4.2
Messung der Gegentaktkomponente
Neben den bislang gemessenen Gleichtaktströmen (Der HF-Strom verläuft auf allen Adern eines
Kabels in die gleiche Richtung.) interessieren im unteren Frequenzbereich Gegentaktströme, die
hauptsächlich im Netzteil von DC-DC-Wandlern bzw. von getakteten Verbrauchern (z.B. über
PWM) erzeugt werden. Der HF-Stromwandler ermöglicht diese Messungen über den Anschluss
DIFF (Abbildung 30).
Nach dem unter 1. Messverfahren beschriebenen Mechanismus der Störaussendung führt dieser
Gegentaktstrom zunächst nicht zur Störaussendung. Da er jedoch auch auf den Masse- bzw.
GND-Verbindungen zwischen verschiedenen Geräten fließt, entstehen Spannungsdifferenzen
zwischen den Geräten. Diese wiederum führen zu Ausgleichsströmen (Gleichtaktströme), die eine
Störaussendung bewirken.
Es ist notwendig, bei Prüflingen mit DC-DC-Wandler o.ä. die Gegentaktströme zu messen und
gegebenenfalls durch Kondensatoren bzw. Drosseln zu verringern, da ein Teil dieser Ströme nach
dem beschriebenen Mechanismus in kritische Gleichtaktströme umgewandelt wird.
Bei Messung des HF-Gegentaktstromes auf den Versorgungsleitungen des Prüflings ergibt sich in
Abhängigkeit von der Stromaufnahme des Prüflings eine Dämpfung (Sättigungseffekte) des
Ausgangssignals.(siehe Punkt 6) im Frequenzbereich unter 10 MHz. Oberhalb dieser Frequenz
und bei Messung über den Gleichtaktausgang COM tritt dieser Effekt nicht auf.
Abbildung 30
5 Sicherheitshinweise
Beschädigte oder defekte Geräte sind nicht zu benutzen.
Die Bedienungs- und Sicherheitshinweise der jeweils eingesetzten Geräte (Spektrum-
analysator, Messempfänger usw.) sind zu beachten.
Die Anwendung der Geräte ist von auf dem Gebiet der EMV sachkundigen Personal auszu-
führen.
Messung des Gegentaktstromes
über den Anschluss DIFF
Messung des Gleichtaktstromes
über Anschluss COM
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oder