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elv FS20 Bedienungsanleitung Seite 8

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OLED-Display
Das OLED-Display ist gegenüber der LCD-Tech-
nik ein selbstleuchtendes (emittierendes)
Bauelement. Gegenüber der aus einkristalli-
nen, anorganischen Materialien bestehenden
LED basiert die OLED auf organischen (z. B.
Polymeren oder metallorganischen Verbin-
dungen), halbleitenden Materialien. Die OLED
kann hierdurch als sehr dünnes (bis herab zu
200 nm), auch fl exibles Bauelement, das aus
mehreren funktionalen Schichten besteht,
hergestellt werden.
Der prinzipielle Aufbau besteht aus einer auf
einer Glasscheibe aufgetragenen Anode, die
wiederum die HTL-Schicht (Hole Transport
Layer = Lochleitungsschicht) trägt. Auf die-
ser befi ndet sich die Farbstoff- bzw. Emitter-
schicht. Abschließend ist die Metall-Katode
aufgebracht.
Bei Anlegen einer Spannung an Anode und
Katode werden von dieser negative (Elektro-
nen) bzw. positive (Loch) Ladungen erzeugt.
Diese treffen in der Emitterschicht aufeinan-
der, verbinden sich hier (Exziton) und regen
durch Zerfall des Exzitons den Farbstoff (Alq3)
an, Photonen in einer defi nierten Lichtfarbe
auszusenden.
Vorteile der OLED-Technik ist die mögliche
Applikation auf bieg- und sogar knickbare
Trägermaterialien, eine hohe Energieeffi zienz
durch die fortfallende Fremdbeleuchtung, ein
sehr hoher Kontrast und ein Betrachtungs-
winkel von bis zu 180 Grad. Dazu kommt ein
bis zu 2000fach schnellerer Bildaufbau als
beim LCD-Bildschirm durch eine extrem hohe
Schaltgeschwindigkeit der OLED-Technik.
Ein Nachteil der Technik ist die unterschied-
liche Alterung der verschiedenen Farbpixel
(RGB), die heute bis zu 10.000 Betriebsstun-
den bis zum Abfall auf die halbe Leuchtdichte
erreicht. Dazu kommt, dass die OLED empfi nd-
lich gegen Wasser und Sauerstoff ist und des-
halb sorgfältig gegen auftretende Korrosion
gekapselt werden muss.
Kleine OLEDs werden passiv durch Ansteuern
von Zeilen und Spalten angesteuert, größe-
re aktiv (AMOLED) durch je einen Transistor
für RGB. Sehr große OLED-Displays werden
heute noch durch Kombinieren vieler kleiner
Displays realisiert. So besteht die Diamond-
Vision-OLED-Installation von Mitsubishi, die
beim Grundstoffhersteller Merck in Darmstadt
realisiert wurde (3,84 x 2,3 m) aus zahlrei-
chen Einzelmodulen mit 128 x 128 Pixeln.
Die derzeit weltgrößte OLED-Installation be-
fi ndet sich im Tokioter Science Museum: in
18 m Höhe hängt eine Weltkugel mit 6 Metern
Durchmesser, bestehend aus 10.362 OLED-
Displays (96 x 96 mm). Andere Großanwen-
dungen der OLED-Technik fi nden sich u. a.
in Großbildschirmen, Stadionanzeigen und
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Prinzipaufbau der OLED
Handy mit brillantem OLED-Display
Bild: Samsung
Weltkugel aus über 10.000 OLED-Modulen. Bild: Mitsubishi Electric
OLED-Großbildschirm im Merck Research Center in Darmstadt.
Bild: Mitsubishi Electric Europe
Werbebanden. Kleine OLED-Displays sind in vielen Handys, Mini-Bild-
schirmen und Spielekonsolen zu fi nden.
Weitere Infos:
www.youtube.com/watch?v=QwIvYwJXObc&
www.youtube.com/watch?v=kIIkcY9Bekk&
http://de.wikipedia.org/wiki/Organische_Leuchtdiode
Hausautomation | 93
Katode
Emitterschicht
HTL-Schicht
+
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Anode
Glassubstrat
ELVjournal 4/2011

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