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GE Digital Energy L60 Bedienungsanleitung Seite 530

Ur-serie, version: 7.2x
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8.1 ÜBERSICHT
Die meisten Schemata mit AN-AUS-Kanal sind so angeordnet, dass unter normalen Bedingungen (kein Fehler) keine
Übertragung stattfindet. Dies eignet sich nicht für eine kontinuierliche Überwachung. Es sind jedoch Schemata verfügbar,
die die Übertragung eines Signals regelmäßig an einem Ende der Leitung starten, welches, wenn es am entfernten Ende
ankommt, ein zurückübertragenes Signal auslöst. Solche Schemata können manuell oder automatisch nach einem Zeit-
plan gestartet werden. Sie werden Trägerrückmelde-Schemata genannt. Sie können so angeordnet werden, dass sie den
normalen Betrieb des Schemas nicht beeinflussen, selbst dann nicht, wenn ein Fehler während der Rückmeldung auftritt.
Phasenvergleich-Blockierträgerschemata verwenden meistens eher AN-AUS- als Frequenzwechselkanäle. Dafür spre-
chen einer oder mehrere der folgenden Gründe:
1.
Die Gesamtgeschwindigkeit des Schutzschema ist direkt mit der Geschwindigkeit des Kanals verbunden. Bis vor
Kurzen waren Hochgeschwindigkeits-Frequenzwechsel-Trägerkanäle nicht verfügbar. Auch heute sind AN-AUS-
Kanäle noch etwas schneller als die schnellsten Frequenzwechselkanäle.
2.
Ein Geräusch am Eingang eines AN-AUS-Kanalempfängers erzeugt möglicherweise einen Blockiersignalausgang.
Durch ein Geräusch am Eingang eines Frequenzwechselkanals wird der Ausgang in der Regel gegen null gerichtet,
was für eine Auslösung sorgt (in einem Sperrschema). Dadurch ist das Frequenzwechsel-Sperrschema weniger ges-
chützt für einer falschen Auslösung bei externen Fehlern. Es ist möglich, Detektoren für den Kanalstatus (Signal zu
Geräusch, Verlust des Kanals usw.) in Frequenzwechselkanäle zu integrieren und die Auslösung zu sperren, selbst
wenn diese Detektoren ein Problem erkennen. Diese Funktionen führen aber zu einer größeren Komplexität und höhe-
ren Kosten. Durch diesen Ansatz entspricht das Sperrschema dem Auslöseschema, da der Empfänger nun einen
intakten Kanal erkennen muss, damit eine Auslösung stattfindet.
3.
Abgesehen von der Möglichkeit einer kontinuierlichen Überwachung bietet der Frequenzwechselkanal wenig Vorteile
im Vergleich zum AN-AUS-Trägerkanal.
Es sind wenn überhaupt nur sehr wenige Phasenvergleich-Auslöseschemata über Trägerkanäle in Betrieb. Der Grund
dafür ist, dass möglicherweise nicht immer ein Auslösesignal durch einen Fehler geleitet werden kann.
Ein anderes Schema, das in letzter Zeit an Ansehen gewonnen hat, ist das Freigabeschema. Dabei handelt es sich um
eine Mischung aus Sperr- und Auslöseschema, da es im Blockiermodus läuft, das Blockiersignal jedoch kontinuierlich, also
selbst im ruhigen Zustand (kein Fehler), gesendet wird und daher ausgeschaltet werden muss, damit eine Auslösung statt-
findet. Dieses Schema muss also, wie zuvor bei den Auslöseschemata beschrieben, einige Möglichkeiten enthalten, das
Blockiersignal an einer offenen Klemme an der Übertragung zu hindern, um die Auslösung des geschlossenen externen
Geräts bei einem Fehler zu ermöglichen. Hier kann erneut die FDL-Logik der Abbildungen 8-10 und 8-11 oder der Hilfss-
chalter des Leistungsschalters vom Typ 52/b verwendet werden.
Im Allgemeinen verwendet die Freigabe Frequenzwechselkanäle, da dies die Überwachung des kontinuierlichen Blockier-
signals ermöglicht. Da sie normalerweise verwendet werden, eignen sich AN-AUS-Kanäle nicht zur Überwachung, da das
Einzelfrequenzsystem die gleiche Frequenz von allen Empfängern überträgt und der Verlust eines anderen Empfängers
nicht erkannt würde. Bei der Anwendung auf normaler Doppelfrequenzbasis (eine in jede Richtung) würden die Überwa-
chungsfunktionen des AN-AUS-Kanals auf Kosten des Trägerspektrums gehen. Dieser Nachteil kann jedoch durch die
Nutzung einer neuen Art von AN-AUS-Gerät behoben werden. Bei diesen Geräten laufen die Sender an den verschiede-
nen Geräten auf Frequenzen, die gegeneinander versetzt, jedoch nah genug sind, um nominell ein Einzelfrequenzsystem
zu sein. Diese Anwendung ermöglicht eine Überwachung und bietet gleichzeitig den Vorteil einer höheren Kanalgeschwin-
digkeit im Vergleich zu Frequenzwechselkanälen, während weniger Kanalspektrum bei Anwendungen mit einer dreipoligen
Leitung verwendet wird.
8
e) MIKROWELLENVERBINDUNGEN
Mikrowellenverbindungen werden häufig für Schutzgeräte mit Phasenvergleichsschemata verwendet. Aufgrund der hohen
Kosten der Mikrowellengeräte sind die Anwendungen im Allgemeinen jedoch auf Fälle begrenzt, wo eine große Anzahl an
Steuerungs- und/oder Überwachungsfunktionen zwischen den gleichen Geräten wie bei der Weiterschaltung benötigt wird.
Da Mikrowellenverbindungen eher über die Atmosphäre als über Stromleitungen übertragen werden, sind sie in der Regel
nicht von Fehlern oder Geräuschen am Stromnetz betroffen. Bei einer Mikrowellenverbindung besteht daher kein Problem bei
der Leitung eines Signals durch den Fehler, was Auslöseschemata annehmbar macht. Da auf der anderen Seite aber die
Möglichkeit eines Nachlassens des Mikrowellensignals besteht, besteht einige Zurückhaltung bei der Verwendung in Sperr-
schemata, da es im Fall eines Nachlassens während eines nahen externen Fehlers zu einer falschen Auslösung kommen
könnte. Sperrschemata werden jedoch manchmal verwendet, hauptsächlich deshalb, weil das Auslöseschema einen
bestimmten Schaltkreis (wie zuvor beschrieben) erfordert, um bei einer Single-End-Einspeisung bei einem Fehler auszulösen.
8-18
L60 Leitungsphasenvergleichssystem
8 FUNKTIONSWEISE
GE Multilin

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