1. Magnetképfe
Zwischen
Léschkopf und Tonrolle
ist der H6r-Sprech-Kopf
in
einem Mu-Metallgehduse auf einer Wippe angeordnet. Das Ge-
hduse kann nach Entfernen der Klammer nach oben abgenommen
und der
Hér-Sprech-Kopf aus seiner
Steckerfassung
heraus-
gezogen werden.
Die Abschirmung hat die Aufgabe, den Kopf gegen magnetische
Streufelder abzuschirmen.
Der H6r-Sprech-Kopf hat eine Induktivitat von ca. 1 Hy und ist
bei etwa 1/3 seiner Windungszahl angezapft. Bei Aufnahme er-
folgt die Einspeisung des NF-Sprechstromes sowie des Hf-Vor-
magnetisierungsstromes Uber diesen Wicklungsteil. Der magne-
tisch aktive Teil des Hdr-Sprech-Kopfes besteht aus einem kleinen
Kern aus fein lamelliertem Mu-Metall. Der Kern hat vorn einen
schmalen Spalt von etwa 6u Breite, der mit magnetisch inaktivem
Material ausgefullt ist. Da in diesem Kreis das Mu-Metall einen
sehr geringen Widerstand im Vergleich zum Spalt hat, entsteht
an den Spaltkanten eine sehr hohe Konzentration
von Streu-
kraftlinien, wenn
beim Aufsprechvorgang
durch die auf dem
Kern angeordnete Soule der Vormagnetisierungsstrom
HF und
der Modulationsstrom NF geschickt wird. Diese Streukraftlinien
dringen in das vorbeilaufende Band ein und bewirken die Auf-
sichnung. Bei der Wiedergabe
erfolgt die Abtastung
in der
Veise, da die auf dem Band vorhandene Magnetisierung
in
cen
sehr
engen
Spalt des
Kopfes
hineinstreut
und
in der
Wicklung eine Spannung induziert.
Der Loschkopf ist ohne Abschirmung und mit einem wesenilich
breiteren Spalt in dhnlicher Weise autgebaut. Er wird bei Auf-
nahme
von
einem
starken
HF-Strom
mit einer
Frequenz
von
ca.63
kHz durchflossen.
Das
dadurch
entstehende,
wiederum
am Spalt austretende starke magnetische Wechselfeld entmagne-
tisiert (iSscht) die neu zu besprechende Spur des Bandes voll-
standig.
ea
Der Léschkopf tst vom Abwickelteller aus gesehen vor dem Hér-
Sprech-Kopf angeordnet und wird bei Aufnahme eingeschaltet.
Dadurch wird eine alte Aufnahme unmittelbar vor der Neuauf-
nahme ausgeldscht.
2, Bremsen
rir den Aufnahme-
und Wiedergabebetrieb
ist es wichtig, das
Band méglichst gleichmaBig an die Gleitflachen der Képfe zu
drucken.
Dabei
soll
zur
Erreichung
eines
mdglichst
guten
-
equenzganges Uber den gesamten Bandablauf eine innige Be-
'Uhrung zwischen der Magnetitschicht des Bandes und den Gleit-
flachen der Kdpfe hergestellt werden. Das bedeutet, da ein ge-
_ wisser Bandzug nicht unterschritten werden darf. Andererseits soll
der Bandzug nicht zu grofi werden, da sonst ein Schlupf des
Bandes
zwischen
Gummiandruckrolle
und
Tonrolle
eintreten
kénnte. Man ist daher bestrebt, den Bandzug tber die gesamte
Bandlange mdglichst konstant zu halten. Eine einfache, auf den
linken Mitnehmerteller wirkende Bremse wirde diese Forderung
nicht erfUllen, da bei einem konstanten Bremsmoment der Band-
zug mit abnehmendem Wickeldurchmesser ansteigen wurde ent-
sprechend dem Durchmesserverhdltnis einer vollen zu einer leeren
Spule.
|
Aus diesem Grunde sind die Bremsen so konstruiert, da® durch
den Bandzug selbst eine Steverwirkung auf die Bremsen ausgeutbt
wird,
Die Bremshebel sind in ihren Drehpunkten in der Nahe der Mit-
nehmerteller
gelagert.
