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Depuy Synthes XRL 08.807.200.02S Gebrauchsanweisung Seite 4

Wirbelkörperersatzsystem

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Implantatentfernung
Das XRL Implantat ist für die dauerhafte Implantation vorgesehen und sollte nicht
wieder entfernt werden.
Der Chirurg muss die Entscheidung treffen, ob das Implantat ggf. entfernt werden
soll, wobei der Zustand des Patienten und die mit einer Revision verbundenen Risiken
abgewogen werden sollten.
Beim Entfernen eines XRL Implantats gemäß der nachfolgend beschriebenen
empfohlenen Technik vorgehen:
– Spreizinstrumentarium zusammenbauen
– Um das Implantat zu entfernen, den Spreizaufsatz vollständig zusammenschieben
und den Ratschenhebel auf Position „OFF" drehen.
– Darauf achten, dass der Entriegelungsdorn entfernt oder gelöst wurde bzw. sich
in der Warteposition befindet.
– Den Spreizaufsatz in die Schlitze unterhalb der kranialen Endplatte einsetzen.
Den Ratschenhebel auf Position „ON" stellen und den T-Griff im Uhrzeigersinn
drehen, bis der Schaft in die Nut im Grundkörper des Implantats einrastet. Den
Entriegelungsdorn vollständig einbringen.
– An den T-Griff ein konstantes Drehmoment im Uhrzeigersinn anlegen, den
Ratschenhebel auf Position „OFF" drehen und den T-Griff gegen den Uhrzeiger-
sinn drehen.
– Das Implantat entfernen.
Bitte beachten, dass Vorsichtsmaßnahmen/Warnhinweise im Zusammenhang mit
der Herausnahme des Implantats im Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaß-
nahmen" aufgeführt sind.
Entsorgung
Durch Blut, Gewebe und/oder Körperflüssigkeiten und -substanzen verunreinigte
Synthes Implantate dürfen unter keinen Umständen wiederverwendet werden und
sind in Übereinstimmung mit den Richtlinien und Vorschriften der Klinik zu handhaben.
Die Produkte sind gemäß den Krankenhausrichtlinien als klinischer Abfall zu entsorgen.
Spezielle Anwendungshinweise
Auswahl
Die Größe der gewählten Endplatten sollte die maximale Abstützung der benachbarten
Wirbelkörper gewährleisten. Darauf achten, dass die Endplatten des Implantats auf
keiner Seite über die Endplatten der benachbarten Wirbelkörper hinausragen. Dies
könnte zu schweren vaskulären oder neurologischen Verletzungen führen.
Der Endplattenwinkel sollte gemäß Befund und Anatomie des Patienten gewählt
werden. Ein falscher Winkel oder eine falsche Größe kann zum Einsinken des
Implantats in den Knochen führen oder eine erfolgreiche Korrektur verhindern.
Darauf achten, dass der Grundkörper mit dem dazugehörigen Spreizer expandiert wird.
Montage
Bei der Montage der Endplatten sind die folgenden Punkte zu beachten:
– Die Öffnung zum Lösen des Sicherungsrings im Grundkörper muss in Richtung
des gewünschten chirurgischen Zugangs weisen.
– Darauf achten, dass beide Endplatten in derselben Ausrichtung montiert werden.
Implantation
Bei Verwendung des XRL Implantats sind die folgenden Punkte zu beachten:
– Die obere Gabel des Spreizers in die Schlitze unterhalb der kranialen Endplatte
einsetzen; dabei muss der Sicherungsring zum Spreizer weisen. Den Spreizaufsatz
nicht mit Gewalt einbringen. Den T-Griff des Spreizers leicht im Uhrzeigersinn
drehen, bis der Sperrmechanismus an der Gabel des Spreizers einrastet und das
Implantat sicher hält. Die Skala auf „Null" stellen.
– Den Entriegelungsdorn durch die Bohrung des XRL Spreizers vollständig in den
Sicherungsring des Implantats einbringen.
– Den Grundkörper nicht zu stark expandieren. Andernfalls besteht die Gefahr,
dass das Implantat in den benachbarten Wirbelkörper gedrückt wird.
– Befindet sich das Implantat in seiner endgültigen Lage, muss überprüft werden,
ob der Sicherungsring des Grundkörpers geschlossen ist. Ist ein Schlitz von etwa
1 mm Breite sichtbar (Abb. 2), ist das Implantat ordnungsgemäß verriegelt und
gesichert. Ist der Schlitz jedoch breiter (Abb. 3), den Spreizer erneut am Implantat
befestigen und mit ausgekuppeltem Entriegelungsdorn das Implantat etwas
distrahieren, um den Sicherungsring zu schließen.
