Funktionsweise von pocketC
Im Folgenden wollen wir den technisch interessierten Benutzern einen Einblick auf die interne
Funktionsweise von pocketC geben, damit der mögliche Einsatz des Gerätes hinsichtlich dieser Daten
größtmöglich optimiert werden kann.
Die Betriebssoftware von pocketC benötigt inklusive aller Tabellen/Datenarrays, wie sie z.B. gerade
für komplexe Parameterstrings, wie XG etc. benötigt werden, gerade mal knapp über 2Kbyte. Der
Platz für interne Variablen besteht aus maximal 192 Bytes, davon werden zur Pufferung der Midi-Daten
am Midi-In 48 Bytes und für den Midi-Out 30 Bytes verwendet.
Für die Preset- Daten wird ein externer Zusatzspeicher von 8Kbyte benutzt.
Dies dürfte vor allem diejenigen überraschen, die vor Ihrer Workstation, egal ob WIN-PC oder Mac,
sitzen und selbst für minimalste Programme etliche 10Kbyte benötigen.
Auch die 48+30 Bytes zur Pufferung der Mididaten muten im Vergleich zu sonst verwendeten
Puffergrößen von etlichen Kbyte als sehr sparsam an.
Im Hinblick darauf ist auch die Merge- Kapazität von pocketC zu sehen:
Im Falle eines großen Datenaufkommens am Midi-In wird pocketC keine Möglichkeit mehr haben,
dem Datenstrom am Midi-Out selbst noch eigene Daten hinzuzufügen.
Zudem existiert die kleine Einschränkung, daß im Falle eines Preset- Wechsels in pocketC die Merge-
Funktion kurzzeitig außer Kraft gesetzt wird und es so eventuell zu einem Datenverlust gerade
eintreffender Daten am Midi-In kommen kann.
Ansonsten werden Sie in der Praxis selbst erstaunt sein, wie selbst mit diesen winzigen Ressourcen,
bei optimaler Programmierung eine einwandfreie Implementation der Midi- Norm möglich ist.
Einschränkungen
Konzeptionell bedingt gibt es einige Dinge bei der Arbeit mit pocketC zu beachten:
pocketC kann keinen Kaffee kochen...
- das ist um so verblüffender, da das Gerät doch sonst ein wahrer Tausendsassa ist, wovon Sie sich ja
mittlerweile durch die Lektüre dieser Bedienungsanleitung überzeugen konnten.
Doch Spaß beiseite...
Der Wertebereich der einzelnen Regler bewegt sich stets (bis auf wenige Ausnahmen) miditypisch
zwischen 0 bis 127. Dabei erreicht man den Wert Null mit dem Linksanschlag und den Wert 127 mit
dem Rechtsanschlag des Drehreglers. Alle weiteren Werte befinden sich logischerweise sinnvoll
geordnet dazwischen.
Die Abtastgeschwindigkeit der Regler liegt fest und wurde auf einen Wert voreingestellt, der eine gute
Feinauflösung bei langsamen Bewegungen, aber keine Datenverstopfung auf der Midi- Leitung bei
schnellen Bewegungen verursacht, die 95 % der Endgeräte ohnehin nicht verarbeiten (könnten) und
schlimmstenfalls dort Hänger oder Abstürze verursachen würde.
Eine Abholfunktion der zugeordneten Regelwerte existiert nicht, zudem werden keine Reglerwerte im
Preset mit abgespeichert.
Der Grund ist eigentlich recht simpel:
Eine Abholfunktion an einem solchen Gerät macht nur Sinn, wenn erstens pocketC die aktuellen
Parameterwerte vom zu steuernden Gerät zurück gemeldet bekommen würde.
Dies ist jedoch nur mit einem unverhältnismäßig größeren Aufwand (siehe z.B. Emagic SoundDiver)
und einer für jedes zu steuernde Geräte spezifisch zu erstellenden Anpassung möglich.
Zweitens kann eine Abholfunktion nur dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn jeder Regler eine
Anzeige besitzt, in wieweit der gewünschte vom tatsächliche Wert denn nun differiert. Ist dies nämlich
nicht der Fall, so muß, um den Drehregler mit dem tatsächlichen Wert in Einklang zu bringen, doch
wieder im Normalfall 'wild' am Regler gedreht werden, um den richtigen Wert zu erwischen, was dann
doch wieder in einem Wertesprung resultieren würde.
In sofern ist pocketC auch vorrangig als Live- Controller für das beschriebene Equipment zu sehen
und erst in zweiter Linie als Hardware- Programmer für spezifische Geräte.
pocketControl
Seite 27
Bedienungsanleitung