ANHANG
Tutorial
Finalizer Tutorial
Der Finalizer ist ein außerordentlich leistungsfähiges System, mit
dem Sie die Qualität der meisten Audioaufnahmen erheblich
verbessern können. Indem Sie mit dem Finalizer gezielt bes-
timmte Frequenzbereiche bearbeiten, erhöhen Sie die Durchset-
zungskraft und wahrgenommene Lautstärke Ihrer Aufnahmen;
der Sound hat mehr »Druck« und wirkt trotzdem transparent.
Da es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten und Herangehensweisen
für den Finalizer gibt, haben wir dieses Tutorial verfaßt.
Beachten Sie bitte, daß die Arbeit mit dem Finalizer zuweilen
»suchterzeugend« sein kann – so daß Sie die verschiedenen
Funktionen möglichst oft verwenden und des Guten vielleicht
auch manchmal etwas zuviel tun werden. Wenn Sie es auch nicht
gleich merken werden, so können starke Multiband-Kompression
und Softclipping das Gehör schneller ermüden als Aufnahmen,
deren natürliche Dynamik nicht verändert wurde.
Vertrauen Sie stets Ihren Ohren, um für jede Aufnahme erneut
die optimale Dosierung der verfügbaren Dynamikfunkionen zu
finden.
Auf der MAIN-Seite des Finalizer sehen Sie den Signalfluß und
die tatsächliche Reihenfolge der einzelnen Bearbeitungsschritte.
Der Eingang
Wählen Sie den Eingangstyp: Analog oder Digital. Wenn Sie den
analogen Eingang verwenden, sollten Sie mit den Pegelanzeigen
die optimale Einstellung für den A/D-Wandler ermitteln.
Achten Sie auch auf die richtige Samplerate. Wenn Sie zum
Beispiel eine CD produzieren, sollten Sie 44,1 kHz wählen.
Aktivieren Sie nun das CD Master-Preset. Drücken Sie dazu die
RECALL-Taste, wählen Sie »CD-Master« und drücken Sie die
OK-Taste.
Der Equalizer (EQ)
Mit dem EQ verändern Sie den Frequenzgang Ihrer Aufnahme.
Inserts
Als Insert-Effekte stehen zur Verfügung: DRG, Stereo Adjust,
Dynamischer Equalizer, Parametrischer Equalizer, Externer
Insert, MS Encoding/Decoding und Stereo-Enhancer.
Normalizer
Die Optimierung des Signalpegels beginnt mit dem Normalizer.
Hier wird das anliegende Signal graphisch dargestellt. Durch
Erhöhen des Gain-Wertes wird der (durch zwei gepunktete Linien
angezeigte) Headroom verkleinert.
Sie sollten den Gain so einstellen, daß die Pegelspitzen knapp
unter oder auf der Höhe der Headroom-Linie liegen.
Der Expander
Der Expander ist beim »Säubern« der ursprünglichen Aufnahme
eine große Hilfe und kann entweder – zurückhaltend – als
Expander oder – eher aggressiv – als Gate eingesetzt werden.
Hören Sie den Anfang Ihrer Aufnahme ab: Stört dort ein Ban-
drauschen oder ein anderes Grundgeräusch? Wenn dies der Fall
ist, setzen Sie den Expander so ein:
Stellen Sie als Ratio-Wert 1:32 ein. Dies ist die »Steilflankigkeit«
des Expanders.
Legen Sie jetzt den Threshold fest. Der Expander wird aktiviert,
wenn der Pegel unter den eingestellten Threshold-Wert fällt.
Geben Sie ein paar Mal den Anfang der Aufnahme wieder und
vergewissern Sie sich, daß das Rauschen (und nur das Rauschen)
vor dem Nutzsignal abgeschnitten wird.
Wenn Sie nur ein Bandrauschen entfernen müssen, können Sie
sich wahrscheinlich auf den Einsatz des High Band-Expanders
beschränken.
Der Kompressor
Der Kompressor stellt das Herz des Finalizer dar. Hier erhält Ihre
Aufnahme den gewünschten zusätzlichen »Punch«.
Wenn Sie mit Multiband-Kompression arbeiten, müssen Sie die
Aufnahme kritisch beurteilen: Sind unterer und oberer Fre-
quenzbereich zu schwach oder zu präsent? Sind die Mitten ausge-
wogen? Oft klingt eine Aufnahme grundsätzlich gut, aber es fehlt
noch etwas an »Biß«.
Schalten Sie den Finalizer jetzt in den Bypass-Modus und rufen
Sie das »CD Master«-Preset auf. Starten Sie die Wiedergabe und
deaktivieren Sie den Bypass. Sie werden sofort den Unterschied
hören, da das »CD Master«-Preset zum Nachbearbeiten der meis-
ten Arten zeitgenössischer rhythmischer Musik erstellt wurde. In
den meisten Fällen reicht es an dieser Stelle aus, mit dem Normal-
izer den Eingangspegel nachzuregeln.
Wenn Sie mit dem Kompressor die Lautstärkeverhältnisse der drei
Frequenzbereiche (»Low«, »Mid« und »High«) ändern wollen,
haben Sie hierzu zwei Möglichkeiten. Zunächst können Sie die
Pegel für diese Bänder ändern – wie bei einem Dreiband-Equaliz-
er. Das zweite Verfahren besteht darin, die drei Bänder unab-
hängig voneinander zu komprimieren. Und genau hier – bei der
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