Technik-Tipp Nr. 329
Geräusch „Bremsenquietschen" abstimmen
Das Quietschen der Bremsen eines anhaltenden Zuges wird von den aktuellen Märklin-Decodern im Modell
nachgebildet. Dieses Quietschen wird im Vorbild von der Reibung der Bremsklötze erzeugt und ist nicht zu
verwechseln mit dem Bremsenquietschen, das wir vom Straßenverkehr kennen. Das Geräusch ist aber eine
charakteristische Begleiterscheinung, so dass es natürlich auch in der Modellbahn nachgebildet werden soll.
Mit den seit Jahren wachsenden Möglichkeiten der verwendeten Decoder, entwickeln sich auch die Einstell-
möglichkeiten zum Bremsenquietschen (BQ). Damit Sie das Bremsenquietschen Ihrer Modelle nach Ihren
individuellen Vorstellungen einrichten können, wollen wir im Folgenden die möglichen Einstellungen erörtern.
Die wichtigsten Begriffe
ABV: Anfahr- und Bremsverzögerung. Die ABV ist eine Einstellung im Decoder, die vorgibt wie schnell die
Lok beschleunigt bzw. bremst. Dies soll der Tatsache Rechnung tragen, dass ein schwerer Zug die Ge-
schwindigkeitsänderung verlangsamt. Die ABV wird deshalb auch als „Massensimulation" bezeichnet.
Schwelle: Die Schwelle gibt die Geschwindigkeit an, die vor dem Bremsen mindestens erreicht werden
muss. Eine Lok die langsamer fährt als von der „Schwelle" vorgegeben, wird beim Bremsen nicht quiet-
schen.
Dauer (auch als „Bandbreite" bezeichnet): Gibt an, wie lange das BQ anhalten soll. Es ist nicht an eine
Geschwindigkeit gekoppelt, sondern nur an die Zeit. Wenn der Decoder die Fahrstufe „0" vom Steuerge-
rät übermittelt bekommt, erkennt der Decoder das Bremsen. Daraufhin wird im Decoder die Anhaltezeit (in
Abhängigkeit der ABV) errechnet. Davon wird die „Dauer" zurückgerechnet und das BQ dann entsprechend
gestartet. Der eingestellte Wert ergibt mit 0,1 Sekunden multipliziert die Dauer des BQ.
Auslaufkorrektur: Im Rahmen der Toleranzen der mechanischen Komponenten einer Lok kann es zu
Abweichungen der tatsächlichen Anhaltezeit von der im Decoder eingestellten Anhaltezeit kommen. Diese
Abweichung kann mit der Auslaufkorrektur ausgeglichen werden.
SUSI (Serial User Standard Interface): Ist eine Schnittstelle, über die externe Module an einen Fahrzeug-
decoder angeschlossen werden können. So kann die Funktionalität eines bestehenden Decoders (z.B. um
zusätzliche Sounds) ergänzt werden.
Betriebsverhalten des BQ
Grundsätzlich festzuhalten ist, dass das BQ ein Teil des Betriebsgeräusches ist. Wer also die Bremsen hören
will, muss zunächst das Betriebsgeräusch einschalten. Zudem muss die Lok eine bestimmte Geschwindig-
keit (Schwelle) erreicht haben, bevor sie gebremst wird. Ist beides erfüllt, sollte die Lok beim Anhalten aus
voller Fahrt zunächst langsamer werden, und dann, ab einer bestimmten Geschwindigkeit (Dauer), mit dem
BQ beginnen.
Einige Einstellungen zum BQ sind ab Werk im Decoder fest eingestellt. Andere Werte können vom Modell-
bahner verändert werden und erlauben individuelle Einstellungen. Allerdings sollte bei den persönlichen An-
passungen nur in kleinen Schritten vorgegangen werden. Wird z.B. die Schwelle zu niedrig vorgegeben, wird
das BQ ganz ausbleiben. Ebenso empfehlen wir, nicht mehrere Werte gleichzeitig zu verändern.
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