Betriebsanleitung enthaltenen Sicherheitshinweise unbedingt zu beachten. Bei Unklarheiten sind Drehmomente und deren Schwankung, Einbausituation, Verschleiß und Verschleißreserve, Schaltarbeit, Einlaufbedingungen, Offnungsbereich (Lüftbereich), Umweltbedingungen und dergleichen im Voraus mit Kendrion (Villingen) abzustimmen. Federdruckbremsen-Einscheibenbremsen sind nicht verwendungsfertige Produkte. Sie werden im Folgenden Komponenten genannt. 1.2 Normen und Richtlinien Die Komponenten sind gebaut, geprüft und ausgelegt nach dem aktuellen Stand der Technik, insbesondere...
(Niederspannungsrichtlinie) und 2011/65/EU (RoHS-Richtlinie) entsprechen. Gemäß der Richtlinie 2011/65/EU (RoHS-Richtlinie) sind die Produkte der Gerätekategorie 11 zugeordnet. Bei einer mit uns nicht abgestimmten Änderung des Produktes verliert diese Erklärung ihre Gültigkeit. Hersteller: Kendrion (Villingen) GmbH Bevollmächtigter: Dominik Hettich Wilhelm-Binder-Straße 4-6...
2. Produktbeschreibung 2.1 Wirkungsweise Die Federdruck-Einscheibenbremse wurde für den direkten Anbau an elektrische Motoren entwickelt. Die Bremse ist eine elektromagnetische Komponente für Trockenlauf, bei der die Kraftwirkung eines elektromagnetischen Feldes zum Aufheben der durch Federkraft erzeugten Bremswirkung ausgenutzt wird. Die Federdruck-Einscheibenbremse ist im stromlosen Zustand geschlossen und öffnet beim Anlegen einer Gleichspannung.
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Betriebsanleitung BA 76 431..H00 // Ausgabe: 13.03.2020// Seite 6 von 30...
3. Montage 3.1 Mechanische Montage Der Mitnehmer (13) ist auf eine Welle (17) mit Passfeder (18) nach DIN 6885 Bl. 1 aufzuschieben und axial zu sichern (mittels Wellenbund, Sicherungsring (19), etc.). Es ist darauf zu achten, dass der Mitnehmer (13) um das Maß...
Hinweis: Bei Bremsen deren Reibscheibe (7) bzw. Mitnehmer (13) Gummipuffer (zur Geräuschreduzierung) besitzen, müssen die Gummipuffer vor der Montage leicht eingefettet werden, um die Aufschiebekräfte bei der Montage der Bremse zu verringern. Die Reibscheibe (7) muss auf dem Mitnehmer (13) von Hand leicht verschiebbar sein.
Brückengleichrichter als auch über Einweggleichrichter oder eine Kombination beider erfolgen. Bei Bedarf, stehen hierzu diverse Kendrion Gleichrichtertypen (siehe Tab. 9/1 (Auszug)) zur Verfügung. Welligkeiten der Spannung durch getaktete Versorgungen können je nach Größe und Momenten zu Brummen oder zu einem nicht bestimmungsgemäßen Betriebsverhalten der Komponente führen.
Strom über eine Schutzbeschaltung abgebaut werden, dabei werden dann auch Spannungen begrenzt. Die max. zulässige Überspannung beim Abschalten darf 1500V nicht überschreiten. Bei Verwendung von Kendrion Gleichrichtern (siehe Tab. 9/1) ist die Schutzbeschaltung für die internen elektronischen Bauteile und für die Erregerwicklung (Spule) (1.2) Vmax integriert.
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Wechselstromseitiges Schalten Wechselstromseitiges Schalten (Parallel zur Maschine (z.B. Motor) geschaltet) Einweg- bzw. Brückengleichrichter Erregerwicklung (1.2) Einweg- bzw. Brücken- gleichrichter mit gleichstrom- seitiger Abschaltung Gleichstromseitiges Schalten Wechselstromseitiges Schalten: Die einfachste Art der Beschaltung ergibt sich durch paralleles Anschließen von Gleichrichter und Bremse im Klemmenkasten der Maschine (z.B.
