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Bauerfeind SofTec Genu Gebrauchsanweisung Seite 7

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Einstellen des individuellen Gelenkdrehpunktes
Die Gelenke der SofTec Genu werden mit einer Grundeinstellung von
16 mm Rückverlagerung ausgeliefert. Dieses ist ersichtlich, wenn
bei 30° Beugung der Gelenkschiene eine Parallelität der mittleren
(dritten) Stanzmarkierung zum proximalen (oberen) Bereich der
distalen (unteren) Gelenkschiene eingestellt ist (Abb. 8). Die Gelenke
verfügen über einen »intelligenten« technischen Mechanismus, der
eine Einstellung auf den individuellen Kompromissdrehpunkt eines
Patienten erlaubt. Das Anpassen an den individuellen Kniegelenk-
drehpunkt wird folgendermaßen vorgenommen:
• Öffnen Sie den kniegelenknahen Oberschenkelgurt, kletten Sie das
Ende um, und öffnen Sie auch den unteren Bereich der Orthesen-
taschen (Abb. 9).
• Lösen Sie die Rändelschrauben an beiden Gelenkschienen und
schrauben Sie diese bis zum Anschlag auf.
• Drücken Sie auf die Rändelschrauben und schieben Sie diese in
Richtung Kniescheibe bis zum Anschlag (Abb. 10). Drehen Sie die
beiden Rändelschrauben wieder an. Bitte stellen Sie sicher, dass
die Grundeinstellung 16 mm Rückverlagerung auch nach Öffnen
der Arretierung gewährleistet ist. Diese ist anhand der Positionie-
rung der Metallstifte im Depot ersichtlich (Abb. 11 und 12).
• Schließen Sie den kniegelenknahen Oberschenkelgurt (locker).
Etwa 15 Bewegungsabläufe zwischen 10° und 45° reichen aus,
damit sich die Gelenke der SofTec Genu auf die individuelle Knie-
achse des Patienten einstellen. Nach der Operation reicht ein
einfaches Pendeln ohne Belastung des Beines. Bei zunehmenden
Bewegungsaktivitäten des Patienten muss die Gelenkfindung unter
Belastung beim Gehen erfolgen.
• Öffnen Sie den gelenknahen Oberschenkelgurt, kletten Sie das
Ende um und öffnen Sie auch den unteren Bereich der Orthesen-
taschen (Abb. 13).
• Lösen Sie die Rändelschrauben und schieben Sie diese wieder in
Richtung Kniekehle bis sie einrasten (Abb. 14). Sollte das Einrasten
nicht sofort erfolgen, drehen Sie leicht am Gelenkmechanismus
(max. 5°) (Abb. 15).
• Drehen Sie beide Rändelschrauben wieder fest. Jetzt ist die indivi-
duelle Kniegelenkdrehachse des Patienten gefunden und gesichert.
• Öffnen Sie nun auch den gelenkfernen Oberschenkelgurt und die
seitlichen Gelenktaschen.
• Schieben Sie den oberen Teil der Gelenkschienen unter die farbi-
gen Innentaschen (Abb. 16).
• Schließen Sie die beiden seitlichen Orthesentaschen und die
Oberschenkelgurte.
• Es folgt ein gezielter Spannungsaufbau, indem Sie die Gurte in
folgender Reihenfolge festziehen (Abb. 17):
– den kniegelenknahen Oberschenkelgurt (1)
– den kniegelenkfernen Oberschenkelgurt (2)
Vorsicht
Eine Nachanpassung an die individuelle Kniegelenkdrehachse
muss vorgenommen werden, wenn sich im Laufe der Therapie
der Beinumfang des Patienten verändert hat, z. B. durch Muskel-
zunahme nach physiotherapeutischem (krankengymnastischem)
Aufbautraining. Wiederholen Sie dann bitte den oben beschriebenen
Vorgang ab dem Punkt »Anschränken der Gelenkschienen«.
Einstellen der Bewegungslimitierung
Die Gelenke der SofTec Genu lassen sich hinsichtlich Beugung und
Streckung in 10°-Abstufungen begrenzen.
• Öffnen Sie die beiden Oberschenkelgurte und kletten Sie die Enden
um. Die Orthesentasche an der Außenseite des Kniegelenks lässt
sich nun bis zum Gelenkmechanismus öffnen (Abb. 18).
• Entfernen Sie die Gelenkabdeckung an der Knieaußenseite.
• Beugen Sie den Unterschenkel bis eine Parallelität der Stanzmar-
kierungen zum oberen Bereich der distalen (unteren) Gelenkschie-
ne entsteht (30°-Beugung) (Abb. 19).
• Im mittleren Bereich des Gelenks finden Sie in einem Depot zwei
Metallstifte mit Griffringen. Entnehmen Sie diese.
• Drehen Sie an der Skalierungsscheibe, bis der Pfeilverlauf überein-
stimmt (Abb. 20). Wählen Sie den Beugungs- und Streckungswinkel
und stecken Sie die Metallstifte in die entsprechende Bohrung auf
dem Lochkranz. Jede Bohrung ist um 10° Grad versetzt.
• Bringen Sie die Gelenkabdeckung wieder auf, damit die Stifte in
der Bohrung bleiben.
• Öffnen Sie nun die Orthesentasche der Knieinnenseite.
• Entfernen Sie die Gelenkabdeckung.
• Entnehmen Sie die Metallstifte an den Griffringen.
• Beugen und strecken Sie das Knie bis zum jeweiligen Anschlag.
Setzen Sie die Stifte in die entsprechenden Bohrungen ein. Wich-
tig! Die Beugungs- und Streckungsbegrenzungen müssen an der
Knieinnen- und -außenseite übereinstimmen.
• Bringen Sie die Abdeckkappe wieder auf und schließen Sie die
Orthesentaschen sowie die Oberschenkelgurte.
• Es folgt ein gezielter Spannungsaufbau, indem Sie die Gurte in
folgender Reihenfolge festziehen (Abb. 21):
– den kniegelenknahen Oberschenkelgurt (1)
– den kniegelenkfernen Oberschenkelgurt (2)

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