Ohne Spannung an den Vertikalplatten beschreibt der Lichtpunkt
infolgedessen eine horizontale Linie auf dem Schirm. Am Ende
der Linie angekommen, springt der Lichtpunkt rasch zum Ausgangs
punkt zurück.
Diese waagerechte Verschiebung des Lichtpunktes als Funktion
der Zeit gestattet also die Sichtbarmachung des Verlaufs der
an die Vertikalplatten gelegten Spannung.
Abb.l zeigt den Verlauf einer derartigen Sägezahn- oder
Kippspannung. Auf der waagerechten Achse ist die Zeit, auf der
senkrechten die Spannung aufgetragen; a ist also die Anlaufzeit
einer Periode, b die Rücklaufzeit, _ c der Höchstwert der an die
Platten gelegten Spannung, der proportional der Bildbreite auf
dem Schirm ist.
Bei der Zeitachse sind also zu unterscheiden:
1. Frequenz = Periodenzahl pro Sekunde,
2. Amplitude= Bildbreite.
In Abb.2 ist die Schaltung der Zeitachse dargestellt. L5
wird hier als Vorschaltwiderstand zur Ladung eines der Konden
satoren C15 bis Cl8 verwendet. In der gezeichneten Stellung Ist
Cl8 eingeschaltet. Die Ladung eines» Kondensators über eine
Penthode erfolgt nach Abb. 3 . Die Spannung steigt hier fast bis
zum Ende der Ladung linear an, weil bei einerPenthode der
Anodenstrom innerhalb weiter Grenzen von der AnodenSpannung un
abhängig ist. Infolgedessen ist auch der Ladestrom des Konden
sators konstant und steigt die Spannung an dem zwischen die
Horizontalplatten geschalteten Kondensator gleichmässig an.
Wird jedoch die AnodenSpannung der Penthode kleiner als etwa
80 Volt, so sinkt der Anodenstrom und die Spannung nimmt nicht
mehr linear mit der Zeit zu. Ehe dieser Punkt erreicht wird,
muss der Kondensator entladen werden und kann die Ladung von neu
em anfangen. Die Entladung erfolgt über die gasgefüllte Triode
Bei einer Gastriode hängt die AnodenSpannung, bei welcher
ein Anodenstrom einsetzt, ebenso wie bei Hochvakuumröhren, von
der GitterSpannung ab; hat der Atodenstrom jedoch einmal einge
setzt, so hat im Gegensatz zu Hochvakuumröhren eine Änderung
der Gitterspannung keinen Einfluss mehr auf die Grösse des Stro
mes. Der Anodenstrom nimmt erst ab, wenn die AnodenSpannung un
ter einen bestimmten Wert sinkt. Die Spannung, bei welcher" L6
den Kondensator Cl8 zu entladen beginnt, kann also durch Regelung
der GitterSpannung von L6 eingestellt werden, d.h. mit R3 wird
die GitterSpannung und damit auch die Amplitude der Kippspannung
geregelt.
Kat die Entladung eingesetzt, so entlädt sich der Kondensa
tor über L6, unabhängig von der Gitterspannung bis auf eine
kleine Spannung, bei welcher kein Anodenstrom durch L6 fliesst.
Mit Hilfe der SchirmgitterSpannung von L5 kann der Ladestrom