leben wird durch den Wechsel von Tag
und Nacht bestimmt. Durch die Rotation der Erde wan-
dert die Sonne unermüdlich von Osten nach Westen, stän-
dig wechselt der Ort, an dem unser Tagesgestirn mittags
seinen höchsten Stand erreicht. Die Sonnenuhr
PIE TRA zeigt auf einzigartige Weise den Lauf der Sonne
um unseren Globus.
Mit der Sonnenuhr PIETRA verfolgen Sie die Sonnenwan-
derung mit einem Mittagsbügel, den Sie in die Sonne
schwenken, bis der Schatten links und rechts des Bügels
verschwindet. Dann steht der Mittagsbügel genau über
dem Längengrad, an dem in diesem Moment die Sonne
kulminiert. Das heißt, an allen Orten, die auf diesem Län-
gengrad liegen, erreicht die Sonne ihren örtlichen Höchst-
stand, es ist gerade Mittag.
Die PIETRA wird als Unikat für die Koordinaten des
gewünschten Standorts gefertigt. Auf dem Globus ist an
der Stelle des Orts ein Stift eingelassen. Er markiert gleich-
zeitig den höchsten Punkt auf dem Globus, die Horizont-
ebene des Standorts.
Der Zeitring ist auf dem Äquator drehbar. Auf diese Weise
können Sie die mitteleuropäische Zeit und jede andere
Zonenzeit der Welt einstellen. Aber auch die wahre Orts-
zeit, die die ursprüngliche Zeit der Sonnenuhren repräsen-
tiert, kann auf der PIETRA abgelesen werden.
Wahre Ortszeit – Zeit von der Sonne
Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum
die Sonnenuhr, die Sie gerade an einer Kirche entdeckt
haben, nicht mit der Zeit auf Ihrer Armbanduhr überein-
stimmt. Die Antwort ist: die Sonnenuhr zeigt eine andere
Zeit an, nämlich die wahre Ortszeit. Das ist die natürliche
Zeit, die durch den Sonnenlauf bestimmt wird und für
den Ort, an dem die Kirche steht, gültig ist. Wenn dort
die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und genau im
Süden steht, zeigt die Sonnenuhr 12 Uhr an, es ist wahrer
Mittag. Wenn wir nun über mehrere Tage hinweg dieses
Ereignis verfolgen, werden wir feststellen, dass es zu ganz
unterschiedlichen Zeiten eintritt. Die Zeit von Mittag zu
Mittag ist offensichtlich nicht immer 24 Stunden lang, der
Sonnentag ist mal kürzer und mal länger. Die Differenzen
addieren sich auf und führen dazu, dass die Sonnenuhr
während des Jahres gegenüber dem Mittelwert bis zu fast
Bild 2: Zeitgleichung im Jahresverlauf
17 Minuten vor- und bis zu 15 Minuten nachgeht. Zwei
Gründe sind für dieses Phänomen verantwortlich.
Zum einen bewegt sich die Erde auf einer Ellipse um die
Sonne und ist in Sonnennähe schneller als in Sonnenfer-
ne. Zum anderen wandert die scheinbare Sonne auf der
Ekliptik, die zum Himmelsäquator um 23,4° geneigt ist. In
die Zeitmessung geht nur der Anteil der Sonnenwande-
rung in Richtung des Himmelsäquators ein. Auch dieser
Anteil ändert sich ständig im Laufe des Jahres.
Die wahre Ortszeit (WOZ), auch Sonnenzeit genannt, ist
also keine gleichmäßige Zeit und folglich ungeeignet für
die Zeitmessung mit mechanischen Uhren. Daher hat man
bereits im 18. Jahrhundert für größere Städte eine gemit-
telte Zeit, die mittlere Ortszeit (MOZ), eingeführt. Sie geht
von einer fiktiven, sich gleichförmig auf dem Himmels-
äquator bewegenden Sonne aus und umfasst alle Orte
auf dem gleichen Längengrad. Die Differenz von wahrer
und mittlerer Ortszeit nennt man Zeitgleichung. Bild 2
zeigt, wie sich die Zeitgleichung im Laufe des Jahres ver-
ändert. Die PIETRA besitzt eine Skala bei 0 Uhr, an der Sie
die Zeitgleichung einstellen können, so dass Sie auch die
örtlich gültige Zonenzeit, z.B. die mitteleuropäische Zeit,
ablesen können.
Zeitzonen
Die Erfindung der Eisenbahn im Zuge der industriellen
Revolution im 19. Jahrhundert ermöglichte Reisen über
große Strecken. Die Notwendigkeit von überregionalen
Zugfahrplänen führte im nächsten Schritt zur weiteren
Vereinheitlichung der Zeit: die Einführung der in Zeitzo-
nen gültigen Zonenzeit durch eine internationale Verein-
barung im Jahr 1884. Die Zeitzonen liegen jeweils eine
Stunde auseinander, genau die Zeitdauer, die die Sonne
für ihre scheinbare Wanderung über der Erde für 15 Län-
gengrade benötigt. Auf der PIETRA sind der Nullmeridian
durch Greenwich bei London, auf den sich die Weltzeit
(Universal Time Coordinated UTC) bezieht, und die Zeit-
zonenmeridiane östlich und westlich im Abstand von 15°
als Repräsentanten der Zeitzonen zu sehen. Die in den
meisten Ländern Europas gültige Zonenzeit ist die mittel-
europäische Zeit (MEZ). Sie ist als die mittlere Ortszeit am
15. Längengrad östlich von Greenwich definiert und geht
gegenüber der Weltzeit um eine Stunde vor. Zum Ablesen
der MEZ wird 12 Uhr auf den Zeitzonenmeridian gedreht
und die Zeitgleichung auf der Skala bei 0 Uhr eingestellt.
Die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) geht gegenüber
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