– Im Anschluss an die Implantation die ordnungsgemäße Ausrichtung des Implantats
überprüfen.
SE_479332 AF
Nicht vollständig
eingesetzt
(Lücken)
Abb. 1
Abb. 2
Schritte des chirurgischen Verfahrens:
Vorbereitung
Zugang
– Abhängig von der betroffenen Höhe kann der Eingriff über unterschiedliche
Zugänge erfolgen.
– Die folgende Technik wird anhand eines lateralen Zugangs von links auf Höhe L1
erklärt. Wie bei allen Wirbelkörperersatzsystemen ist eine präoperative Planung
zwingend erforderlich, damit ein zur individuellen Anatomie des Patienten
passendes Implantat gewählt wird.
– Die Wahl des im Hinblick auf die patientenspezifischen Gegebenheiten gewünsch-
ten Zugangs obliegt dem Chirurgen.
Korpektomie durchführen
– Abhängig vom Befund eine teilweise oder vollständige Korpektomie durchführen.
Die oberflächlichen Knorpelschichten der Endplatten bis zum blutenden Knochen
entfernen.
Auswahl und Einbringung des Probeimplantats
– Das XRL Wirbelkörperersatzsystem enthält die entsprechenden Probeimplantate
für alle Grundkörper und Endplatten, die den Grundkörper- und Endplattenim-
plantaten entsprechen. Die Probeimplantate werden nach vollendeter Korpektomie
eingebracht, um Grundfläche und Winkel (Lordose/Kyphose) der Endplatten
sowie die geeignete Höhe des Grundkörpers zu bestimmen.
– Anhand der Grundkörper-Probeimplantate und Endplatten-Probeinstrumente
die für die Korpektomie optimal geeignete größtmögliche Implantatgröße (integriert
oder modular) bestimmen. Die Probeimplantate werden am Implantathalter
befestigt und in den Defekt eingebracht. Kranial und kaudal jeweils einen Spalt
von 1 mm Breite für die hohen Verankerungszähne der Endplatten einkalkulieren
(nur modulare Implantate).
Defektgröße bestimmen
– Mit dem Band-Messinstrument kann die Gesamthöhe der Defektgröße ausge-
messen werden.
– Beträgt die Korpektomiehöhe weniger als 34 mm, mit dem Schritt „Probeim-
plantat einbringen" fortfahren und die integrierten Probeimplantate verwenden.
Endplatten-Grundfläche und -Winkel bestimmen
– Das Endplatten-Probeinstrument für Grundfläche lässt sich passend zum gewählten
Zugang verstellen. Dazu die Hülse zurückziehen und das Endplatten-Probeinstrument
in die gewünschte Position drehen. Die Hülse zurückschnappen lassen, um die
Endplatte in dieser Position zu arretieren.
– Die passende Grundfläche mit dem Endplatten-Probeinstrument für die Grund-
fläche bestimmen. Eine laterale Röntgenaufnahme anfertigen, um den Winkel
zu bestimmen.
Höhe des Grundkörpers bestimmen
– Um die Höhe des Grundkörpers zu bestimmen, die Höhe der gewählten kranialen
und kaudalen Endplatten-Probeinstrumente an der Unterseite des Moduldeckels
ablesen. Anders als die definitiven Implantate haben die Endplatten-Probeinst-
rumente keine Verankerungszähne; daher muss kranial und kaudal ein zusätzlicher
Abstand von 1 mm eingerechnet werden.
– Höhe des Grundkörpers (OHG) = Gesamthöhe des Defekts  – Höhe kraniales
Endplatten-Probeinstrument  – Höhe kaudales Endplatten-Probeinstrument –
Abstand für Verankerungszähne
– Beispiel bei einer Defekthöhe von 46 mm und Verwendung einer 5° Endplatte
kranial und 10° Endplatte kaudal: OHG = 46 mm - 6,5 mm - 8,5 mm - 2 mm = 29 mm
– Die gewählten Endplatten-Probeinstrumente am Grundkörper-Probeimplantat
befestigen. Die Markierungslinien miteinander ausrichten und die Komponenten
zusammendrücken. Sicherstellen, dass zwischen Endplatten-Probeinstrumenten
und Grundkörper-Probeimplantat kein Spalt sichtbar ist.
– Die Höhe der Endplatte ist unabhängig von der Grundfläche und der Endplatte
(kranial/kaudal).
– Siehe Abschnitt „Referenzierungsliste" für die Endplatten- und Grundkörper-
Referenzierungsliste.
Abb. 3
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