3.3.2. Der Kompressor
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Drehen Sie während der Audiowiedergabe am Threshold-Regler, bis Sie sehen,
wie sich die GR-Linie bewegt. Die GR-Pegelanzeige beginnt, im oberen Teil eine
orange zu leuchten. Dies bedeutet, dass jetzt eine Verstärkungsreduktion
angewendet wird. Der Threshold legt den Pegel fest, bei der der Kompressor mit
der Gain-Reduktion beginnt.
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Da Sie jetzt komprimieren, müssen Sie das Kompressionsverhältnis definieren.
Dieses Verhältnis legt den Wert der Verstärkungsreduzierung fest und wird Ratio
genannt. Diese definiert das Verhältnis zwischen dem Ausgangspegel (der linke
Wert vor dem Doppelpunkt) und dem Eingangspegel (der rechte Wert hinter
dem Doppelpunkt, der zu Vergleichszwecken immer 1 beträgt). Der Pegel jedes
Signals oberhalb des Schwellenwerts (Threshold) wird durch den Wert auf der
linken Seite geteilt. Wenn Sie also eine Ratio von 2:1 haben, bedeutet das, dass
bei einem Pegel von 1 dB oberhalb des Schwellenwerts die Ausgabe auf die
Hälfte reduziert wird. Wenn ein Signal beispielsweise den Threshold um 2 dB
überschreitet, wird es auf einen Wert von nur 1 dB über dem Schwellenwert
abgesenkt. Denken Sie daran, dass die Kompression den Dynamikumfang
reduziert und dieser die Musik "atmen" lässt. Wir wählen eine Ratio, die nicht zu
groß ist, z.B. 2:1.
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Nachdem Sie Threshold und Ratio eingestellt haben, kümmern wir uns um die
Attack- und Release-Parameter. Sie können sich diese als Hüllkurvensegmente
vorstellen, wie sie auch in Synthesizern zu finden sind. Attack bezeichnet die
Zeit, die der Kompressor benötigt, um zu reagieren (also das eingestellte
Kompressionsverhältnis erreicht), sobald das Audiosignal den Threshold
überschreitet.
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Die Attack-Zeit sollte entsprechend dem Audiosignal eingestellt werden, das
Sie gerade bearbeiten. Vocals besitzen nicht viele Attack-Transienten, die Sie
vielleicht beibehalten möchten, daher kann die Attack-Zeit dort kürzer sein. Bei
einem kompletten Schlagzeug, bei denen Sie die Attack-Transienten beibehalten
wollen, sollte die Attack-Zeit länger sein, aber wenn Sie einen "Pump"-Effekt
wünschen, können Sie auch einen sehr kurzen Wert wählen (in diesem Fall mit
einem höheren Kompressionsverhältnis). Wenn Sie den Kompressor in einem
Bus-Kanal verwenden, wie das hier der Fall ist, möchten Sie wahrscheinlich
längere Attack-Zeiten haben, um die Attack-Transienten nicht zu verlieren. Die
ursprüngliche Hardwareeinheit bot eine feste Attack-Zeit von etwa 3 ms, aber
hier haben Sie noch weitere Einstelloptionen. Stellen Sie Attack auf etwa 25 ms
ein.
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Faustregeln für die Einstellung von Attack: Schnellere Attack-Zeiten machen den
Sound "tighter" und homogener. Sie können damit einen weicheren Front-End-
Sound erreichen. Es besteht hierbei aber auch die Gefahr, dass die Attack-
Transienten abgeschnitten werden, wodurch das Klangbild insgesamt dumpfer
und
lebloser
wahrnehmbare Einschwing-Wirkung, so dass sie zu einem druckvolleren Klang
führen können. Die Attack-Transienten sind etwas präsenter, was eine bessere
Definition ermöglicht. Andererseits können aber auch klangliche Inkonsistenzen
aufgedeckt und betont werden.
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Nun kümmern wir uns noch um das andere Hüllkurvensegment. Recovery ist
ein Parameter, der heutzutage meist als Release bezeichnet wird. In einem
Kompressor legt er die Zeit fest, die benötigt wird, um die ursprüngliche Dynamik
wiederherzustellen,
gesunken ist. Sie geben hiermit also dem Prozessor genügend Zeit für einen
nahtlosen Übergang. Das hängt wiederum auch von der Art des Audiosignals
ab, das Sie bearbeiten. Bei der Einstellung der Release-Zeiten gibt es einiges zu
beachten. Schauen Sie sich dazu auch die Faustregeln weiter unten an.
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wird.
Langsamere
nachdem
das
Arturia - Bedienungsanleitung Comp DIODE-609 - Comp DIODE-609 IM ÜBERBLICK
Attack-Zeiten
haben
Audiosignal
unter
eine
intensiver
den
Schwellenwert