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Zeitmessung Mit Der Sonne - Helios Icarus Handbuch

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der Uhr bis zur ersten Zeitmessung erklären und im dritten
Abschnitt wird detailliert erläutert, welche Informationen Sie
von der ICARUS ablesen können. Der Anhang enthält Hinweise
zur Ermittlung der geographischen Koordinaten und Tabellen
der Zeitzonen. Im Umschlag ist eine Gesamtansicht der ICARUS
und eine Tabelle mit den Schritten zum Einstellen der Uhr zu
finden.

Zeitmessung mit der Sonne

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum die Son-
nenuhr, die Sie gerade an einer Kirche entdeckt haben, nicht
mit der Zeit auf Ihrer Armbanduhr übereinstimmt. Die Antwort
ist: die Sonnenuhr zeigt eine andere Zeit an, nämlich die wahre
Ortszeit. Das ist die natürliche Zeit, die durch den Sonnenlauf
vorgegeben wird und für den Ort, an dem die Kirche steht,
gültig ist. Wenn dort die Sonne ihren höchsten Stand erreicht
und genau im Süden steht, zeigt die Sonnenuhr 12 Uhr an, es
ist wahrer Mittag. Wenn wir nun dieses Ereignis über mehrere
Tage hinweg verfolgen, werden wir auf unserer Armbanduhr
feststellen, dass es zu ganz unterschiedlichen Zeiten eintritt.
Die Zeit von Mittag zu Mittag ist offensichtlich nicht immer
24 Stunden lang, der Sonnentag ist mal kürzer und mal län-
ger. Die Sonnenuhr geht während des Jahres gegenüber dem
Mittelwert bis zu fast 17 Minuten vor und bis zu 14 Minuten
nach. Zwei Gründe sind für dieses Phänomen verantwortlich.
Zum Einen bewegt sich die Erde auf einer Ellipse um die Sonne
und ist in Sonnennähe schneller als in Sonnenferne. Zum
Anderen wandert die Sonne scheinbar auf einer Bahn (Eklip-
tik), die zum Himmelsäquator um 23,45° geneigt ist (Bild 3). In
die Zeitmessung geht nur der Anteil der Sonnenwanderung in
Richtung des Himmelsäquators ein. Auch dieser Anteil ändert
sich im Laufe des Jahres.
Die wahre Ortszeit (WOZ), auch Sonnenzeit genannt, ist also
keine gleichmäßige Zeit und folglich ungeeignet für die Zeit-
messung mit mechanischen Uhren. Daher hat man bereits im
[6]
Bild 1: Zeitgleichung
18. Jahrhundert für größere Städte eine gemittelte Zeit, die
mittlere Ortszeit (MOZ), eingeführt. Sie geht von einer fikti-
ven, sich gleichförmig auf dem Himmelsäquator bewegenden
Sonne aus und umfasst alle Orte auf dem gleichen Längen-
grad. Die Differenz von wahrer und mittlerer Ortszeit nennt
man Zeitgleichung. Bild 1 zeigt, wie sich die Zeitgleichung im
Laufe des Jahres verändert. Die ICARUS besitzt eine Skala bei 3
Uhr, an der Sie die Zeitgleichung einstellen können, so dass Sie
auch die im Land gültige Zonenzeit, z.B. die Mitteleuropäische
Zeit, ablesen können.
Zeitzonen
Die Erfindung der Eisenbahn im Zuge der industriellen Revo-
lution im 19. Jahrhundert ermöglichte Reisen über große
Strecken. Hauptsächlich die Notwendigkeit von überregionalen
Zugfahrplänen führte zur weiteren Vereinheitlichung der Zeit:
die Einführung der in Zeitzonen gültigen Zonenzeit durch eine
internationale Vereinbarung aus dem Jahr 1884. Die Zeitzonen
liegen jeweils eine Stunde auseinander, genau die Zeitdauer,
die die Sonne für ihre scheinbare Wanderung über der Erde für
15 Längengrade benötigt. Auf der ICARUS sind der Nullmeridi-
an durch Greenwich bei London, auf den sich die koordinierte
Weltzeit (Universal Time Coordinated UTC) bezieht, und die
Zeitzonenmeridiane östlich und westlich im Abstand von 15°
Sonnenzeit (WOZ)
geht vor
Sonnenzeit (WOZ)
geht nach
[7]

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