rechnen ist. Dabei ist zu beachten, dass eine zu rasche Verminderung des Teildrucks eine lebensgefährliche
Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie) herbeiführen kann.
Bei Neugeborenen kann eine langanhaltende und hochkonzentrierte (mehr als 40%) Sauerstoffbehandlung
zu einer Augenlinsenschädigung (retrolentale Fibroplasie) mit Erblindung führen. Darüber hinaus besteht
die Gefahr des Auftretens von Blutungen (pulmonare Hämorrhagien), Zell- und/oder Funktionsstörungen
in der Lunge (fokalen Atelektasen), sowie hyalinen Membranschäden mit diffuser Lungenfibrose sind
möglich. Um die Entwicklung eines solchen Zusammenbruchs der Lungenfunktion (bronchopulmonale
Dysplasie) zu vermeiden, ist es unerläßlich, während der Behandlung wiederholt den Sauerstoffdruck im
arteriellen (sauerstoffreichen) Blut zu prüfen.
Bei Geriatrie-, Pädiatrie- oder jeglichen anderen Patienten, die nicht in der Lage sind zu kommunizieren,
können Beschwerden zusätzliche Überwachung erfordern. Zum Beispiel ein verteiltes Alarmsystem, um
Informationen über die Beschwerden und/oder die medizinische Dringlichkeit an die zuständige
Pflegeperson weiterzuleiten, um Schäden zu vermeiden.
2.2. Funktionsbeschreibung
Das Grundprinzip der Sauerstoffgewinnung durch Sauerstoffkonzentratoren ist das Druck-
wechselverfahren.
Hier wird im
1. Schritt
Umgebungsluft von einem Kompressor angesaugt und in einem Behälter mit
Molekularsieb verdichtet. Im
2. Schritt
werden die Stickstoffmoleküle an der Oberfläche des Molekularsiebes gebunden und von
den Sauerstoffmolekülen getrennt, die das Molekularsieb passieren. Bei dem
3. Schritt
wird das Molekularsieb entlüftet, indem mit einem Teil des gewonnenen Sauerstoffs der
darin befindliche Stickstoff ausgespült wird.
Bei der 3-Säulentechnik wird wechselweise (zyklisch) immer eine Säule gefüllt, in einer weiteren der
Stickstoff vom Sauerstoff getrennt und in der dritten Säule das Molekularsieb gespült. Diese Technik
sorgt, ohne zusätzliches Sauerstoffreservoir, für einen kontinuierlichen Sauerstofffluss. Hierdurch wird
ein extrem schneller Sauerstoffkonzentrationsaufbau, unmittelbar nach dem Einschalten des Gerätes,
erreicht.
Durch Einsatz eines verschleißfreien Sauerstoffsensors auf Ultraschallbasis, erfolgt eine permanente
Überwachung der Sauerstoffkonzentration (OCSI).
Die negativ geladenen Sauerstoff-Ionen werden mittels einer Korona-Entladung im Ionisationsmodul
erzeugt.
Dabei setzten nadelförmig ausgebildete und stromdruchflossene Elektroden Elektronen frei, die mit
Sauerstoffmolekülen negativ geladene Sauerstoff-Ionen bilden. Die Steuerung der Ionisationsspannung
sichert, dass keine schädlichen Konzentrationen von Ozon (O3) und Stickoxiden entstehen können.
Die Ionisation tritt nur in Funktion, wenn die erforderliche hohe Sauerstoff-Konzentartion vorhanden ist.
2.3. Wichtige Gebrauchs- und Sicherheitshinweise
Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Sauerstoffkonzentrators Précise 6000 ist die
genaue Kenntnis und Beachtung dieser Gebrauchsanweisung.
Rauchen, offenes Licht und Feuer sind während des Gebrauchs verboten.
Verwenden Sie den O2-Konz. nicht, wenn entweder der Netzstecker oder das Netzkabel
beschädigt ist.
Das Précise 6000 und alle Zubehörteile, die mit Sauerstoff in Berührung kommen sind, frei von Öl
und Fett zu halten.
Rev. A 2021-03
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