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Warnung: Alle Arbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal ausgeführt werden. Elektrischen Anschluss nur im spannungsfreien Zustand durchführen. Typenschildangaben sowie das Schaltbild im Klemmenkasten oder die Betriebsanleitung beachten. Warnung: Die Bremse ist ein Gleichstromsystem. Die dauernd zulässige Spannungsänderung an der Anschlussstelle der elektromagnetischen Komponente beträgt +10% bis -10% der Nennspannung.
3.4 Elektromagnetische Verträglichkeit Die elektromagnetische Verträglichkeit muss nach dem EMVG bezüglich der Störunempfindlichkeit gegen von außen einwirkende elektromagnetische Felder und leitungsgebundene Störungen sichergestellt werden. Darüber hinaus muss die Aussendung elektromagnetischer Felder und leitungsgebundener Störungen beim Betrieb der Komponente limitiert werden. Aufgrund der von Beschaltung und Betrieb abhängigen Eigenschaften der Bremse ist eine Konformitätserklärung zur Einhaltung der entsprechenden EMV-Norm nur im Zusammenhang mit der Beschaltung möglich, für die einzelnen Komponenten jedoch nicht.
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Spannungseinbrüche und kurzzeitige Versorgungsspannungsschwankungen: Elektromagnetisch öffnende Systeme: Spannungseinbrüche Versorgungsspannungsschwankungen Werte unter Nennspannung mit einer Zeitdauer größer als der Ansprechverzugszeit nach DIN VDE 0580 können zu zeitweisem Übergang in den stromlosen Schaltzustand führen. Folgeschäden wie unter a) sind durch den Anwender auf geeignete Weise zu verhindern. Elektromagnetisch schließende Systeme: Spannungseinbrüche und Versorgungsspannungsschwankungen wie o.g.
Warnung: Für einen Probebetrieb des Motors ohne Abtriebselemente ist eine eventuell vorhandene Passfeder gegen Herausschleudern zu sichern. Dabei dürfen keine Lastmomente an der Welle (z.B. Motorwelle) (17) wirken. Vor Wiederinbetriebnahme ist die Bestromung der Bremse aufzuheben. Vorsicht: Bremse können Oberflächentemperaturen >60°C auftreten.
Hinweis: Die Einstellung des Nennmoments M der Bremse ist mit besonderer Sorgfalt und nur durch speziell geschultes und qualifiziertes Fach- und Servicepersonal vorzunehmen. 4. Wartung 4.1 Prüfungen, Service Eine Wartung der Federdruck-Einscheibenbremse ist nicht erforderlich, bis auf das Nachmessen des Luftspalts s.
Hinweis: Die Prüfungen zum Nachweis der Funktion und der Betriebssicherheit der Bremse sind mit besonderer Sorgfalt und nur durch ausreichend qualifiziertes Fachpersonal durchzuführen. 4.2 Ersatzteile, Zubehör Benennung, Bestellnummer Reibblech/ Hand- Befestigungs- Verschluss- Reib- Dicht- Größe Manschette (11) Flansch (12) lüftung (10) schraube (14) stopfen (15) scheibe (7)
Umgebungsbedingungen Lagerung nach EN IEC 60721-3-1 Lagerung nach EN IEC 60721-3-1 Mechanische Bedingungen 1M11 1M11 Klimatische Bedingungen 1K21 und 1Z2 1K21 und 1Z2 Biologische Bedingungen Mechanisch aktive Substanzen 1S11 1S11 Chemisch aktive Substanzen Tab. 19/1: Umgebungsbedingungen für Lagerung und Transport nach EN IEC 60721-3-1 und EN IEC 60721-3-2 6.
7. Störungssuche Störung Ursache Maßnahmen Luftspalt kontrollieren evtl. neue Reibscheibe (7) • Luftspalt zu groß montieren Bremse wird nicht mit Spannung Elektrischen Anschluss kontrollieren und • versorgt gegebenenfalls Fehler beheben Anschlussspannung der Erregerwicklung (1.2) • Spannung an der Erregerwicklung kontrollieren und gegebenenfalls Fehler beheben (1.2) zu klein Bremse öffnet nicht Anker (2) mechanisch blockiert...
