1 Einleitung 1.1 Vorwort Diese Anleitung wendet sich an den Anlagenhersteller mit fachbezogener Aus- bildung und PC-Kenntnissen. Lesen Sie diese Anleitung, bevor Sie mit Ihrer Arbeit am Gerät be- ginnen. Bewahren Sie die Anleitung an einem für alle Benutzer je- derzeit zugänglichen Platz auf.
1 Einleitung 1.2 Typografische Konventionen 1.2.1 Warnende Zeichen Vorsicht Dieses Zeichen wird benutzt, wenn es durch ungenaues Befolgen oder Nichtbefolgen von Anweisungen zu Personenschäden kom- men kann! Achtung Dieses Zeichen wird benutzt, wenn es durch ungenaues Befolgen oder Nichtbefolgen von Anweisungen zu Beschädigungen von Geräten oder Daten kommen kann! Dieses Zeichen wird benutzt, wenn Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung elektrostatisch entladungsgefährdeter Bauele-...
1 Einleitung 1.2.3 Tätigkeit ausführen Handlungsan- Dieses Zeichen zeigt an, dass eine auszuführende Tätigkeit be- weisung schrieben wird. Die einzelnen Arbeitschritte werden durch diesen Stern gekennzeichnet, z. B.: h SPS-Software starten h Hardware-Katalog anklicken Text unbedingt Der Text enthält wichtige Informationen und muss unbedingt durchlesen durchgelesen werden, bevor weitergearbeitet wird.
2 Protokollbeschreibung 2.1 Master-Slave-Prinzip Die Kommunikation zwischen einem Master (z. B. PC) und einem Slave (z. B. Mess- und Regelsystem) mit Modbus findet nach dem Master-Slave-Prinzip in Form von Datenanfrage/Anweisung - Antwort statt. Master Slave 1 Slave 2 Slave n Der Master steuert den Datenaustausch, die Slaves haben lediglich Antwort- funktion.
2 Protokollbeschreibung 2.3 Geräteadresse Die Geräteadresse des Slaves ist zwischen 0 und 254 einstellbar. Die Geräte- adresse 0 ist reserviert. Über die RS422-/485-Schnittstelle können maximal 31 Slaves ange- sprochen werden. Es gibt zwei Varianten des Datenaustausches: Query Datenanfrage/Anweisung des Masters an einen Slave über die entsprechende Geräteadresse.
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2 Protokollbeschreibung Ablauf Datenanfrage vom Master Übertragungszeit = n Zeichen * 1000 * x Bit/Baudrate Kennzeichen für Datenanfrage-Ende 3 Zeichen * 1000 * x Bit/Baudrate Bearbeitung der Datenanfrage durch den Slave (≤ 250ms) Antwort des Slaves Übertragungszeit = n Zeichen * 1000 * x Bit/Baudrate Kennzeichen für Antwort-Ende 3 Zeichen * 1000 * x Bit/Baudrate Beispiel...
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2 Protokollbeschreibung Zeitschema Eine Datenanfrage läuft nach folgendem Zeitschema ab: Datenanfrage Datenanfrage Master Antwort Slave Endekennzeichen = 3 Zeichen (die Zeit ist von der Baudrate abhängig) Diese Zeit ist von der internen Bearbeitung abhängig. Die maximale Bearbeitungszeit liegt bei 250 ms. In dem Gerät kann unter dem Menüpunkt „Schnittstelle“...
2 Protokollbeschreibung Funktionscodes Die nachfolgend beschriebenen Funktionen stehen zum Auslesen von Mess- werten, Geräte- und Prozessdaten sowie zum Schreiben von bestimmten Da- ten zur Verfügung. Funktions- Funktions- Funktion Begrenzung übersicht nummer 0x03 oder 0x04 Lesen von n Worten max. 32 Worte (64 Byte) 0x06 Schreiben eines Wortes max.