Durch
Torsionsfedern
wird
der ndtige
Druck auf die Bremsbacken ausgeiibt. Die langen Schenkel der
Bremshebel sind mit Steuverstiften versehen, iber die in unmittel-
barer Nahe der Bandfihrungen das Tonband gefihrt wird.
Die an den Mitnehmertellern
gemessenen
Bremsmomente
sind
Keilwirkung eingestellt werden. Dadurch werden beim Umschal-
ten vom
schnellen
Vor-
bzw.
Riicklauf
auf ,Halt"
Schleifen-
bildungen vermieden.
Die Steverstifte der Bremsen werden um etwa 2°
schiefgestellt,
damit das Tonband die Tendenz bekommt, immer auf der unteren
Begrenzungsscheibe der Bandfihrungen gefthrt zu werden. Ein
Auf- und Abpendeln des Bandes innerhalb der Bandfihrungen
wird dadurch vermieden.
3. Drucktastenschalter
Mit dem
Drucktastenschalter werden
elektrische
und mechani-
sche Funktionen ausgetbt. Die beiden Hebel (a) der Aufnahme-
und Wiedergabetaste betdtigen elektrische Schiebeschalter, die
den Verstarker
auf den Aufnahme-
bzw. Wiedergabebetrieb
ae
ted
(13)
Rastblech
(16)
Riegel (14)
Aufnahme-Sperre
(17)
Abb. 7
umschalten. Das Rastblech (16) halt die jeweils betdtigte Taste
gedrickt.
Wird
von
einer Betriebsart
auf eine andere
Uber-
gegangen (Aufnahme, Wiedergabe, Vor- oder Ricklauf), so wird
dabei
die Rastung
der vorher gedriickten
Taste aufgehoben.
4. Rutschriemen
Der Rutschantrieb des rechten Mitnehmertellers erfolgt an einer
|
kleinen Ultramidrolle mit geringem
Durchmesser von der Ton-
welle aus. Der Rutschriemen ist auf seiner Innenseite mit einem
Leinengewebe versehen. Infolge des kleinen Durchmessers und
der Reibungseigenschaften
zwischen Leinen und Ultramid kann
je nach Riemenspannung nur ein begrenztes Drehmoment aut den
rechten
Mitnehmerteller
Ubertragen
werden,
dartber
hinaus
rutscht der Riemen auf der Ultramidrolle.
Der Riemenzug und dadurch das Rutschmoment ist an einer Stell-
schraube am Gummiandruckrollenhebel
einstellbar.
5. Netzsicherungen
In der Bodenplatte befindet sich ein Ausschnitt, der mit einem
durch zwei Schrauben lésbaren Deckel versehen ist. Nach Ab-
nahme dieses Deckels sind der Soannungswahler und die beiden
Netzsicherungen Si 1 und Si 2 zugdnglich.
Si 1 = 300 mAT
fir die Spannungsbereiche 220 und 240 V
Si 2 = 600 mAT
Tir die Spannungsbereiche 110 und 125 V
Fur den Betrieb bei 150 V Wechselspannung
ist die 600 mA-
Sicherung gegen eine 400 mA-Sicherung auszuwechseln.
Vor Auswechseln der Netzsicherung bzw. Spannungsumschaltung
Netzstecker ziehen!
}
Hinweis!
Abweichende Neizspannung
Fabrikseitig erfolgt die Prifung des ,Magnetophon" KL655S auf
einwandfreies Arbeiten bei Abweichungen
bis zu + 10°%o der
normalen
Netzspannung.
Bei
noch
stdrkeren
Netzspanungs-
schwankungen keine GewGhr!
— FJ —