5 Das Rechenmodell ZH-L8 ADT
5.1 Beschreibung
Das Modell ZH-L8 ADT (8 Kompartimente mit
nominalen Halbwertszeiten von 5 bis 640 Minuten)
unterscheidet sich durch die Berücksichtigung
zusätzlicher physiologischer Vorgänge wesentlich
von anderen Modellen:
1.Die Durchblutung der Organe ist nicht konstant.
Besonders Haut und Muskeln können ihre
Durchblutung,
z.B.
Temperatur,
stark
Durchblutungsänderung bewirkt auch eine
Änderung der Sättigungsgeschwindigkeit und
der Übersättigungstoleranz. Das Modell berück-
sichtigt diese Effekte. Haut- und Muskel-
Kompartimente
weisen
Halbwertszeiten und Übersättigungstoleranzen
auf.
Die notwendigen Dekompressionszeiten werden
entsprechend dem Verhalten des Tauchers und
der Abkühlung der Haut berechnet. Die
Hautabkühlung
Wassertemperatur und der Tauchzeit geschätzt.
An der Oberfläche liegt die Leistung des Tauchers
tiefer als während des Tauchens. Durch die
Berücksichtigung der Leistungsdifferenz ergeben
sich wesentlich längere Wartezeiten bis zum
Fliegen.
2.Das Modell berücksichtigt Inertgas nicht nur in
gelöster Phase, sondern auch in gasförmigem
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in
Abhängigkeit
verändern.
deshalb
variable
wird
aufgrund
Zustand (Mikrogasblasen). Die Bildung von
Mikrogasblasen wird abhängig von verschiede-
nen Einflussfaktoren im arteriellen und venösen
Blut sowie im Gewebe berechnet. Bei normalen
Aufstiegen entstehen Gasblasen hauptsächlich
im venösen Blut, bei schnellen Aufstiegen auch
im arteriellen Blut und bei Missachtung der
Dekompression in den Geweben. Falls das
Modell Mikrogasblasen berechnet, werden dieje-
nigen physiologischen Vorgänge nachvollzogen,
der
welche sich auch tatsächlich abspielen:
Eine
• Die auf der venösen Seite des Kreislaufs vorhan-
denen Blasen gelangen in die Lunge, wo sie den
arteriellen Stickstoffdruck verändern. Dies beein-
flusst vor allem Repetivtauchgänge, Tauchgänge
mit sehr langer Dekompressionszeit und die
Wartezeit für das Fliegen.
• Bei grober Missachtung der Aufstiegsgeschwin-
digkeit, bei Überschreiten der Dekompressions-
tiefe und bei wiederholten Aufstiegen bis zur
der
Oberfläche (Jojo-Tauchgänge) können auf der
arteriellen Seite und im Gewebe Mikrogasblasen
auftreten. Dort wo Blasen die Durchblutung par-
tiell beeinträchtigen, wird die Geschwindigkeit
des Gasaustausches und auch die Übersätti-
gungstoleranz verändert. Dekompressionszeit
und, wenn nötig, Dekompressionstiefe werden
so angepasst, dass bereits vorhandene Blasen
nicht mehr wachsen können. Zusätzlich wird
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