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BROTJE ECOTHERM PLUS WGB Serie Technische Information Seite 11

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ECOTHERM PLUS WGB
7. KESSEL- UND HEIZKREISREGELUNG
EUROCONTROL BCA
Kaskadenführungsstrategie
Mit dieser Einstellung wird die für die
Anlage optimale Kombination von
Kesselführung und Laufzeitstrategie
ausgewählt.
Die Kesselführung beschreibt die Re-
gelungsart der einzelnen Kessel in der
Kaskade.
Die Laufzeitstrategie legt die Kriterien
für das Zu- und Wegschalten der Folge-
kessel fest. Erst wenn sich unter Be-
rücksichtigung der Nennleistung der
einzelnen Kessel sowie der unteren und
oberen Grenze des Leistungsbandes
(45–90 %) ein gültiger Betriebszustand
einstellt, erfolgt die Umschaltung.
Zusätzlich wird die Umschaltung auch
durch die Zuschaltverzögerung und ei-
ne Wiedereinschaltsperre beeinflusst.
Im Ganzen stehen sechs Kombinatio-
nen zur Verfügung, zwei Kessel-
führungsarten (autonom und gebunden)
sowie drei Laufzeitstrategien.
Kesselführung autonom
Die EC BCA gibt den Kesseln einen
Kesseltemperatur-Sollwert vor. Die
Steuer- und Regelzentralen der einzel-
nen Kessel regeln ihre Leistungen auto-
nom zwischen 0 und 100 %, um den
Sollwert zu erreichen.
Dadurch ist es möglich, einzelne Kes-
sel außerhalb des Leistungsbandes zu
betreiben. Die durchschnittliche Ist-
Leistung liegt aber im definierten Leis-
tungsband.
Diese Form der Kesselführung bietet
Vorteile in Anlagen mit kurzzeitigen
Lastspitzen.
Kesselführung gebunden
Bei dieser Kesselführungsart wird zwi-
schen Führungs- und Folgekessel un-
terschieden. Der Führungskessel erhält
von der EC BCA einen Temperatur-
Sollwert und setzt diesen in eine Leis-
tung um. Die Folgekessel übernehmen
diese Leistung als Leistungsmaximal-
begrenzung und werden so dem
Führungskessel stets nachgeführt.
Unterschiedliche Nennleistungen wer-
den berücksichtigt und dementspre-
chend die Zuschaltgeschwindigkeiten
der Folgekessel angepasst. Alle Kessel
werden innerhalb des Leistungsbandes
betrieben.
Mit der gebundenen Kesselführung
werden sehr genaue Vorlauftemperatu-
ren erreicht und gehalten.
Laufzeitstrategie 1
Folgekessel werden so spät wie mög-
lich eingeschaltet und so früh wie mög-
lich ausgeschaltet. D.h. möglichst we-
nige Kessel sind in Betrieb bzw. die
Folgekessel haben kurze Brenner-Lauf-
zeiten. In Verbindung mit der autono-
men Kesselführung bietet die Laufzeit-
strategie 1 Vorteile bei Anlagen mit
kurzzeitigen Lastspitzen.
Laufzeitstrategie 2
Folgekessel werden so spät wie möglich
eingeschaltet und so spät wie möglich
ausgeschaltet. D.h. möglichst wenige
Ein- und Ausschaltvorgänge der Kessel.
Diese Laufzeitstrategie bietet sich für
Anlagen mit gleichmäßiger Verteilung
der Grund- und Spitzenlast an.
Laufzeitstrategie 3
Folgekessel werden so früh wie mög-
lich eingeschaltet und so spät wie mög-
lich ausgeschaltet, d.h. möglichst viele
Kessel sind in Betrieb und die Folge-
kessel erreichen lange Brenner-Lauf-
zeiten. Diese Laufzeitstrategie ist ideal
für eine gleichmäßige Kesselauslastung
mit hoher Brennwertnutzung durch lan-
gen Teillastbetrieb der einzelnen Kessel.
Abb. 15:
Kesselführung autonom
P
= 60 %
Ist
= 55 °C
t
KI
t
= Kesseltemp.-Sollwert, t
KS
Abb. 16:
Kesselführung gebunden
= 55 °C
t
KI
P
= 60 %
Ist
t
= Kesseltemp.-Sollwert, t
KS
Minimale Temperaturspreizung
Um die Vorteile der Kaskadenführungs-
strategie auszunutzen, ist eine einwand-
freie hydraulische Entkopplung zwi-
schen der Kessel- und Wärmever-
braucherseite Voraussetzung. Als ein-
fachste und kostengünstigste Lösung
empfiehlt sich der Einsatz einer hy-
draulischen Weiche. Sie ermöglicht
eine nahezu drucklose Entkopplung
der primär- und sekundärseitig flie-
ßenden Heizwasserströme.
Eine zu kleine Temperaturspreizung
an der hydraulischen Weiche zwischen
Heizkreisvorlauf und Kesselrücklauf
wird durch die EC BCA schnell erkannt
und durch sofortiges Reduzieren bzw.
Wegschalten der einzelnen Kessel
ausgeglichen. Durch die min. Tempe-
raturspreizung wird ein zu hohes
Ansteigen der Rücklauftemperatur
vermieden.
= 55 °C
t
KS
BCA
P
= 65 %
P
= 40 %
Ist
Ist
= 55 °C
= 55 °C
t
t
KI
KI
= Kesseltemp.-Istwert, P
= Nennleistung-Istwert
KI
Ist
= 55 °C
t
KS
BCA
= 54 °C
= 53 °C
t
t
KI
KI
P
= 60 %
P
= 60 %
Ist
Ist
= Kesseltemp.-Istwert, P
= Nennleistung-Istwert
KI
Ist
P
= 50 %
Ist
= 55 °C
t
KI
= 58 °C
t
KI
P
= 60 %
Ist
11

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