Schwankung, Einbausituation, Verschleiß und Verschleißreserve, Schaltarbeit, Einlaufbedingungen, Lüftbereich, Umweltbedingungen und dergleichen im Voraus mit dem Hersteller der Komponenten abzustimmen. Ohne Abstimmung mit Kendrion (Villingen) dürfen keine Nachrüstungen, Umbauten oder Veränderungen an den Komponenten vorgenommen werden. Je nach Anwendungsfall sind die entsprechenden Unfallverhütungsvorschriften...
8.2.1 Projektierung Die zulässige Anzahl von Schaltungen/h und die max. Schaltarbeit pro Schaltung, besonders beim Einrichten von Maschinen und Anlagen (Tippbetrieb), lt. Technische Daten sind unbedingt zu beachten. Bei Nichtbeachtung kann Bremswirkung irreversibel reduziert werden kann Funktionsbeeinträchtigungen kommen. Die Nennbetriebsbedingungen beziehen sich auf die DIN VDE 0580. Die Schutzart auf die EN 60529.
Achtung: Bei Betrieb der Komponente darf die Spulentemperatur die zulässige Grenztemperatur für die verwendeten Isolierstoffe der spezifizierten „Thermischen Klasse“ (siehe Tab. 26/1) nicht überschreiten. Eine schnelle Abkühlung der Erregerwicklung (Spule) z.B. durch Spülluft ist nicht zulässig. Der zulässige Bereich für die relative Luftfeuchte (siehe Tab.
9. Definitionen der verwendeten Ausdrücke (Basis: DIN VDE 0580:2011-11, Auszug) Das Schaltmoment M ist das bei schlupfender Bremse bzw. Kupplung im Wellenstrang wirkende Drehmoment. Das Nennmoment M ist das vom Hersteller dem Gerät oder Komponente zur Bezeichnung oder Identifizierung zugeordnete Schaltmoment. Das Nennmoment M ist der gemittelte Wert aus mindestens 3 Messungen des maximal auftretenden Schaltmoments...
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Der betriebswarme Zustand ist der Zustand, bei dem die Beharrungstemperatur erreicht wird. Die Temperatur des betriebswarmen Zustandes ist die nach DIN VDE 0580 ermittelte Übertemperatur, vermehrt um die Umgebungstemperatur. Wenn nichts anderes angegeben ist, gilt als Umgebungstemperatur eine Temperatur von 35°C. Die Übertemperatur ∆ϑ...
10. Technische Daten Komponente gebaut und geprüft nach DIN VDE 0580 Größe Bereich des Nennmoments 8-16 16-32 30-60 40-80 80-150 150-240 280-400 (Standard) M [Nm] Max. erreichbares Nennmoment bei voll eingedrehtem Einstellring M [Nm] 2max Max. Drehzahl n 3500 3500 3500 3500 3500...
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Nennbetriebsbedingungen Spannungstoleranz der Nennspannung ±10% Frequenzbereich ±1% der Nennfrequenz Umgebungstemperatur ϑ [°C] -5 bis +35 Relative Luftfeuchte 30% bis 80% im Umgebungstemperaturbereich Weitere klimatische Umweltbedingungen 3Z2 und 3Z4 nach EN 60721-3-3 Mechanische Umweltbedingungen 3M8 nach EN 60721-3-3 Biologische Umweltbedingungen 3B1 nach EN 60721-3-3 Mechanische aktive Stoffe 3S2 nach EN 60721-3-3 Chemisch aktive Stoffe...
Erläuterungen zu den Technischen Daten: Die Höchst-Schaltarbeit W ist die Schaltarbeit, die bei 1000000 Bremsvorgängen aus max. 1500min nicht überschritten werden darf. Bremsvorgänge aus Drehzahlen >1500min verringern die max. zulässige Schaltarbeit pro Schaltung erheblich. In diesem Fall ist Rücksprache mit dem Hersteller erforderlich.