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Helios Icarus Handbuch Seite 16

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Längengrade zurück, daher braucht sie 48 Minuten für die 12°,
die Mallorca westlich von 15° O liegt. Die Zeitgleichung am
15. Mai beträgt +4 min, das bedeutet, dass die wahre Ortszeit
gegenüber der mittleren Ortszeit um 4 Minuten vorgeht, es ist
an diesem Tag 4 Minuten früher Mittag als im Jahresmittel. Die
Zeitgleichung wird also abgezogen. Schließlich wird die Som-
merzeitverschiebung von einer Stunde addiert, so dass sich
insgesamt die Differenz von 1h 44min ergibt, die die MESZ
gegenüber der WOZ in Mallorca am 15. Mai vorgeht.
Wanderung der Sonne um die Welt
Genauso wie in Mallorca ist es an jedem Ort der Welt einmal
am Tag wahrer Mittag. Dieses Ereignis findet an dem Längen-
grad statt, an dem Sie die Schattenlinie auf der Weltkarte der
ICARUS gerade sehen. An allen Orten, die sich auf diesem Län-
gengrad befinden, erreicht die Sonne ihren täglichen Höchst-
stand. Auf der Nordhalbkugel steht sie dann genau im Süden,
auf der Südhalbkugel im Norden. In der tropischen Zone
zwischen den Wendekreisen nimmt sie je nach Jahreszeit beide
Richtungen ein und steht an einem Tag im Jahr zum Mittags-
zeitpunkt im Zenit.
In unserem Beispiel am 15. Mai um 11:30 Uhr MESZ (siehe
Bild 12) steht die Sonne gerade 36°35' östlich von Greenwich
im Mittag. Wenn Sie sich in diesem Moment 60 km westlich
von der Stadtmitte Moskaus befinden würden, würde dort
die Sonne gerade im Süden kulminieren. Zur gleichen Zeit
beobachten Sie in Nairobi (Kenia) den Meridiandurchgang der
Sonne im Norden.
Das kosmische Modell der Welt
Das Auf und Ab der Sonne auf ihrer Tagesbahn nutzen wir, um
die ICARUS in Nord-Süd-Richtung auszurichten. Der Schatten
des Ellipsoids ist erst dann an der richtigen Stelle, wenn durch
Drehung der ICARUS um die senkrechte Achse, das Koordina-
tensystem der Sonnenuhr mit dem äquatorialen Koordinaten-
[26]
system der Erde zur Deckung gebracht ist (siehe Bild 15). Das
bedeutet, dass nach der Ausrichtung der Äquatorring der Son-
nenuhr parallel zum Äquator, die Meridianscheibe in Nord-Süd
Richtung zeigt und in der Meridianebene liegt. Der Schatten-
werfer (Gnomon) zeigt dann zum Himmelspol, in dessen Nähe
der Polarstern steht und ist damit automatisch parallel zur
Erdachse ausgerichtet. Da sich die Sonne scheinbar täglich um
diese Achse am Himmel bewegt, dreht sie sich genauso um
den Schattenwerfer der ICARUS, da es auf Grund der riesigen
Entfernung zur Sonne (150 Mio. km) keine Rolle spielt, dass
wir uns mit der ICARUS auf der Erdoberfläche und nicht im
Erdmittelpunkt befinden. Demzufolge bewegt sich der Schat-
ten genauso wie die Sonne mit 15° pro Stunde, von Zeitzone
zu Zeitzone, über die Weltkarte und den Zeitring der ICARUS.
Die Deklination der Sonne, das ist der Höhenwinkel zur Äqua-
torebene, verändert sich während eines Tages nur kaum, so
dass der Schatten des Ellipsoids stets auf der Oberkante des
Zeitrings entlang wandert. Während eines Jahres nimmt die
Deklination Werte zwischen -23,45° und +23,45° ein, das
Ellipsoid wird mit Hilfe der Datumsskala in die der Deklination
entsprechende Position gebracht (siehe Bild 7 auf Seite 16).
Durch die Übereinstimmung des Koordinatensystems der Son-
nenuhr mit dem der Erde wird es möglich, dass wir auf der
ICARUS die Sonnenwanderung und die damit zusammenhän-
genden Phänomene, so wie sie gerade auf der Welt stattfin-
den, verfolgen können.
Sonnenkompass
Die ICARUS ist als Kompass einsetzbar, denn wir wissen nun,
dass die Meridianscheibe nach der Ausrichtung zur Sonne
genau nach Süden zeigt. Ein Vorteil gegenüber dem Magnet-
kompass, der sich nach dem Magnetfeld der Erde ausrichtet,
ist, dass Sie keine Missweisung berücksichtigen müssen und
auch eiserne Gegenstände keinen Einfluß auf die Messung
haben. Andererseits eignet sich die ICARUS nur bei schönem
Wetter als Kompass, denn sie ist eine Sonnenuhr, die natur-
[27]

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