2 Protokollbeschreibung Übertragungsformat (Integer-, Float- und Text-Werte) Integer-Werte Integer-Werte werden über Modbus im folgenden Format übertragen: Zuerst das High-, dann das Low-Byte. Beispiel Abfrage des Integer-Wertes von Adresse 0x0021, wenn unter dieser Adresse der Wert "4" (Wortwert 0x0004) steht. Anfrage: 01 03 0021 0001 (+ 2 Byte CRC16) Antwort: 01 03 02 0004 (+ 2 Byte CRC16) Float-Werte Bei Float-Werten wird im Modbus mit dem IEEE-754-Standard-Format (32bit)
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2 Protokollbeschreibung Bitte ermitteln Sie, wie in Ihrer Anwendung Float-Werte gespeichert werden. Ggf. müssen die Bytes nach der Abfrage in Ihrem Schnittstel- lenprogramm entsprechend getauscht werden. Zeichenketten Zeichenketten (Texte) werden im ASCII-Format übertragen. (Texte) Als letztes Zeichen kann ein "\0" (ASCII-Code 0x00) als Endekennung übertragen werden.
2 Protokollbeschreibung Checksumme (CRC16) Anhand der Checksumme (CRC16) werden Übertragungsfehler erkannt. Wird bei der Auswertung ein Fehler festgestellt, antwortet das entsprechende Gerät nicht. Berechnungs- CRC = 0xFFFF schema CRC = CRC XOR ByteOfMessage For (1 bis 8) CRC = SHR(CRC) if (rechts hinausgeschobenes Flag = 1) then else...
2 Protokollbeschreibung 2.10 Fehlerbehandlung Fehlercodes Es existieren folgende Fehlercodes: ungültige Funktion ungültige Parameteradresse oder zu große Anzahl von Worten soll gelesen oder geschrieben werden Schreibzugriff auf Parameter verweigert Antwort im Slave- Funktion Fehlercode Checksumme Fehlerfall Adresse XX OR 80h CRC16 1 Byte 1 Byte 1 Byte...
3 RS422/485-Schnittstelle 3.1 Anschlussplan Bestückung Die RS422/485-Schnittstelle kann an einem der drei Optionsteckplätze be- stückt werden. Der Steckplatz ist beliebig, es darf aber nur ein Schnittstellen- modul verwendet werden. Bei werkseitiger Bestückung ist die Position des Schnittstellenmo- duls anhand der Typenerklärung zu identifizieren. Diese ist der Be- triebsanleitung B 70.1550.0 zu entnehmen.
3 RS422/485-Schnittstelle Abschlusswiderstand Einstellung Für einen störungsfreien Betrieb mehrerer Geräte in einer Linienstruktur müs- sen deren interne Abschlusswiderstände am Anfang und am Ende aktiviert werden. h Geräteeinschub mit Druck auf die geriffelten Flächen nach vorne herauszie- h Mit einem geeigneten Hilfsmittel (z. B. Kugelschreiber) alle weißen Schalter in die gleiche Richtung drücken h Alle 5 Schalter nach unten drücken Busabschluss-...
3 RS422/485-Schnittstelle Konfiguration Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Einstellungen der RS422/485- Schnittstelle, die in der Konfigurationsebene vorgenommen werden (CONFIG INTERFCE RS422485). Weitere Informationen zur Konfiguration können der Betriebsanlei- tung B 70.1550.0 entnommen werden. Symbol Wert/ Beschreibung Auswahl Protokollart PROTOCOL Modbus Modbus integer Baudrate...
4 Modbus-Adressen Datentyp, In den folgenden Tabellen sind alle Prozesswerte (Variablen) mit ihren Adres- sen, dem Datentyp und der Zugriffsart beschrieben. Zugriffsart Hierbei bedeutet: Integer (8 oder 16 Bit) Bit x Bit Nr. x FLOAT Float-Wert (4 Byte) nach IEEE 754 TEXT8 Text 8 Zeichen TEXT24...
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4 Modbus-Adressen Adresse Datentyp/ Zugriff Signalbezeichnung Bitnummer 0x0026 Binärsignale (4LK-2LOGIK) Bit 8 Limitkomparator 1 (= 0x0100) Bit 9 Limitkomparator 2 (= 0x0200) Bit 10 Limitkomparator 3 (= 0x0400) Bit 11 Limitkomparator 4 (= 0x0800) Bit 12 Logik-Formel 1 (= 0x1000) Bit 13 Logik-Formel 2 (= 0x2000) 0x0027...
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4 Modbus-Adressen Beim Schreiben von Texten über Modbus gehen bereits im Gerät vorhandene Texte verlo- ren. Sollen neue Texte über Modbus geschrieben werden, empfiehlt es sich, zuvor die be- reits vorhandenen Texte auszulesen und als Information aufzubewahren. Eine Rückkehr zu den ursprünglichen Texten ist nur möglich, indem diese erneut per Setup-Programm oder über Modbus übertragen werden.