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Entlüftung; Sicherheitstechnische Ausrüstung; Stagnation In Solaranlagen - Viessmann VITOSOL 300-F Typ SV2C Planungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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Planungs- und Betriebshinweise
14.10 Entlüftung
An dampfgefährdeten Hochpunkten der Anlage oder bei Dachheiz-
zentralen dürfen nur Lufttöpfe mit Handentlüftern eingesetzt werden,
die eine regelmäßige Entlüftung per Hand erfordern. Vor allem nach
Befüllung.
Für einen störungsfreien und effizienten Betrieb der Solaranlage ist
eine einwandfreie Entlüftung des Solarkreises Voraussetzung. Luft im
Solarkreis verursacht Geräuschentwicklung und gefährdet die sichere
Durchströmung der Kollektoren oder einzelner Kollektorteilfelder. Sie
führt außerdem zu einer beschleunigten Oxidation organischer Wär-
meträgermedien (z. B. handelsübliche Gemische aus Wasser und
Glykol).
Zur Entfernung der Luft aus dem Solarkreis werden Entlüfter verwen-
det:
■ Handentlüfter
■ Automatischer Entlüfter
– Schnellentlüfter
– Luftabscheider
Da Solaranlagen mit Wärmeträgermedium länger entlüftet werden
müssen als solche, die mit Wasser befüllt sind, empfehlen wir in diesen
eine automatische Entlüftung.
Aufbau und technische Angaben zu Entlüftern siehe Kapitel „Installa-
tionszubehör".
Die Entlüfter werden im Aufstellraum an zugänglicher Stelle in die
Solarvorlaufleitung vor dem Eintritt in den Wärmetauscher installiert.
14.11 Sicherheitstechnische Ausrüstung

Stagnation in Solaranlagen

Alle sicherheitstechnischen Einrichtungen einer Solaranlage müssen
auf den Stagnationsfall ausgelegt sein. Falls bei Einstrahlung auf das
Kollektorfeld eine Wärmeabnahme im System nicht mehr möglich ist,
wird die Solarkreispumpe ausgeschaltet und die Solaranlage geht in
Stagnation. Auch länger andauernde Anlagenstillstände, z. B. durch
Defekte oder Fehlbedienung, können nie ausgeschlossen werden.
Das führt zu einem Anstieg der Temperatur bis auf die Kollektormaxi-
maltemperatur. Dabei sind Energiegewinn und -verlust gleich. In den
Kollektoren werden Temperaturen erreicht, die den Siedepunkt des
Wärmeträgermediums überschreiten. Aus diesem Grund müssen
Solaranlagen entsprechend den einschlägigen Regeln eigensicher
ausgeführt werden.
Eigensicherheit bedeutet:
■ Die Solaranlage darf durch Stagnation keinen Schaden nehmen.
■ Die Solaranlage darf während der Stagnation keine Gefährdung
darstellen.
■ Die Solaranlage muss nach Beenden der Stagnation wieder selbst-
tätig in Betrieb gehen.
■ Kollektoren und Rohrleitungen müssen für die im Stagnationsfall zu
erwartenden Temperaturen ausgelegt sein.
VITOSOL
(Fortsetzung)
A Entlüfter, in Solar-Divicon eingebaut
Beim Aufbau und Anschluss größerer Kollektorfelder lässt sich das
Entlüftungsverhalten der Anlage durch oberhalb der Kollektoren
zusammengefasste Vorlaufleitungen optimieren. Luftblasen können
so in einzelnen Kollektoren nicht zu Durchstömungsproblemen in
parallel verschalteten Teilfeldern führen.
Bei Anlagen höher als 25 m über der Entlüftungseinrichtung werden
Luftblasen, die sich in den Kollektoren bilden, durch die hohe Druck-
zunahme wieder aufgelöst. In solchen Fällen empfehlen wir den Ein-
satz von Vakuum-Entgasungseinrichtungen.
Bezüglich des Stagnationsverhaltens ist ein niedriger Anlagendruck
vorteilhaft: 1 bar/0,1 MPa Überdruck (bei Befüllung und einer Tempe-
ratur des Wärmeträgermediums von ca. 20 °C) am Kollektor ist aus-
reichend. Eine entscheidende Größe bei der Planung von Druckhal-
tung und Sicherheitseinrichtungen ist die Dampfproduktionsleis-
tung (DPL). Diese gibt die Leistung des Kollektorfeldes an, die bei
Stagnation in Form von Dampf an die Rohrleitungen abgegeben wird.
Die maximale Dampfproduktionsleistung wird vom Entleerungsverhal-
ten der Kollektoren und des Feldes beeinflusst. Je nach Kollektortyp
und hydraulischer Einbindung ist mit unterschiedlichen Dampfproduk-
tionsleistungen zu rechnen (siehe folgende Abbildung).
A
A Flachkollektor ohne Flüssigkeitssack
DPL = 60 W/m
B Flachkollektor mit Flüssigkeitssack
DPL = 100 W/m
A
B
2
2
VIESMANN
P
14
133

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