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WAGO 852-1322 Produkthandbuch Seite 75

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852-1322
das Netzwerk übertragen, das eine Topologieänderung verursacht hat. Beim STP gibt es
größere Verzögerungen, weil das Gerät, das eine Topologieänderung verursacht, zuerst
die „Root Bridge" benachrichtigt und diese dann den Rest des Netzwerks. Sowohl das
RSTP als auch das STP entfernen ungewollt erlernte Adressen aus der Filterdatenbank.
Zur Erstellung des „Spanning Tree" muss zuerst eine „Root Bridge" gewählt werden. Die
„Root Bridge" ist der Startpunkt eines „Spanning Tree". Beginnend mit der „Root Bridge"
erfolgt die Definition aller Pfade darüber, welche anderen
Bridges im Netzwerk erreichbar sind. Die Auswahl der „Root Bridge" erfolgt nach einem
definierten Verfahren. Zu diesem Zweck tauschen die Switches ihre Bridge-IDs (BID –
bestehend aus Priorität, System-ID und MAC-Adresse) über Multicast-Nachrichten aus
und wählen den Switch mit der niedrigsten Priorität als „Root Bridge" für den „Spanning
Tree" aus. Wurde die niedrigste Priorität mehr als einem Switch zugewiesen, sind andere
Kriterien entscheidend, wie etwa die MAC-Adresse.
Nach der Auswahl der „Root Bridge" werden die Pfade definiert, über die die anderen
Bridges im Netzwerk erreichbar sind. Dafür wiederum werden zunächst alle Pfade be-
stimmt, über die andere Switches erreichbar sind. Werden mehrere Pfade erkannt, über
die ein Switch erreichbar ist, werden die Pfade mit den ungünstigsten Pfadkosten blo-
ckiert. Die Pfadkosten („Path Cost") sind die Kosten für die Übertragung eines Frames
durch den Port in das LAN. Der IEEE-Standard definiert die Pfadkosten, erlaubt jedoch
auch eine manuelle Einstellung. Dabei sollte dieser Wert an die Übertragungsgeschwin-
digkeit angepasst werden. Der gültige Bereich liegt bei 1 bis 200000000. Es ist wahr-
scheinlicher, dass ein Pfad mit höheren Kosten vom STP blockiert wird, wenn eine Netz-
werkschleife erkannt wird.
Wenn sich in einem per Bridge gekoppelten LAN die Topologie ändert, wird ein neuer
Baum aufgespannt. Sobald eine stabile Netzwerktopologie eingerichtet ist, warten alle
Bridges auf „Hello BPDUs", die von der „Root Bridge" übertragen werden. Wenn eine
Bridge nach einem zuvor definierten Intervall („Max Age") keine „Hello BPDUs" empfängt,
geht die Bridge davon aus, dass die Verbindung zur „Root Bridge" unterbrochen ist. Dar-
aufhin beginnt die Bridge Negotiationen mit anderen Bridges, um das Netzwerk neu zu
konfigurieren und wieder eine gültige Netzwerktopologie einzurichten.
Port-Zustände bei RSTP-Switches
• Discarding
Wenn ein Port einen „Switching Loop" (eine Schleifenverbindung zwischen zwei Ports)
erzeugt, können keine Benutzerdaten mehr gesendet oder empfangen werden. Der
Port kann aber in den Zustand „Forwarding" (Weiterleitungsmodus) übergehen, sofern
die anderen aktiven Verbindungen ausfallen und der Algorithmus des „Spanning Tree"
bestimmt, dass der Port in diesen Modus übergehen darf. BPDU-Daten (Bridge Proto-
col Data Unit, Konfigurationsnachricht) werden im Zustand „Discarding" weiterhin emp-
fangen und gesendet.
• Learning
Auch wenn der Port noch keine Frames (Pakete) weitergeleitet hat, kann er Quell-
Adressen von empfangenen Frames erlernen und sie der Filterdatenbank („Switching
Database") hinzufügen.
• Forwarding
Der Port ist im normalen Betriebsmodus und empfängt und sendet Daten. Das RSTP
überwacht eingehende BPDUs daraufhin, ob sie anzeigen, dass der Port in den Zu-
stand „Blocking" übergehen soll, um eine Schleife zu verhindern.
Produkthandbuch | Version: 1.2.0
Industrial-Managed-Switch
Konfigurieren im WBM
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