D.
Revier
Der Lago Maggiore ist ein Ganzjahres-Segelgebiet und bietet vor allem vom Frühling
bis Herbst sehr gute Windbedingungen. Nebst den thermischen Winden, welche vor
allem bei Hochdruckeinfluss herrschen, gibt es bei Staulagen auf der Alpennordseite
den Nord-Föhn, welcher teilweise Sturmstärke erreicht. Aber auch bei Biselagen und
Westwind bekommt der Lago Maggiore seinen Wind ab.
Ein grosses Angebot von Ankerplätzen und Anlegemöglichkeiten bei Restaurants ma-
chen den Lago Maggiore auch für mehrtägige Törns attraktiv. Unweit von Porto
Ronco, befindet sich die Grenze, quer durch den See. Also immer ID/Pass
mitnehmen. Für das Überqueren der Grenze sind keinerlei Formalitäten nötig. Es
kann aber zu spontanen Kontrollen auf dem Wasser kommen.
D.1.
Pegelstand-System
Der Pegelstand kann über
D.2.
Untiefen / Ankern
Der Lago Maggiore weisst nur sehr wenige Untiefen in der unmittelbaren Nähe des
Ufers oder der Inseln auf.
Aufgrund der enormen Tiefe des Sees gibt es nur wenige geeignete Ankerplätze; in
der Nähe von Schiffsanlegestellen der Linienschifffahrt ist das Ankern verboten.
D.3.
Windverhältnisse
Bei anhaltend schönem Wetter gibt es nachmittags fast überall thermische Winde aus
dem Süden. Auch bei Bisenlagen und Westwind bekommt der Lago Maggiore seinen
Wind ab. In der Frühe (bis ca. 9 Uhr) weht der «Tramontana» (Nordwind) aus den
BerfGen
auf den See. Im Gebiet des Borromäischen Golfes zwischen Verbania und Lavena,
ist der Wind stärker, da sich die Berge dort zu beiden Seiten öffnen. Bei schönem
Wetter findet man die günstigsten Winde bei Maccagno – oder auf der anderen
Seeseite bei Cannobio. Besonders tagsüber bei einer ruhigen, ungestörten
Hochdruckwetterlage kann sich der «Inferno» (auch «Inverna»), ein Talwind am
Lago Maggiore, entwickeln. Der Inverna bricht gegen kurz nach dem
Sonnenuntergang wieder zusammen.
Nord-Föhn
Nebst den thermischen Winden gibt es bei Staulagen auf der Alpennordseite den
Nord-Föhn, welcher teilweise Sturmstärke erreicht. Im Gegensatz zu den
thermischen Winden kann der Nord-Föhn auch über Nacht weiter mit unverminderter
Stärke blasen.
Gewitter
Vorsicht – vor allem Voraussicht – ist geboten, wenn im Sommer Gewitterlagen
angesagt sind. Haben sich bereits Cumuli über den Bergen zu Altocumuluswolken
entwickelt, die zur Seite hin ausfransen, lädt sich in diesem Wolkenamboss über dem
Wasser ein Kraftwerk auf. Nun bläst plötzlich ein leichter warmer Wind aus der
Gegenrichtung, und es dauert nicht mehr lange, bis die Böen wie ein Hammer auf
das Boot schlagen. Wird man auf dem Lago Maggiore dergestalt getroffen, hat es
keinen Sinn, panisch einen (ohnehin nur vermeintlich) sicheren Hafen anzulaufen.
Seegang baut sich im Gewitter in Minutenschnelle auf. Besonders gefürchtet ist der
Marenca, ein Sturmwind der sich bei Gewittern über dem Lago Delio bildet und mit
Böen bis zu 10 Bf aufwarten kann.
Wer rechtzeitig im Hafen eingetroffen ist, tut gut daran, das Boot gut zu vertäuen.
Springs immer so fest wie möglich, Vor- / Achterleinen so lose wie möglich, ein
Kielboot muss sich im Schwell um seinen Gewichtsschwerpunkt bewegen können.
Handbuch TramontanaV1.8.docx
http://www.bwg.admin.ch
21.05.24
Dehler 29 ‚Angelina Tramontana'
abgefragt werden
Handbuch
Seite 28/33