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Beispiel: Messungen An Einem Komplexen Prüfling - Langer ESA1 Bedienungsanleitung

Messung der störaussendung einer baugruppe
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4.1.4 Beispiel: Messungen an einem komplexen Prüfling
In vielen Fällen werden sich zunächst verschiedene Effekte von verschiedenen HF-Quellen inner-
halb des Prüflings überlagern und bei einzelnen Frequenzen zu einer Verstärkung oder zu einer
teilweisen Auslöschung der HF-Felder führen. Besonders bei komplexen Prüflingen, die aus
mehreren Baugruppen bestehen, ist es daher für eine effektive Ursachenforschung wichtig, den
Prüfling in möglichst überschaubare Teile zu zerlegen und einzelne Baugruppen gesondert zu
behandeln.
Der in Abbildung 23 dargestellte Prüfling besitzt mehrere potentielle Quellen zur Störaussendung.
Hier soll als Beispiel nur das auf die Grundbaugruppe aufgesteckte Schnittstellenmodul betrachtet
werden:
Abbildung 23
Es sind zunächst drei HF-Quellen denkbar:
1) der Steckverbinder zwischen Grundbaugruppe und Schnittstellenmodul
2) die Elektronik (Prozessor mit Speicherbaustein) auf dem Schnittstellenmodul
3) die vom Schnittstellenmodul erzeugten Datenströme, die in das angeschlossene Kabel
eingespeist werden
Diese drei HF-Quellen werden nun nacheinander behandelt. Es sind dazu Messanordnungen
notwendig, die die jeweils anderen HF-Quellen und die HF-Quellen der Grundbaugruppe
weitestgehend ausblenden.
1) Steckverbinder zwischen Grundbaugruppe und Schnittstellenmodul
Vermutung:
Grundbaugruppe und Schnittstellenmodul sind über Daten- und Steuerleitungen miteinander
verbunden. Diese Leitungen sind im Bereich der GND-Systeme von Grundbaugruppe und
Schnittstellenmodul gut geschützt – im Bereich des Steckverbinders jedoch verlaufen sie frei im
Raum. Die hochfrequenten Anteile der über diese Leitungen geführten Signale erzeugen HF-
Magnetfelder, die sich frei im Raum ausbreiten können und zu Spannungsdifferenzen zwischen
GND der Grundbaugruppe und GND des Schnittstellenmodules führen können. Diese
Spannungsdifferenzen treiben HF-Ströme in das an das Schnittstellenmodul angeschlossene
Kabel und führen so zur Aussendung (Abbildung 24).
Zur Messung dieser Spannungsdifferenzen ist es notwendig, alle anderen potentiellen HF-Quellen
soweit wie möglich auszuschalten. Dazu werden mehrere Verbindungen zwischen dem GND der
Grundbaugruppe und der Grundplatte GP 23 mittels Cu-Klebeband hergestellt (hauptsächlich im
Bereich des Schnittstellenmodules. Damit haben GND der Grundbaugruppe im Bereich des
Schnittstellenmodules und die Grundplatte gleiches Potential – die durch andere Quellen
verursachten Spannungsdifferenzen werden weitestgehend kurzgeschlossen. Gleichzeitig wird das
Datenkabel
vom
Schnittstellenmodul
entfernt,
wenn
der
Datenverkehr
zwischen
Schnittstellenmodul und Grundbaugruppe dadurch nicht gravierend verringert wird.
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